Flughafenverband ADV meldet massiver Rückgang der Verkehrsentwicklung

Die Verkehrsentwicklung der ADV-Flughäfen war im ersten Quartal 2020 maßgeblich von der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus geprägt. Nachdem sich die Fluggastzahlen in den ersten beiden Monaten des Jahres noch auf dem Vorjahresniveau bewegten, kam es im März infolge der Pandemie zu massiven Einbrüchen.

Kurz und knapp – Luftverkehr an deutschen Flughäfen mit historischen Tiefstwerten

Im Verlaufe des Monat März 2020 fällt das Verkehrsaufkommen an den deutschen Flughäfen praktisch auf null:

  • 7,08 Mio. Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen – das sind -63,0% (an+ab) weniger als im Vorjahr.
  • Das Cargo-Aufkommen fällt um -11,7% (an+ab) auf 388.896t.
  • Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen geht um -44,1% zurück, das sind 97.272 Starts und Landungen.

Der März im Blick – Corona-Krise wirft Luftverkehr auf Aufkommensniveau der 90iger Jahre zurück

  • Der innerdeutsche Verkehr fällt um -68,6%.
  • Der Europa-Verkehr geht um -63,7% zurück.
  • Die Interkont-Verbindungen fallen um -54,2%.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie erreichen die deutschen Flughäfen im Verlaufe des Monats März mit voller Wucht. Nur gut 7 Mio. Passagiere nutzen einen deutschen Flughafen. Damit fällt das Passagieraufkommen auf einen Wert wie von vor 30 Jahren! Zum Ende des Monats liegt der Linienluftverkehr praktisch am Boden.

Die Anzahl der Starts und Landungen sank im März 2020 kontinuierlich von Woche zu Woche und erreichte am Ende des Monats nur noch rund fünf Prozent des Vorjahresniveaus.

Flughäfen kommt in Corona-Krise wichtige Rolle zu

Als Teil der kritischen Infrastruktur spielen die Flughäfen in der aktuellen Corona-Krise eine wichtige Rolle. Normalerweise sind die Airports das „Tor hinaus in die Welt“. In der momentanen Krisenzeit sind sie aber für viele ein Symbol für eine sichere und gesunde Heimkehr. Vereinzelt werden Linienflüge zur Sicherung der Anbindung noch aufrechterhalten. Das Gros der Flüge im Monat März bildete das Rückholprogramm der Bundesregierung. Reisewarnungen und Reisebeschränkungen alle Nationalstaaten betreffen, machen einen regulären Linienluftverkehr unmöglich. Fast alle Airlines haben ihren Flugbetrieb temporär eingestellt.

In einer Zeit der Krise wird deutlich, welch hohe Bedeutung den Flughäfen bei der Aufrechterhaltung stabiler Logistik- und Versorgungsketten zukommt. Dies betrifft insbesondere die Luftfracht und auch die zunehmende Zahl an Krankenflüge. Auch die Bundesregierung legt größten Wert darauf, dass alle Flughäfen weiterhin angeflogen werden können. Aber ein Flugbetrieb ohne Einnahmen lässt sich nicht auf Dauer durchhalten. Flughäfen benötigen dringend Unterstützung zur Deckung der Vorhaltekosten. Während Airlines ihre berechtigten Forderungen nach Staatshilfen vorbringen, fehlen weiterhin flughafenspezifische Unterstützungsprogramme.

Januar – März 2020 im Blick: erstes Quartal bringt Nachfragerückgang um ein Viertel

Von Januar bis März wurden an den deutschen Flughäfen 37,55 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt (-25,5%).

  • Der innerdeutsche Verkehr liegt mit -33,2% unter dem Vorjahresaufkommen.
  • Der Europaverkehr nimmt um -24,8% ab.
  • Der Interkontverkehr fällt um -19,2%.
  • Die gewerblichen Flugbewegungen gehen um -18,2% zurück.

Der Rückgang im Passagieraufkommen ist frei von marktbezogenen Entwicklungen. Die Corona-Pandemie lässt keinen Linienluftverkehr zu. Der Corona-bedingte Tiefpunkt wird im 2. Quartal, in den Monaten April bis Juni, erwartet.

Luftfracht – Cargo-Aufkommen im Widerspruch – rückläufig zum Vorjahr, aber stabil in der Gegenwart

Im März fällt das Cargo-Aufkommen um -11,7% (an+ab). Die Ausladungen fallen um -12,3% auf 187.813t und die Einladungen fallen um -11,1% auf 201.083t. Im Jahresverlauf fällt die Cargo-Tonnage um -8,1% (an+ab) auf 1.088.977t. Die Ausladungen fallen um -8,8%, die Einladungen um -7,4%.

Die stabile Luftfrachtlogistik bleibt dennoch unter dem Vorjahreswert. Obwohl die gesamte Bellykapazität aus den Passagiermaschinen fehlt, arbeitet die Luftfahrtbranche Hand in Hand, um die stabile Aufrechterhaltung der Logistikketten für die Wirtschaft und zur Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern sicherzustellen.

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