Bereits vor Rollout des letzten Google Updates wurde viel darüber spekuliert, welche Auswirkungen zu befürchten sein könnten. Besonders häufig wurde ein branchenspezifisches Update vermutet, bei dem der Finanzsektor im Fokus stand. Doch Google ließ sich – wie so oft – nicht in die Karten schauen und zwang alle, abzuwarten. Dann, kurz vor offiziellem Start, wurden Stimmen laut, die sicher waren, dass es sich tatsächlich um ein Branchenupdate handeln wird, allerdings vor allem das Medizin- und Gesundheitswesen beträfe. Der Begriff "Medic-Update" war geboren. Nach einer kurzen Analysephase und diversen Statements von Google wurde der Mythos Branchenupdate jedoch entzaubert. Am Ende handelt es sich um ein Core-Update mit dem wahrscheinlichen Fokus auf Trust.
Anfang August veröffentlichte Google ein neues Core Algorithmus-Update, das bereits nach kurzer Zeit viel Aufmerksamkeit auf sich zog. Zu Beginn waren besoonders Webseiten aus dem Gesundheits- sowie Medizinsektor betroffenund mussten teils enorme Rankingverluste hinnehmen. Schnell etablierte sich der Name "Medic Update". Erste Untersuchungen, die bereits eine Woche nach Veröffentlichung durchgeführt wurden, unterstützten vorerst diesen Verdacht, denn von 300 betrachteten Seiten gehörten 42 Prozent, die einen Rankingverlust hinnehmen mussten, zum Gesundheits- oder Medizinsektor. Zählt man betroffene E-Commerce Seiten hinzu, die sich auf den Vertrieb medizinischer Produkte spezialiseren, erhöht sich der Anteil sogar auf die Hälfte der untersuchten Seiten.
Google wies allerdings vehement auf den globalen Charakter des Updates hin und verneinte den Branchenfokus des neuesten Updates. Auch Vermutungen, die ein Einbeziehen der Ladezeit auf die Rankingfaktoren andeuten, wurden schnell dementiert. Die Frage, warum besonders YMYL-Seiten (Your Money, Your Life) betroffen waren, blieb weiterhin ungeklärt. Nach Google-Aussagen handelt es sich keinesfalls um ein Bestrafungs-Update. Zudem wären die Webseiten, die einen Verlust erlitten, auch nicht zu "reparieren", da sie weder defekt sind, noch gegen Richtlinien verstoßen haben. Vielmehr sei das Ziel von Google, die Qualität der Suchergebnisse zu erhöhen, dass besonders Seiten aus einem speziellen Bereich betroffen seien, wäre lediglich ein Zufall. Die einzige Möglichkeit, das Ranking wieder zu verbessern, ist laut Danny Sullivan (Google), "großartige(re) Inhalte zu produzieren."
Welche Inhalte sind denn "großartig"?
Neuesten Analysen zufolge sind die wichtigsten Aspekte E-A-T, Expertise, Autorität und Trust, also Vertrauenswürdigkeit. Diese These wird dadurch untermauert, dass besonders auf medizinischen oder auch Finanzseiten der Trust besonders wichtig ist. Google wird wohl in Zukunft ebenfalls das Feedback der Quality Rater und der Google Usersignale in die Rankingbewertung mit einfließen lassen. Bei Quality Ratern handelt es sich um tausende Menschen, die auf der ganzen Welt verteilt sind und mit Hilfe eines spezifischen Leitfadens die Qualität von Webseiten analysieren. Diese subjektive Beurteilung führt zu keiner unmittelbaren Auswirkung auf das Ranking, sondern findet nach detaillierten Analysen ihren Weg in den automatischen Algorithmus von Google.
Wie kann man sein Ranking zurückgewinnen?
Neben dem von Danny Sullivan postulierten "großartigen Inhalt" sollten Webseitenbetreiber verstärkt darauf achten, dass der Trust-Aspekt deutlich erkennbar wird. Besonders im medizinischen Bereich sollte auf den Trust-Aspekt ein besonderes Augenmerk gelegt werden. Wichtig ist dabei, das im Idealfall auch Suchmaschinen den Trust einer Seite erkennen. Folgende Punkte helfen dabei:
- Vertrauenswürdige Backlinks
- Qualitativer Content
- Https Domain
- Im E-Commerce Umfeld die Verwendung von seriösen Zahlarten
Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Update weiter auswirkt und ob in Zukunft auch weitere Branchen betroffen sein werden. Wir bleiben dran und informieren so schnell wie möglich über neue Erkenntnisse und Handlungstipps. Doch eines ist sicher: Nach dem Update ist vor dem Update.
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