Bei Diabetes trotz Gastroparese gute Blutzuckerwerte haben

Eine Gastroparese, d.h. eine Magenentleerungsstörung, kann bei einem länger bestehenden Diabetes mellitus als autonome Neuropathie auftreten, also als Nervenstörung.

Bei Herrn Jörg Möller, der Typ 1-Diabetes hat, wurde vor einigen Jahren eine Gastroparese diagnostiziert, als er bei einer Magenspiegelung morgens noch Speisereste im Magen hatte, obwohl die letzte Mahlzeit schon über 14 Stunden zurücklag. Das führte bei ihm zu erhöhten Blutzuckerwerten d.h. HbA1c-Werten. Der HbA1c-Wert – auch Langzeitblutzucker genannt – verrät, wie hoch in den vergangenen acht bis zwölf Wochen der Blutzucker war.

Er maß seinen Blutzucker damals klassisch mittels Fingerstich und verwendete zur Beobachtung und Dokumentation seines Diabetes die Diabetes-Software SiDiary.

Erst als er von seinem Arzt ein Flash Glucose Monitoring-System (FGM) verschrieben bekam, das Freestyle Libre, bemerkte er, dass seine Glukosewerte immer nachts zu hoch waren. Da kam ihm die Idee, dass er die zu hohen Glukosewerte senken könnte, wenn er seine nächtlichen Basalraten an seiner Insulinpumpe anpasste. Die Basalraten konnte er detailliert in der neuen Version seiner Diabetes-Software SiDiary im animierten Glukoseverlauf-Zeitstrahl beobachten.

VERGLEICH KLASSISCHE BLUTZZUCKERMESSUNG vs. MESSUNG MIT FGM

Die klassische Blutzuckermessung machen Menschen mit Diabetes mehrfach tagsüber mittels Fingerstich. Der Bluttropfen wird mit einem Teststreifen abgetupft und in ein Blutzuckermessgerät gesteckt, welches den Blutzuckerwert angibt.

Im Vergleich dazu misst ein FGM den Zucker im Gewebe rund um die Uhr und zeigt Patienten somit ein vollständiges Bild der sich verändernden Glukosewerte. Bei einem FGM wird ein Sensor am Oberarm angebracht. Beim Anbringen wird ein kleiner Fühler unter die Haut platziert. Der Sensor misst kontinuierlich die Glukosewerte und speichert diese ab. Der Patient kann die Glukosewerte mit einem Lesegerät oder mit einer App auf seinem Handy scannen und ablesen.

AUSGANGSLAGE: ZU STARKE GLUKOSESCHWANKUNGEN BEI GASTROPARESE

In Abbildung 1 wird deutlich(Darstellung des Glukoseverlaufs im farbigen Ampel-System (rot=schlecht, grün= gut) oben und der Basalraten unten von 0 Uhr bis 24 Uhr. Der zu erreichende Zielbereich der Glukosewerte wird in SiDiary schraffiert dargestellt: https://health.sinovo.de/images/pdf/SINOVO_health_solutions_PM_Gastroparese_bei_Diabetes_20200812.pdf), dass es insbesondere nachts zu starken Glukoseschwankungen bei mäßig erhöhten Medianwerten kommt. Ursache ist die Gastroparese. Das sieht Herr Möller erst, als er das FGM anwendet.

Der oben sichtbare Anstieg in den Basalraten ab 04:00 Uhr setzt für das Problem der zu hohen Blutzuckerwerte in der Nacht zu spät ein. Herr Möller hat daher die nächtliche Basalversorgung an seiner Insulinpumpe angepasst.

Basalinsulin soll natürlich nicht primär die Mahlzeiten abdecken. Jedoch gibt es kein Bolus-Insulin, das man spritzt und das erst 6 Stunden später wirkt. Das beabsichtigte Wirkmaximum in der Nacht lässt sich auch nicht durch einen verzögerten Bolus zielgenau festlegen.

ERGEBNIS: DIE GLUKOSEWERTE HABEN SICH NORMALISIERT

Wie Sie in Abbildung 2 sehen (Darstellung des Glukoseverlaufs oben und der Basalraten unten nach Anpassung der Basalraten: https://health.sinovo.de/images/pdf/SINOVO_health_solutions_PM_Gastroparese_bei_Diabetes_20200812.pdf), ist die Änderung der nächtlichen Basalraten erfolgreich, insbesondere in Verbindung mit einer generellen Änderung der Mahlzeiten-Insulinierung. Die glukosewerte haben sich normalisiert. Die Schwankungsbreite der Glukosewerte insgesamt und die Standardabweichung konnte weiter verbessert werden.

In dem sehr bunten Glukoseverlauf-Zeitstrahl ganz oben in der Abbildung erkennen Sie deutlich, dass der Glukoseverlauf vorher oft im rot eingefärbten schlechten Bereich war und er sich in Richtung Grün für gute Glukosewerte verändert hat.

„Zurückblickend kann ich sagen, dass es gerade das Zusammenspiel von FGM & SiDiary war, das mir zu einer Verbesserung meines Glukosehaushalts verholfen hat. Ohne das FGM hätte ich nicht gesehen, dass mein Hauptproblem die Nacht war und ohne SiDiary nicht, dass ich mit einer Anpassung der Basalraten etwas bewirken könnte", freut sich Herr Möller.

In der Animation des Glukoseprofils, die man in SiDiary aktivieren kann, sehen Sie das sehr eindrucksvoll in diesem VIDEO: https://www.youtube.com/watch?v=Ci_izLqSWl4

Im Video sehen Sie die einfachere Darstellung des Glukoseprofils, bei der die Standardabweichung eingefärbt ist. SiDiary kann auch die AGP-Grafik darstellen (AGP = Ambulantes Glukoseprofil), mit nicht eingefärbter Standardabweichung.

FAZIT: DAS ERGEBNIS IHRER BEMÜHUNGEN IST IN DER DIABETES-SOFTWARE SiDiary SOFORT SICHTBAR

Ein FGM, in Kombination mit der Diabetes-Software SiDiary, ist insgesamt betrachtet nicht nur eine wertvolle Hilfe bei der Analyse des Glukoseprofils, sondern hat auch eine motivierende Komponente. Anders als bei den Momentaufnahmen mit herkömmlicher SMBG (self-monitoring of blood glucose) sieht man hier unmittelbar das Ergebnis der eigenen Bemühungen.

„Für den schnellen Überblick nutze ich in der Diabetes-Software SiDiary gern das Glukoseprofil mit der eingefärbten Standardabweichung", sagt Möller. „Für eine tiefere Analyse verwende ich das AGP, da ich hier erkennen kann, ob die Schwankungen eher den Interquartilbereich und damit die Insulindosierung oder eher den Interdezilbereich und damit das Verhalten betreffen".

Daraus hat sich für Herrn Möller nicht nur eine Normalisierung seines HbA1c von 8,0 auf 5,8 ergeben, sondern auch eine Verbesserung der Standardabweichung.

 

Über SINOVO Group

Das Unternehmen SINOVO GmbH & Co. KG ist Hersteller von Software als Medizinprodukt und auf Lösungen für die Diabetesbehandlung spezialisiert. Gegründet von Jan Filip und Alf Windhorst existiert das Unternehmen seit Juli 2005. Mit innovativen Digitallösungen ist SINOVO einer der Vorreiter in der Telemedizin. SINOVO hat u.a. in Kooperationen mit dem Team von Prof. Dr. med. Bernhard Teupe eine Therapie-App für Typ 1-Diabetiker entwickelt, die auf anonymisierten Datensätzen von mehr als 15.000 Probanden basiert.

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