Hepatitis B ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten
Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan und übernimmt neben vielen anderen Aufgaben eine zentrale Entgiftungsfunktion im menschlichen Körper. Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die eine Lebererkrankung begünstigen können. Das kann übermäßiger Alkoholkonsum, ein ungesunder Lebenswandel und Fehlernährung oder auch eine Infektion mit leberschädigenden Erregern, wie beispielsweise Hepatitisviren sein. Dabei ist die Hepatitis B eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.1 Allein in Deutschland sind Schätzungen zufolge über 300.000 Menschen mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert.2
Eine Virushepatitis bleibt oft lange Zeit unerkannt
Die Virushepatitis ist eine Entzündung der Leber und kann durch verschiedene Virusarten (A, B, C, D und E) ausgelöst werden. Oft sind die Symptome unspezifisch und können mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber oder Schmerzen im Oberbauch einhergehen. Eine Hepatitis B kann zudem chronisch verlaufen. Ab dem Infektionszeitpunkt kann es zwischen 60 bis 120 Tage3 dauern bis erste Anzeichen einer Erkrankung auftreten. Da chronische Virusträger aufgrund der langen Inkubationszeit und der ungenauen Beschwerden häufig nichts von ihrer Infektion wissen, können sie das Virus unbeabsichtigt übertragen und andere damit anstecken.4 Die Übertragung erfolgt über Blut und andere Körperflüssigkeiten. Zu den häufigsten Übertragungswegen gehören Sexualverkehr und der häusliche Kontakt mit Hepatitis-B-Trägern. Denn durch die gemeinsame Benutzung von Nagelschere und -feile oder Zahnbürsten kann eine Ansteckung erfolgen. Außerdem birgt vor allem im Ausland unhygienisches Vorgehen beim Tätowieren, Piercen oder Ohrlochstechen die Gefahr einer potenziellen Übertragung.5
Umfassender Schutz durch Impfungen
Unbemerkt und unbehandelt kann eine Hepatitis-B-Infektion chronisch verlaufen und zu langfristigen Schädigungen der Leber, einer Leberzirrhose (Leberschrumpfung) und Leberkrebs mit Todesfolge führen. Umso wichtiger ist daher die Impfung gegen Hepatitis B, die den sichersten Schutz gegen eine Erkrankung bietet.6 In Deutschland gehört die Hepatitis-B-Impfung seit 1995 zu den von der Ständige Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen für alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen. Auch für Erwachsenen ist der Impfschutz sinnvoll. Eine erfolgreiche Hepatitis-B-Impfung schützt gleichzeitig auch vor einer Hepatitis-D-Infektion. Wer ins Ausland reist sollte zudem gegen Hepatitis A geschützt sein. Gefährdet sind in erster Linie Reisende in Gebiete mit hohem Hepatitis-A-Vorkommen; dazu gehören neben den meisten tropischen Ländern der gesamte Mittelmeerraum und Osteuropa.7 In den Reisevorbereitungen für die kommende Saison ist es daher sinnvoll, sich direkt gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. Für einen bestmöglichen Impfschutz sollte dies mindestens fünf Wochen vor der Reise erfolgen.8 Um nächstes Jahr spontan bereit für die Reise zu sein, ist es empfehlenswert, möglichst zeitnah den Hausarzt aufzusuchen.
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1 RKI: „Ratgeber Hepatitis B“. Verfügbar unter: https://bit.ly/39JOcdM. September 2020.
2 WHO: „Fact Sheet Hepatitis B”. Verfügbar unter: https://bit.ly/2vORy0G. September 2020.
3 RKI: „Ratgeber Hepatitis B“. Verfügbar unter: https://bit.ly/39JOcdM. September 2020.
4 https://www.internisten-im-netz.de/…. September 2020.
5 RKI: „Ratgeber Hepatitis B“. Verfügbar unter: https://bit.ly/39JOcdM. September 2020.
6 https://www.internisten-im-netz.de/…. September 2020.
7 RKI: „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2TAOCxC. September 2020.
8 https://www.rki.de/…. September 2020.
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