Den Auftakt des Events bildete ein Impulsvortrag von Dr. Karsten Beckhaus, Leiter der Abteilung Bautechnik bei Bauer Spezialtiefbau. In seiner Präsentation verwies er unter anderem auf die Nachhaltigkeitsziele der AGENDA 2030 der Vereinten Nationen, die Anforderungen an nachhaltige Spezialtiefbauverfahren sowie das enorme Potenzial, das in der Entwicklung nachhaltiger Technologien im Spezialtiefbau liegt: „Das CO2-Äquivalent kann durch den Einsatz nachhaltiger Verfahren bereits heute um 30 % reduziert werden. Diese sinnvollen Alternativen müssen wir nutzen“, so Dr. Beckhaus.
Es folgte ein Statement von Prof. Dr. Lamia Messari-Becker, in dem sie auf die hohe Relevanz der Baubranche für die Umwelt- und Klimaschutzziele der Bundesregierung verwies und betonte, wie wichtig ressourceneffizientes und kreislauffähiges Bauen für die Zukunft sei. „Wir brauchen mehr Kooperation, mehr Dialog und mehr Austausch zum Thema Nachhaltigkeit im Bauwesen“, so Prof. Dr. Messari-Becker. „Nachhaltiges Bauen muss als politisches Handlungsfeld verstanden werden, einen Platz auf der politischen Agenda einnehmen und attraktiv für alle Beteiligten gestaltet werden. Innovation, Leistung und Wettbewerb – diese Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft sind auch und gerade für den Klimaschutz elementar“, so die Bauingenieurin mit internationaler Erfahrung.
Den Abschluss dieses ersten Themenblocks bildeten verschiedenen Umfragen, an denen alle Webinar-Teilnehmer mittels App die Diskussion mitgestalten konnten. So wurden konkrete Publikumsfragen, etwa zur Praxis der Vergabeentscheidung und der Möglichkeit, diese mehr in Richtung Umweltschutzaspekte zu beeinflussen, diskutiert.
Dem Schwerpunkt, wie die Herausforderung Nachhaltigkeit im Spezialtiefbau realistisch und mit Begeisterung gestaltet werden könne, widmete sich Prof. Thomas Bauer in seinem Statement: „Wir müssen die Herausforderung des nachhaltigen Bauens im richtigen Tempo und mit den richtigen Technologien angehen und dürfen uns nicht durch Unterlassen aus der Verantwortung nehmen. Die Politik treibt diese Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit seit einigen Jahren an und auch die Menschen beginnen, sich dauerhaft mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen – für mich wäre es ein wichtiger Schritt, wenn Unternehmen die Führungsrolle bei diesem Thema übernehmen.“ Anschließend an das Statement von Prof. Bauer wurden weitere Publikumsfragen beantwortet, darunter zum Thema Baumaschinen in Bezug auf Nachhaltigkeit, den Einfluss der Digitalisierung im Spezialtiefbau auf die Reduzierung der Emissionen sowie die Frage nach der Möglichkeit, wie die Bedeutung der Bauwirtschaft besser in der Gesellschaft verankert werden könnte.
Dr. Christine Lemaitre verwies nachfolgend auf die Wichtigkeit, sowohl die Umwelt als auch den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen in das Nachhaltigkeitsverständnis mit einzubeziehen: „Eine Pseudo- Verwissenschaftlichung des Themas ist nicht nötig. Vielmehr geht es darum, fundierte Benchmarks zu definieren und einzuhalten.“ Zertifizierungssysteme seien dabei ein wichtiges und richtiges Instrument, um alle Baubeteiligten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. „Am Ende kommt es vor allem darauf an, das Richtige zu tun. Wir können bereits nachhaltig und mit Qualität bauen – und niemand hält uns davon ab, mehr als notwendig zu leisten“, so der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Gesellschaft Nachhaltiges Bauen. In einer abschließenden Fragerunde an das Plenum wurde die alternative Energiegewinnung durch Geothermie im Spezialtiefbau ebenso thematisiert wie die Möglichkeit, Anreize für nachhaltiges Bauen auch für private Investoren zu schaffen. Letzte Abstimmungen wurden ausgewertet und diskutiert, bevor Hans- Joachim Bliss resümierte: „In Bezug auf Nachhaltigkeit im Bau ist Qualität nicht verhandelbar. Zudem mangelt es nicht an innovativen Ideen, aber es bedarf des Zusammenwirkens von Politik und Wirtschaft.“ Abschließend wurde ein gemeinsamer Konsens der Gäste deutlich: Viele notwendige Technologien und Verfahren existieren bereits – es liegt nur daran, diese auch aktiv zu nutzen, um dauerhaft einen Wandel hin zum nachhaltigen Bauen zu bewirken.
Die BAUER Gruppe ist führender Anbieter von Dienstleistungen, Maschinen und Produkten für Boden und Grundwasser. Mit seinen über 110 Tochterfirmen verfügt Bauer über ein weltweites Netzwerk auf allen Kontinenten. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns ist in drei zukunftsorientierte Segmente mit hohem Synergiepotential aufgeteilt: Bau, Maschinen und Resources. Bauer profitiert in hohem Maße durch das Ineinandergreifen der drei Geschäftsbereiche und positioniert sich als innovativer und hoch spezialisierter Anbieter von Produkten und Serviceleistungen für anspruchsvolle Spezialtiefbauarbeiten und angrenzende Märkte. Damit bietet Bauer passende Lösungen für die großen Herausforderungen in der Welt, wie die Urbanisierung, den wachsenden Infrastrukturbedarf, die Umwelt sowie für Wasser, Öl und Gas. Die BAUER Gruppe, gegründet 1790, mit Sitz im oberbayerischen Schrobenhausen verzeichnete im Jahr 2019 mit etwa 12.000 Mitarbeitern in rund 70 Ländern eine Gesamtkonzernleistung von 1,6 Milliarden Euro. Die BAUER Aktiengesellschaft ist im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet. Weitere Informationen finden Sie unter www.bauer.de. Folgen Sie uns auf Facebook, LinkedIn und YouTube!
Über die BAUER Spezialtiefbau Gruppe
Die BAUER Spezialtiefbau GmbH, das Stammunternehmen der BAUER Gruppe, hat die Entwicklung des Spezialtiefbaus maßgeblich geprägt. Sie führt weltweit alle gängigen Verfahren des Grundbaus aus, vor allem für Baugruben, Gründungen, Dichtwände und Baugrundverbesserung. Dabei arbeitet die BAUER Spezialtiefbau GmbH intensiv mit ihren über 50 Tochterfirmen und Niederlassungen auf der ganzen Welt zusammen. Regionale Netzwerke rund um den Globus ermöglichen es, Maschinen, Mannschaften und Know-how schnell und flexibel einzusetzen. Bauer Spezialtiefbau bietet seinen Kunden von der Planung bis zur Ausführung individuelle, kreative und wirtschaftliche Spezialtiefbaulösungen für anspruchsvolle Bauprojekte. Mehr unter bst.bauer.de
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