Das ist toll, da unsere Arbeit und die vieler D&L-Experten und Expertinnen scheinbar endlich Früchte tragen.
Von der Idee bis zur Realisierung ist aber noch ein langer Weg. Denn es stellt sich die Frage, wie implementiert man nun das Neue, das so viel besser sein soll, als die bisherigen Angebote, bestehend aus vorgefertigten Curricula und Lerninhalte.
Genau hier werden die ersten, folgenschweren Fehler gemacht. Social Workplace Learning, Kompetenzentwicklung, arbeiten und lernen in Netzwerken setzt eine komplett andere Art und Weise des Lernens voraus, als es in den bisherigen Lernumgebungen möglich war. Das bedeutet auch, dass die bisher üblichen Projektansätze die Implementierung nur bedingt, bis unmöglich erfolgreich unterstützen. Von einer nachhaltigen Nutzung kann schon gar nicht ausgegangen werden.
Die Top-Down Einführung, die wir aus solchen Projekten kennen, ist dazu komplett ungeeignet.
Warum?
Ganz einfach, wir müssen Menschen überzeugen, selbstorganisiert und freiwillig, in Netzwerken zu lernen, sich auszutauschen und kollaborativ zu agieren. Ihr Erfahrungswissen teilen und andere aktiv zu unterstützen. Dazu benötigen Menschen einen Sinn, warum sie das tun sollen und damit die Beantwortung einer ganz einfachen Frage:
„Was habe ich davon?“
Daher kann die bisherige Vorgehensweise eines TOP-Down Projektansatzes nicht mehr funktionieren. Ein Projektteam wird installiert, welches in einer bestimmten Zeit über die zu nutzende Technik entscheidet, diese implementiert und die Mitarbeitenden in deren Nutzung schulen. Gleichzeitig werden Regeln und neue Rollen definiert, wie jeder in den neuen Systemen zu lernen und sich auszutauschen hat. Das hat nicht viel mit selbst organisiertem Lernen im Arbeitsprozess zu tun. Die Praxis zeigt uns, dass es auch nicht erfolgreich ist. Warum wohl funktionieren in vielen Unternehmen die Wissensmanagementsysteme nicht?
Genau wie beim Wissensmanagement, braucht auch Workplace Learning die Freiwilligkeit der Menschen, mitmachen zu wollen. Der Zwang Erfahrungen zu teilen, zusammenarbeiten zu müssen und das dann zu kontrollieren, kann nicht funktionieren. Auch die Zusammenarbeit in Team kann und wird so nicht funktionieren.
Viel besser geeignet ist ein Buttom-Up Ansatz. Flankierende Maßnahmen, um diejenigen noch besser zu unterstützen, welche schon kollaborativ arbeiten und lernen. Ihr Erfahrungswissen teilen. Und allen anderen zu zeigen, wie es funktioniert und die Vorteile zu erkennen. Dabei spielen Vertrauen und Offenheit eine entscheidende Rolle.
Die richtigen Fragen stellen und auf des Erfahrungswissen aufbauen!
Wenn Sie daran denken Ihre Mitarbeitenden auf die komplexen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und moderne Personalentwicklungs- und Lernarrangements nutzen wollen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Wie können wir diejenigen im Unternehmen unterstützen, die bereits kollaborativ arbeiten und lernen?
- Wie können wir deren Erfahrungen mit Methoden und Werkzeugen nutzen?
- Wie können wir ihre Expertise nutzen, um andere von den Vorteilen zu überzeugen?
- Welche Angebote unterstützen eine unternehmensweite Nutzung?
- Wie können die Mitarbeitenden in ihren persönlichen Arbeits- und Lernherausforderungen unterstützt werden?
Diese Fragen und noch einige mehr, werden immer wieder gestellt und müssen beantwortet werden. Genauso wenig, wie Lernen und Entwicklung von Menschen und Organisationen endet, so endet die Entwicklung der Lern- und Arbeitsumgebung. Es ist ein evolutionärer, organischer Prozess, der kontinuierlichen Verbesserung.
„Wenn Du ein gutes Ergebnis erzielen willst, steht den Menschen nicht im Weg. Lass sie zusammenkommen und interagieren. Dann ernten sie die tollen Ergebnisse, die sich daraus ergeben.“ (Andy MxAffe, 2010)
Nutzen Sie die Erfahrungen, positive und negative, der Menschen und Teams, die kollaborativ arbeiten und lernen. Ermutigen und zeigen Sie dadurch allen anderen, welche Vorteile sie dadurch haben. Setzen Sie auf Autonomie und Freiwilligkeit, statt Vorgaben und Kontrolle.
Sie denken, dass das nicht funktioniert?
Ihre Mitarbeitenden dazu nicht fähig sind? Alle? Sicher?
Wirklich niemand will offen und kollaborativ arbeiten und lernen?
Sie kennen niemanden in Ihrem Unternehmen? Ganz sicher?
Dachte ich mir doch. Identifizieren und unterstützen Sie die KollegInnen.
Fragen Sie nicht, was ihre Kunden für Sie tun können, fragen Sie, was Sie für Ihre Kunden tun dürfen!
Ich habe diesen Artikel geschrieben, da ich wieder einmal gefragt wurde, wie man nun Workplace Learning oder ein kompetenzbasiertes Wissensmanagement einführt. Zum anderen und dort gibt es viele Parallelen zu meinen Erfahrungen, aufgrund eines tollen http://modernworkplacelearning.com/magazine/top-down-implementation-of-social-learning-doesnt-work/]Beitrags der Bildungsexpertin Jane Hart.
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