Fachkräftemangel in der Logistik – wie ernst ist die Lage wirklich?
Häufig hört man in den Medien vom „Fachkräftemangel“ in der Wirtschaft und insbesondere in der Logistik. Doch woher kommt das Problem, welche Ausmaße nimmt es wirklich an und was kann dagegen getan werden?
Welche Fachkräfte fehlen welchen Unternehmen?
Während in Handel und Industrie die Not oft beim Fehlen qualifizierter IT-Fachkräfte oder Ingenieure liegt, ist bei Logistikdienstleistern hauptsächlich eine Knappheit an Fahrern und Zustellern zu finden. Aber auch hier sind Mitarbeiter in der IT eine knappe Ressource, was auf die immer schnelle wachsende Digitalisierung zurückzuführen ist. Zudem fehlt es auch an Disponenten und Lagermitarbeitern. Dabei fehlen nicht nur Fachkräfte mit Hochschulabschluss, sondern immer mehr qualifizierte Mitarbeiter mit einer kaufmännischen oder technischen Ausbildung.
Demographischer Wandel, Branchenattraktivität und mangelnde Wissensvermittlung bremsen
Für den Fachkräftemangel in der Logistik gibt es verschiedene Ursachen. Zum einen ist er dem demographischen Handel geschuldet. Denn es gibt immer mehr ältere Mitarbeiter und weniger Nachwuchs. Und dies spiegelt sich auch in den freibleibenden Ausbildungsplätzen wider. So geben viele Unternehmen an, dass sie nicht jedes Jahr alle Ausbildungsplätze besetzen oder nicht befriedigend besetzen können. Zum anderen ist auch die Attraktivität der Branche ein entscheidender Faktor. Die Vergütung oder schlechte Arbeitsbedingungen halten viele Fachkräfte ab, sich für die offenen Stellen zu bewerben. Weiterhin stellt die geringe Bekanntheit der Berufsmöglichkeiten und Unternehmen ein Problem dar. Und mangelndes Personalmarketing trägt dazu bei, dass Bewerbungen auf offene Stellen und Ausbildungsplätze ausbleiben. Somit breitet sich der Fachkräftemangel weiter aus.
Bereits 50.000 unbesetzte Stellen
Allgemein erwartet die Mehrheit der Unternehmen langfristig negative Auswirkungen auf den eigenen Unternehmenserfolg durch den Fachkräftemangel. Aktuell sind bereits rund 50.000 Stellen in der Logistik unbesetzt und es gibt im Vergleich zu jungen Kraftfahrern ein Vielfaches an älteren Fachkräften. Dies bedeutet, dass es in Zukunft noch mehr offene Stellen geben wird. Der Umstand wird sich bei Ausbleiben von geeigneten Maßnahmen in der Zukunft weiter verschlimmern und das Wachstumspotential von Unternehmen hemmen.
Maßnahmen ergreifen: Was muss nun getan werden?
Ein Problem des Fachkräftemangels in der Logistik bildet der nicht ausreichend vorhandene Nachwuchs. Das liegt zum Teil am Image der Unternehmen. Denn die Logistik wird häufig noch mit LKW Unternehmen und einfachen Tätigkeiten assoziiert. Somit wissen viele Leute und vor allem junge Bewerber oft nicht, wie modern und digital sie an anderen Stellen auch sein kann. Die Logistik Branche hat hier die Chance nicht wahrgenommen, ihr Image durch besseres Personalmarketing aufzubessern.
Der Nachwuchs weiß oft nicht, dass viele Bereiche und somit Tätigkeiten in der Logistik bereits hoch technologisiert sind oder in Zukunft sein werden. Außerdem stehen durch die Mitarbeiterknappheit viele Türen und große Berufschancen offen. Um dies in Zukunft zu ändern, sollten Logistikunternehmen unbedingt mit Hilfe von geeignetem Personalmarketing sichtbarer werden und ihr Image aufpolieren. Dazu sollten sie auch die Arbeitsbedingungen, also Themen wie flexible Arbeitsgestaltung, Work-Life-Balance und Lohn in den Mittelpunkt rücken lassen und attraktiv gestalten.
Ein weiterer Punkt ist die Automatisierung und Digitalisierung. Es werden immer mehr Roboter und Automatisierungslösungen im Lager entwickelt. Auch auf der Straße wird es in Zukunft Änderungen geben. So wird von den großen Automobilherstellern an Lösungen zum autonomen Fahren gearbeitet und es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese auch in der Logistik einsatzfähig sind. Durch diese Entwicklungen fragen sich viele Fachkräfte, ob ihre Arbeitsplätze in Zukunft wegfallen. Denn einige Aufgaben werden hinfällig sein, sobald sie von Automatisierungslösungen übernommen werden können.
Jedoch entstehen durch diese Entwicklungen auch neue Aufgabenprofile und Berufsfelder. Auf diese müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter und Fachkräfte vorbereiten und auch die Ausbildungsstrukturen für den Nachwuchs sollten darauf ausgerichtet werden. So werden bspw. immer mehr Fachkräfte für die Roboterprogrammierung, -instandhaltung und Prozessoptimierung gebraucht werden. Hierfür ist eine Wissensvermittlung zu Themenfeldern wie Telekommunikation oder digitalen Netzwerken unabdinglich.
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