„Am Anfang war der Grundgedanke da, mit einer eigenen Lagerstätte unabhängig zu sein. Doch inzwischen erhalten wir immer mehr Anfragen nach Splitt und Schotter aufgrund der regen Bautätigkeit insbesondere rund um die Ballungsräume München, Ingolstadt und Nürnberg. Dort wird es immer schwieriger mit einer Abbaugenehmigung von Kies, sodass wir mit unseren im Altmühltal produzierten Baustoffen gefragt sind. Dabei wäre es eine drängende Aufgabe unserer Politik, angesichts des Bedarfs in der Bauwirtschaft für ausreichend Genehmigungen zu sorgen und die Genehmigungsverfahren zu vereinfachen“, führt Josef Seizmeir aus. Warum seine Produkte immer mehr Abnehmer haben, hat auch mit dem Dienstleistungsgedanken zu tun, den seine Mitarbeiter leben. „Die Kunden wissen, dass wir keine starren, bürokratischen Öffnungszeiten haben und sie auch am Samstag oder Freitagnachmittag zu uns kommen können und bedient werden“, so Bauingenieur Josef Seizmeir junior, der seit mittlerweile drei Jahren im Betrieb seines Vaters Mitgesellschafter ist und ihn als Bauleiter unterstützt.
Eine vormals landwirtschaftlich genutzte Fläche neben der bestehenden Lagerstätte wurde nun erworben, um den Abbau des Jura-Steinbruchs weiter ausdehnen zu können. Hinzu kommen somit 1,5 Hektar, sodass sich der gesamte Abbaubereich auf 80 000 Quadratmetern Fläche erstreckt. Mithilfe eines Cat Kettenbaggers 336FLN samt Hydraulikhammer wurde bislang das Material für den Brecher bearbeitet und für die Aufgabe zerkleinert. Am Ende des Förderbands nahm es dann ein Cat Radlader 962M mit seiner 3,8-Kubikmeter-Schaufel wieder auf und beschickte Lkw. Das soll auch weiterhin so beibehalten werden.
Frischer Wind kommt nun in Form einer weiteren Gewinnungsmaschine in den Betrieb, denn ab sofort soll ein Cat Radlader 982M diese verstärken. „Damit rückt das Unternehmen maschinentechnisch gesehen in eine neue Liga vor, wenn man bedenkt, dass der Ursprung der Firma der Straßen- und Galabau war, bei denen kompakte Maschinengrößen dominieren“, so Jürgen Karremann, als Vertriebsdirektor Bayern verantwortlich für die Zeppelin Niederlassung München und zugleich Hauptlieferant der Baumaschinen, welche die Seizmeir-Gruppe einsetzt.
150 Millionen Jahre Erdgeschichte haben ihre Spuren im Altmühltal hinterlassen: Fossilien wie Ammoniten zeugen davon, dass hier einmal ein Meer die Erde überdeckte. Entstanden sind Ablagerungen, die den Jurakalkstein bildeten. Die Schichten sind in der Regel durch Tonlagen voneinander getrennt und variieren hinsichtlich ihrer Mächtigkeit. Um Platten und Blöcke herauszulösen, will der Betrieb auf die geballte Kraft in Form des neuen Cat 982M zurückgreifen. Mit seinem Hebezahn setzt dieser an, schiebt ihn unter die Schicht und bricht diese dann heraus. Welche immensen Kräfte die Baumaschine aufbringen muss, kann man sich kaum vorstellen. Daher wurde der Lader mit einem zusätzlichen Kontergewicht verstärkt, um so für eine gleichmäßige Lastenverteilung auf die Maschine zu sorgen.
„Der Abbau muss sich verändern, damit wir anders produzieren können. Wir wollen in Zukunft auch Rohblöcke herstellen, allerdings nicht selbst weiterverarbeiten“, erklärt Stefan Hausmann, Prokurist bei der Seizmeir-Gruppe. Damit soll die Produktionspalette erweitert werden. „Manche Bereiche des Vorkommens sind zu schade, um den Rohstoff zu Splitt und Schotter zu brechen. Sie eignen sich besser für Werksteine“, ergänzt Josef Seizmeir. Möglichst viel von dem Vorkommen will er verwerten und die komplette Wertschöpfung nutzen.
