Die Geschichte der Stadt Wolfsburg ist eng verbunden mit der Entwicklung des Volkswagen Konzerns (VW). Als eine der wenigen Städte, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts als bewusste Neugründung angelegt wurden, entwickelte sich die Siedlungsform schnell von einer reinen Schlafstadt für die Arbeiter zu einem prosperierenden Zentrum mit über 120.000 Einwohnern. Die Krise der monostrukturell angelegten Automobilindustrie Mitte der neunziger Jahre zwang die Verantwortlichen der Stadt zu einem ungewöhnlichen Experiment. Das Konzept „AutoVision“ wurde erdacht, um die Wettbewerbsfähigkeit und damit auch Lebensqualität Wolfsburgs zu stärken. Für dessen Umsetzung gründeten der Volkswagen Konzern und die Stadt Wolfsburg zu gleichen Teilen die Wolfsburg AG, die seit 1999 als öffentlich-private Partnerschaft in den Bereichen Beschäftigungs- und Strukturförderung und als Entwickler, Bauherr und Betreiber wichtiger Stadtbausteine tätig ist.
InnovationsCampus als Baustein der Stadtentwicklung
Sitz des Unternehmens ist das Forum AutoVision am Stadteingang Wolfsburgs. Das Herzstück des Gebäudekomplexes ist der InnovationsCampus, ein Technologie- und Gründerzentrum, in dem bis heute rund 600 Neugründungen betreut wurden und sich Dienstleister und Start-ups mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern angesiedelt haben. Auf 45.000 Quadratmetern gruppieren sich nunmehr acht Bürogebäude, ein Parkhaus und ein Forschungszentrum um eine zentrale „Arena“, in der Gastronomie sowie Konferenz- und Veranstaltungsflächen untergebracht sind.
Bereits seit 1999 ist das Büro khs Architekten über verschiedene Bauabschnitte in die bauliche Entwicklung des Forums AutoVision involviert. Der steigende Bedarf an attraktiven Mietflächen führte zur Beauftragung des Büros für den Baukörper ICW 8, mit der Besonderheit, dass die Nutzer schon vor der Planungsphase feststanden. Von der offenen Bürolandschaft mit Desksharing bis zu klassischen Zellenbüros sind alle Arbeitsplatzkonzepte im Neubau vertreten. Um jedoch auch auf die Raumvorstellungen für künftige Nutzer mit angemessenem Aufwand reagieren zu können, wurde seitens des Bauherrn der Bedarf nach hoher Flexibilität formuliert, die über eine flächendeckende Medienversorgung in einem Hohlraumboden eine leichte Umbaubarkeit im Achsraster zulässt. Die Anbindung an den Campus erfolgt neben dem erhöhten Eingangsbereich über eine Glasbrücke im 1. Obergeschoss. Neben den obligatorischen Anforderungen an den Schallschutz, die Bauzeit und Kosten war das enge und zugleich schwer zugängliche Baufeld eine der größten Herausforderungen.
Das Gesicht zur Stadt
In der heterogenen Fassadengestaltung des InnovationsCampus spiegelt sich bewusst der Innovationsgedanke des Unternehmens wider. Der Neubau des ICW 8 greift die Form der Bestandsbauten auf, und erst in der seitlichen Fassadenabwicklung zeigt sich die zeitgemäße Evolution des neuen Bausteins im gewachsenen Quartier. Ein lebendiges Spiel aus raumhohen großflächigen Verglasungen, schmalen Lüftungsklappen und geschlossenen Elementen prägt die Fassade des ICW 8. Der Bezug der Arbeitsräume zum Außenbereich und Umfeld spielt dabei eine große Rolle. Für khs Architekten bedürfen Fassaden, hinter denen sich Menschen aufhalten, eines besonderen Augenmerks. Tageslicht bis in die Tiefe der Räume ist ein Aspekt, der durch die raumhohe Verglasung erfüllt werden kann. Gleichzeitig erfährt der Raum durch die schmale Konstruktion der Pfosten und Riegel eine größere Weite, und der Außenbereich wird ein Teil der Raumwahrnehmung. Und nicht zuletzt hat das Spiel mit den Varianten als Prozess verschiedener Einflussgrößen um die bestmögliche konstruktive und gestalterische Ordnung das übergeordnete Raster aus offenen und geschlossenen Elementen bewirkt, welches nun das einladende Gesicht zur Stadt bildet.
Zugunsten einer schnellen Bauzeit wurde mit einem hohen Vorfertigungsgrad bei den Bauelementen gearbeitet. Die Skelettkonstruktion aus einem Stahl-Stahlbeton-Verbundsystem wurde mit Geschossdecken aus Spannbetondielen verbunden. Das Raumklima wird durch eine integrierte Betonkernaktivierung in den Decken stabilisiert. Ein außen liegender Sonnenschutz und individuell bedienbarer Blendschutz an den Innenseiten regeln zudem die Raumtemperatur.
