Laut der Genehmigungsstatistik des Statistischen Bundesamts war der Ziegel im Jahr 2015 zwar immer noch mit 31 Prozent der im Wohnungsbau dominierende Baustoff, musste verglichen mit dem Jahr 2011 jedoch 2,4 Prozentpunkte an Marktmacht einbüßen. Dabei sind die Eigenschaften der roten Steine bis heute noch für den gesamten Wohnungsbau attraktiv – egal ob nun im Ein- oder Mehrfamilienhaussegment. Gerade die geringe Wärmeleitfähigkeit moderner (Hochloch-)Ziegel ermöglicht einen monolithischen Wandaufbau ohne zusätzliche Wärmedämmung unter Einhaltung der Energieeinsparverordnung.
Die kleine Marktschwäche des Ziegels konnte in den vergangenen Jahren der Porenbeton für sich nutzen und seine Position als Nummer 2 der Wandbaustoffe im Wohnungsbau weiter ausbauen. So stieg die Verwendung von Porenbeton zwischen 2011 und 2015 um 2,7 Prozentpunkte. Auf Grund seiner geringen Rohdichte sind Poren-betonsteine sehr leicht und auch einfach zu verarbeiten – ohne dabei die sehr guten Dämmeigenschaften zu verlie-ren. Daher wird dieser Baustoff besonders gerne im Häuslebauersegment der Ein- und Zweifamilienhäuser eingesetzt – nicht zuletzt, weil die Porenbetonhersteller komplette Bausysteme anbieten (Steine und Bauelemente für Außen– und Innenwände inklusive Stürzen und Rollladenkästen, Decken, Massivdächer, Treppen und Schornsteine usw.).
An dritter Stelle der am meisten verwendeten Baustoffe findet sich ein Klassiker des Mehrfamilienhausbaus wieder: der Kalksandstein. Mit gut 17,5 Prozent Marktanteile haben sich die grau-weißen Mauersteine im Vergleich zu 2011 nur marginal verbessern können (+0,3 Prozentpunkte). Dennoch bleiben viele spezifische Eigenschaften von Kalksandstein-Mauer-Konstruktionen weiterhin besonders attraktiv für den mehrgeschossigen Wohnungsbau.
So sind Kalksandsteine massive und schwere Steine, die für tragendes und nicht tragendes Mauerwerk von Außen- und Innenwänden geeignet sind. Dies ist natürlich ein Vorteil bei mehrgeschossigen Bauwerken, die alleine von der Mauerstatik her viel größere Lasten tragen müssen. Zusätzlich sorgt die hohen Masse der Steine bei Innenwänden für guten Schallschutz, was beispielsweise bei den erhöhten Schallschutzanforderungen einer Haustrennwand oder bei Wohnungstrennwänden von Vorteil ist.
Der vierte gängige Wandbaustoff ist Holz. So wurden im Jahr 2015 16 Prozent aller Wohngebäude aus diesem nachhaltigen Material gefertigt. Verglichen mit dem Jahr 2011 stieg der Holzwandanteil somit um 0,8 Prozentpunkte – weit ab von dem vor Jahren von einigen Experten erwarteten Wachstumstrend. Dass die Wachstumsraten bei Holz nicht durch die Decke gehen, ist einleuchtend, da der Baustoff Holz überwiegend im Fertigteilebau verwendet wird – welcher seinerseits nur etwa 16 Prozent aller Genehmigungen in 2016 ausmachte.
Über die Studie
Baustofftrends im Neubau sind ein Thema der in Kürze erscheinenden Jahresanalyse 2017/2018, der jährlichen Bau- und Baumarketingstudie von BauInfoConsult. Auf Basis von über 600 Interviews unter Architekten, Bauunternehmern, Maler/Trockenbauern, SHK-Installateuren und Herstellern behandelt die Studie unter anderem Themen wie:
- Baukonjunktur und zentrale Kennzahlen
- regionale Bauprognosen 2018 und 2019
- Bau- und Produkttrends 2020
- Smart Home und intelligente Gebäudetechnik
- Fertigteilbau in Deutschland
- DMU und Einkaufsverhalten in der Baubranche
- Marketing- und Budgettrends
- u.a.
Die Jahresanalyse 2017/2018 erscheint Ende Juli/Anfang August 2017 und kann ab sofort zum Preis von 595 € zzgl. MwSt. bei BauInfoConsult bezogen werden. Mehr Informationen erhalten Sie von Alexander Faust und Christian Packwitz unter 0211 301 559-10 oder per E-Mail an info@bauinfoconsult.de.
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