Daher wurde als Ausrüstung des 35 Tonnen schweren Ladegeräts der Hebezahn gewählt, um Schicht für Schicht herauszubrechen. Mit dem Lösen des Natursteins ist der Lader noch nicht am Ende – er muss die Blöcke mit einem Volumen von rund zehn Kubikmetern und einem Gewicht von bis zu 27 Tonnen auch noch verladen. Für diese Aufgabe tauscht der Cat 982M mit einem Schnellwechsler den Hebezahn gegen eine Steingabel aus.
Ganz Unternehmer hat Josef Seizmeir auch die Vielseitigkeit der Baumaschine im Hinterkopf. Deren Tätigkeitsprofil reicht vom Brechen über das Verladen und den Abraum abfahren bis hin zum Aufräumen der Lagerstätte. „Wir sind mit der Baumaschine eine Spur flexibler. Sollte einmal ein Radlader ausfallen, können wir im Notfall auch den Cat 982M mit seiner Schaufel nutzen“, meint er. So kann die Baumaschine für den Cat 962M oder einen Cat 924H einspringen, der ebenfalls Verladetätigkeiten übernimmt und eigene Lkw sowie Lkw von Kunden bestückt, wenn sie wieder Nachschub an Splitt und Schotter ordern.
„Wir haben das Bohr- und Sprengverfahren dem Radladereinsatz gegenübergestellt. Kostenmäßig gibt es keine Unterschiede. Allerdings spricht für den Radlader, dass wir damit Sprengungen reduzieren können, die wir zwar auch ausführen dürften, aber auch im Hinblick auf niedrigere Emissionen können wir den Rohstoff so mit möglichst wenig Erschütterungen gewinnen“, meint der Unternehmer. Vor dem Hintergrund eines emissionsarmen Betriebs spielt auch die verbaute Motorentechnik, basierend auf dem neuesten Stand, eine nicht unerhebliche Rolle. Nachhaltig erfolgt auch die Stromversorgung auf dem Gelände – ein Bau- beziehungsweise Bürocontainer erhielt Fotovoltaik-Module an der Fassade und einen Stromspeicher, um autark zu sein. Mit Strom versorgt werden die Außenbeleuchtung, die Waage, der Computer und Drucker, der LTE-Anschluss mit Live-Kameraüberwachung und Übertragung der Daten in Echtzeit in eine Cloud.
Über die Zeppelin Baumaschinen GmbH
Die Zeppelin Baumaschinen GmbH ist Europas führende Vertriebs- und Serviceorganisation der Baumaschinenbranche und seit 1954 in Deutschland der exklusive Vertriebs- und Servicepartner von Caterpillar Inc., dem weltgrößten Hersteller von Baumaschinen. Mit 1.747 Mitarbeitern und einem 2019 erwirtschafteten Umsatz von 1,18 Milliarden Euro ist die Zeppelin Baumaschinen GmbH die größte Gesellschaft des Zeppelin Konzerns. Zum Produktportfolio zählen neben dem Vertrieb von neuen und gebrauchten Caterpillar Baumaschinen der Service, der bundesweit flächendeckend in 35 Niederlassungen erfolgt, die Beratung und die Finanzierung für die Geräte. Die Zentrale und der juristische Sitz der Zeppelin Baumaschinen GmbH befinden sich in Garching bei München.
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Der Zeppelin Konzern bietet Lösungen in den Bereichen Bauwirtschaft, Antrieb und Energie sowie Engineering und Anlagenbau an und ist weltweit in 43 Ländern und Regionen an mehr als 220 Standorten aktiv. Rund 10.000 Mitarbeiter arbeiten in einer Managementholding, sechs Strategischen Geschäftseinheiten und einem Strategischen Managementcenter (Zeppelin Di-git) zusammen: Baumaschinen Zentraleuropa, Baumaschinen Nordics, Baumaschinen Eurasia (Vertrieb und Service von Bau-, Bergbau und Landmaschinen), Rental (Miet- und Projektlö-sungen für Bauwirtschaft und Industrie), Power Systems (Antriebs- und Energiesysteme), und Anlagenbau (Engineering und Anlagenbau). Alle digitalen Geschäfte werden bei Zeppelin Digit gebündelt. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 3,1 Milliar-den Euro. Die Zeppelin GmbH ist die Holding des Konzerns mit juristischem Sitz in Friedrichs-hafen und der Zentrale in Garching bei München. Der Zeppelin Konzern ist ein Stiftungsunter-nehmen. Seine Wurzeln liegen in der Gründung der Zeppelin-Stiftung durch Graf Ferdinand von Zeppelin im Jahr 1908.
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