Die Preisträger haben das Wort
Für die Investoren des St. Petersburger Projekts sprach Ilya Nikolaevich Agapov: Dank der umsichtigen Restaurierung wurde auf einer zentral gelegenen Insel ein historisches Gebäudeensemble aus dem 18. und 19. Jahrhundert in ein modernes Wissenschafts- und Kulturzentrum verwandelt – unter weitgehender Beibehaltung des historischen Erscheinungsbildes. Anhand zahlreicher Fotos erläuterte Agapov den komplexen Restaurierungsprozess an den Ziegeln aus verschiedenen Herstellungsepochen. Die Schaffung dieser neuen „Stadt in der Stadt“ sei nur durch das Zusammenwirken einer Vielzahl von Projektbeteiligten aus Behörden und Unternehmen möglich geworden, so der Referent aus Russland.
Der deutsche Ingenieur Frank Günther befasste sich anschließend mit der konservatorischen Behandlung der Altrestaurierungen beim nationalen Preisträger, dem Projekt „Essen III KG“. Das spätklassizistische Bankgebäude stellte aufgrund unzureichender Sanierungen aus vorangegangenen Jahrzehnten eine besondere Herausforderung dar. Die Arbeiten konzentrierten sich hauptsächlich auf die stark angegriffene denkmalgeschützte Sandsteinfassade des zweigeschossigen Eckhauses. „Das Sanierungskonzept vereinigt wirtschaftliche Machbarkeit, denkmalschutzrechtliche Belange und die Anwendung von alter und neuer Handwerkskunst bei hohem Anspruch an die verwendeten Materialien.“ so Günther.
Fassadenreinigung in London und Paris
Anschließend wendete sich die Konferenz zwei Objektberichten zur Reinigung von Natursteinfassaden zu: Der zugleich gründlichen und schonenden Reinigung kulturhistorisch wertvoller Bauwerke widmete sich Jens Engel vom Unternehmen Remmers. Am Beispiel des Londoner Westminster Palace zeigte er, wie Natursteinoberflächen mit einer emissionsfreien Spezialbehandlung auf Tonmineralbasis von Staub- und Schmutzablagerungen sowie Schwermetallen befreit werden können. Dazu wurden biologisch leicht abbaubare Komplexierungsmittel genutzt, die ohne den aufwendigen Einsatz von Wasser auskommen.
Ähnliches präsentierte der französische Bauexperte Bruno Sauvage: Er stellte ein am Pariser Musée Carnavalet angewendetes neues Verfahren zur Reinigung der mit Schwermetallen belasteten Oberfläche vor. Dabei kam eine umwelt- und substanzschonende Reinigungspaste auf Naturkautschukbasis zum Einsatz, die sich nach dem Trocknen als Film abziehen lässt.
Die Konferenz zeigte anhand der Objektbeispiele viele gelungene Restaurierungslösungen. Die Gemeinsamkeit bestand dabei nicht nur in der intensiven Kommunikation aller Beteiligten untereinander, sondern auch in der jeweils individuellen Herangehensweise der Experten vor Ort. Denn kein Baudenkmal gleicht dem anderen – und das sollte eine ganzheitliche Restaurierung berücksichtigen, so das Fazit. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.remmers.com.
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