CASTLE-AF Studie könnte Katheterablation als Standardverfahren für Herzinsuffizienzpatienten mit Vorhofflimmern etablieren

Die Auswertung der CASTLE-AF (Catheter Ablation versus Standard Conventional Treatment in Patients with Left Ventricular Dysfunction and Atrial Fibrillation) Studie hat gezeigt, dass Herzinsuffizienzpatienten mit Vorhofflimmern (VHF) signifikant von der Katheterablation profitieren: Der kombinierte primäre Studienendpunkt aus Gesamtmortalität und Krankenhausaufenthalte bedingt durch eine Verschlechterung der Herzinsuffizienz fiel bei den Patienten nach einer Radiofrequenzkatheterablation (RF-Katheterablation) 38 Prozent niedriger aus als bei den nach aktuellen Therapierichtlinien medikamentös behandelten Patienten. Die Ergebnisse wurden heute erstmals im Rahmen einer Late Breaking Clinical Trials Session auf dem diesjährigen Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona präsentiert.

Die von BIOTRONIK gesponserte CASTLE-AF Studie wurde unter der Leitung von Professor Dr. Nassir Marrouche, Universität Utah, Salt Lake City, USA und Professor Dr. Johannes Brachmann, Klinikum Coburg, Deutschland durchgeführt. CASTLE-AF ist die erste randomisierte klinische Studie, die die Effektivität der RF- Katheterablation in der Behandlung von Vorhofflimmern bei Herzinsuffizienzpatienten mit ICD oder CRT-D untersucht hat. Sie ist zugleich die größte Langzeitstudie in diesem Bereich, die über einen mittleren Beobachtungszeitraum von mehr als drei Jahren die Gesamtmortalität und herzinsuffizienzbedingte Krankenhauseinweisungen mit einem kombinierten Endpunkt analysiert hat. Zwischen 2008 und 2016 wurden 398 Patienten aus 33 Kliniken in Europa, Australien und den USA in die Studie eingeschlossen.

“CASTLE-AF ist heute die einzige Studie, die den Effekt der Katheterablation im Vergleich zur konventionellen Therapie bei herzinsuffizienten Vorhofflimmer-Patienten mit einem harten primären Endpunkt untersucht hat”, erklärt Professor Marrouche.
“Die Studienergebnisse untermauern nicht nur die Bedeutung der RF-Ablation als Therapieverfahren, sie deuten zudem darauf hin, dass die Prozedur auch möglichst frühzeitig und als Standardverfahren für solche Patienten angeboten werden sollte.”

Neben einer signifikanten Reduktion des kombinierten Endpunktes zeigt die Auswertung, dass die Vorhofflimmer-Ablation auch die jeweiligen Parameter einzeln betrachtet verbessert. So konnte die Gesamtmortalität um 44 Prozent reduziert werden, herzinsuffizienzbedingte Klinikaufenthalte um 47 Prozent.

“Bislang wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert was die beste Behandlungsmethode für Herzinsuffizienzpatienten mit Vorhofflimmern ist”, erklärt Professor Brachmann. “Die zukunftsweisenden Ergebnisse der CASTLE-AF Studie könnten den Weg für eine breitere Anwendung der Katheterablation ebnen und eine Anpassung der aktuellen Leitlinien nach sich ziehen – dies wiederum dürfte die Therapie für Herzinsuffizienzpatienten mit Vorhofflimmern deutlich verbessern.”

Weitere Informationen finden Sie unter: www.castle-af.org oder www.biotronik.de

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