Dem Wunsch nach einer mehrgeschossigen Aluminium-Glas-Konstruktion folgend, entschieden sich Architekten und Bauherr gemeinsam für das hochwärmegedämmte selbsttragende Fassadensystem Schüco FWS 50.SI mit einer inneren und äußeren Ansichtsbreite von 50 mm. In Kombination mit dem hochwärmegedämmten Aluminium-Fenstersystem Schüco AWS 75.SI+ ließ sich der Wunsch nach maximaler Transparenz und der Kombination aus Wärme- und Schallschutz optimal erzielen. Darüber hinaus ermöglicht die Flexibilität des Systems die Integration der geschlossenen Fassadenelemente auf der Warmfassade. Ebenso konnte eine Sonderkonstruktion zur Erfüllung der Brandschutznormen in der Pfosten-Riegel-Fassade entsprechend integriert werden.
Auch in den Innenräumen setzten die Architekten auf Lösungen von Schüco. So sind sämtliche Brandschutztüren als T30-Türsystem Schüco ADS 80 FR 30 mit 80 mm Grundbautiefe ausgebildet sowie als ungedämmtes rauchdichtes Aluminium-Türsystem Schüco ADS 65.NI SP mit 65 mm Grundbautiefe und am Anschlag angeordneter einseitiger Verglasung.
Bautafel
Projekttitel: Forum AutoVision der Wolfsburg AG, Baukörper ICW 8, Wolfsburg
Architekt: khs Architekten (Koller Heitmann Schütz)
Schüco Partnerbetrieb:
Außenhülle: Metallbau Möller GmbH & Co.KG, Erfurt
Innenelemente, Brandschutz: Cornils GmbH, Bergen
Nutzfläche: ca. 3.900 Quadratmeter
Planung: 2016
Fertigstellung: 2017
Schüco Systeme im Objekt:
Fassade:
Schüco FWS 50.SI,
hochwärmegedämmtes selbsttragendes Aluminium-Fassadensystem als Pfosten-Riegel-Konstruktion für mehrgeschossige Fassaden mit einer inneren und äußeren Ansichtsbreite von 50 mm. Als passivhauszertifiziertes SI-System gewährleistet die Fassade beste Wärmedämmwerte.
Schüco AOC 50 ST.SI,
hochwärmegedämmte Aluminium-Aufsatzkonstruktion auf einem Stahl-Tragwerk (Dichtungssystem), als Pfosten-Riegel-Konstruktion für mehrgeschossige Fassaden mit 50 mm äußerer Ansichtsbreite.
Fenster:
Schüco AWS 75.SI+,
hochwärmegedämmtes Aluminium-Fenstersystem.
Schüco AWS 75.SI+,
hochwärmegedämmtes Aluminium-Fenstersystem mit einem Lüftungsflügel Schüco AWS VV.
Schüco AWS 75 BS.SI+,
hochwärmegedämmtes Aluminium-Blocksystem mit 75 mm Grundbautiefe.
Eingangstür:
Schüco ADS 75 HD.HI,
hochwärmegedämmtes Aluminium-Türsystem.
Innentüren:
Schüco ADS 65.NI SP,
Rauchschutzserie, ungedämmtes rauchdichtes Aluminium-Türsystem, nach EN 1634-3 / DIN 18095 mit 65 mm Grundbautiefe und am Anschlag angeordneter einseitiger Verglasung.
Schüco ADS 80 FR 30,
Brandschutzserie, T30-Türsystem mit 80 mm Grundbautiefe.
Besonderheiten
Schüco:
Erhöhte Anforderung an äußeren Schallschutz und Schalllängsleitung.
Beschläge:
Dreh-Kipp-Beschlag
Schüco AvanTec SimplySmart.
Mechatronischer Kipp-Beschlag:
System Schüco TipTronic, Profilintegrierter mechatronischer Kipp-Beschlag mit externer Bedienung, für Flügellasten bis 100 kg, Öffnungsweite in Kippstellung als Lüftungsflügel mit 400 mm.
Schüco TipTronic, NRWG-Systeme nach EN 12101-2
Öffnungsweite als NRWG-Flügel in Kippstellung mit 400 bzw. 600 mm Ausstellweite.
Die Schüco Gruppe mit Hauptsitz in Bielefeld entwickelt und vertreibt Systemlösungen für Fenster, Türen und Fassaden. Mit weltweit über 4.900 Mitarbeitern arbeitet das Unternehmen daran, heute und in Zukunft Technologie- und Serviceführer der Branche zu sein. Neben innovativen Produkten für Wohn- und Arbeitsgebäude bietet der Gebäudehüllenspezialist Beratung und digitale Lösungen für alle Phasen eines Bauprojektes – von der initialen Idee über die Planung und Fertigung bis hin zur Montage. 12.000 Verarbeiter, Planer, Architekten und Investoren arbeiten weltweit mit Schüco zusammen. Das Unternehmen ist in mehr als 80 Ländern aktiv und hat in 2017 einen Jahresumsatz von 1,575 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weitere Informationen unter www.schueco.de
SCHÜCO International KG
Karolinenstraße 1-15
33609 Bielefeld
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