Laut der Genehmigungsstatistik des Statistischen Bundesamts war Gas im Jahr 2016 mit einem Marktanteil von 47 Prozent immer noch der beliebteste Heizenergieträger im Wohnungsneubau – 58.733 mit Gas befeuerte Neubauten sprechen hier eine eindeutige Sprache. Allerdings scheint die Vormachtstellung von Gas als Wärmelieferant Nr. 1 zuletzt erste Erosionsanzeichen zu zeigen, denn 2015 wurden noch in 53 Prozent (= 64.356 Bauwerke) aller Genehmigungen eine Gasheizung eingeplant.
Dagegen konnten die drei Klassiker des Heizens mit regenerativen Energien – Umweltthermie, Geothermie und Holz – mit einem Anteil von insgesamt 42 Prozent aller genehmigten Neubauten in 2016 insgesamt betrachtet einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Insbesondere die Umweltthermie – bei der Luft oder Wasser die Wärme entzogen wird – kann sich von den erneuerbaren Energien als Sieger sehen: 30 Prozent der genehmigten Wohngebäude wurden 2016 mit dieser umweltfreundlichen Technik ausgestattet – ein sattes Plus von 5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dabei zeigen die statistischen Zahlen relativ deutlich, dass die jüngste Marktschwäche des Gases besonders durch diese Zuwachsrate bei der Umweltthermie verursacht wurde.
Doch woher kommt dieser überraschende Schub bei den Luft- und Wasserwärmepumpen? Zwei Faktoren dürften hier den größten Einfluss auszuüben: Die höheren Fördersätze aus dem Marktanreizprogramm der Bundesregierung (MAP) sowie die verschärfte ENEV 2016 lassen viele Bauherren vermehrt zur Umweltthermie greifen.
Bei den anderen marktrelevanten Wärmeenergieträgern – Fernwärme, Geothermie und Holz – blieben die Anteile mit unter 7 Prozent relativ konstant. Gerade das gleichbleibende Niveau bei der Fernwärme ist zum Teil durch die Politik verursacht worden, die einem schnellen Ausbau des Fernwärmenetzes bis heute keine große Beachtung geschenkt hat. Somit ist es auch kaum verwunderlich, dass die beliebtes Wärmeträger im Neubau Gas und Wärmepumpen sind – vor allem, weil diese Systeme dezentral operieren und von der Installation und dem Kostenniveau ähnlich gute Werte vorweisen können.
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