Rund 30 Delegierte von Unternehmen und Instituten der bayerischen Leichtbauindustrie waren am 08. Mai 2019 der Einladung von MAI Carbon zur jährlichen Mitgliederversammlung mit Strategie-Workshop in die nordbayerische Frankenmetropole Nürnberg gefolgt. Die Wahl des Veranstaltungsortes Nürnberger Klee Center spiegelt die breite regionale Basis von MAI Carbon wider. MAI Carbon ist die süddeutsche Regionalabteilung des in Augsburg ansässigen Carbon Composites e.V. (CCeV) und bekannt für seine erfolgreiche Arbeit als vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderter Spitzencluster.
MAI Carbon im neuen Dachverband Composites United
Zunächst informierte Abteilungsgeschäftsführer Dr. Tjark von Reden die Anwesenden über die jüngsten Aktivitäten von MAI Carbon. Erster Punkt war die Fusion der beiden Vereine CFK Valley e.V. und Carbon Composites e.V., die am 28. Februar 2019 durch die beiden Mitgliederversammlungen einstimmig beschlossen worden war. Damit entsteht Composites United e.V., das weltweit größte Netzwerk für faserbasierten multimaterialen Leichtbau. Das Prinzip der Regionalität bleibt auch in diesem gestärkten Dachverband erhalten, sodass sich für MAI Carbon auf absehbare Zeit nichts ändert.
Erfolge, Herausforderungen, Perspektiven
Im Rahmen seiner national und international ausgerichteten Clusterarbeit initiierte MAI Carbon in den letzten Jahren mehr als 50 Projekte mit einem Finanzvolumen von rund 125 Mio. €. Aktuell laufen zehn Projekte im Rahmen des Campus Carbon und zwei AiF-Projekte. Insbesondere seine Aktivitäten im Aus- und Weiterbildungsbereich konnte der Cluster erheblich ausbauen. Zwei neu eingeworbene Förderprojekte sichern die kontinuierliche Arbeit in diesem nachhaltig zukunftsorientierten Feld.
Von großer Bedeutung ist auch das internationale Forschungsprojekt MAI ScrapSeRO zum Thema Recycling. Es läuft drei Jahre und erforscht mit einem Budget von über 2,5 Mio. € Vliesstofftechnik für Recyclat-Anwendungen. Hauptprojektpartner ist Korea, die USA sind als assoziierte Partner an Bord. Die technische Koordination des unternehmensstarken Konsortiums übernimmt das MAI Carbon-Mitglied Fraunhofer IGCV.
MAI Carbon auf Spur
Nachmittags diskutierten die Mitglieder in zwei Arbeitsgruppen die künftige strategische Ausrichtung von MAI Carbon. Auf der ‚Checkliste‘ standen die Bereiche Netzwerk, Technologie, Kommunikation, Internationalisierung und Bildung. Abschließend gaben vier Firmenvorstellungen im Plenum weiteren fachlichen Input. Bei WIPAG Süd ging es um ‚Recycling von Carbonfasern‘, ‚Berührungsempfindliche Oberflächen auf faserverstärkten Materialien‘ war das Thema von SemsoTec Fast Solutions, ‚Gewebeherstellung‘ übernahm CARBO-TEX, und JETCAM stellte ‚Softwarelösungen zur Optimierung von Zuschnittsplanungen‘ vor.
Damit endete der offizielle Teil der ebenso informativen wie produktiven diesjährigen MAI Carbon Mitgliederversammlung mit Strategie-Workshop. Dr. Tjark von Reden zeigt sich sehr zufrieden mit dem Erreichten: „MAI Carbon hat es geschafft, CFK großserienfähig zu machen – ein enorm wichtiger und großer Schritt ist damit getan.“ Doch von Reden weiß auch: „Der Weg ist noch weit. Es freut mich deshalb besonders, dass wir uns heute erneut als aktiver, entschlossener und zukunftsorientierter Fachverband bewiesen haben.“
An der Spitzenclusterinitiative MAI Carbon des Carbon Composites e.V. (CCeV) beteiligen sich Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie unterstützende Organisationen aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt. Gründungspartner von MAI Carbon sind die Unternehmen Audi, BMW, Premium AEROTEC, Airbus Heliocopter, Voith und die SGL Group, sowie die IHK Schwaben, der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TU München und der CCeV. Alle beteiligten Partner agieren auf dem Technologiefeld Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe, und hier insbesondere auf dem Gebiet der carbonfaserverstärkten Kunststoffe (CFK). Der Schwerpunkt liegt auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
Hauptanliegen von MAI Carbon ist es, den Werkstoff Carbon für die Serienreife fit zu machen sowie die Region München-Augsburg-Ingolstadt zu einem europäischen Kompetenzzentrum für CFK-Leichtbau auszubauen, das die gesamte Wertschöpfungskette der CFK-Technologie abdeckt und den vertretenen Partnern in der Schlüsseltechnologie CFK zu einer Weltmarkt-Spitzenposition verhilft. Dadurch können bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.
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