Internet und SaaS werden noch zentralerer Bestandteil jeder Unternehmens-IT

Störungsfreie und zuverlässige Internetanbindungen nahmen in 2020 eine zentrale Rolle für Unternehmen ein, die verstärkt auf Cloud-Dienste und Homeoffice setzten. Zum Leidwesen vieler Firmen wurde aber auch schnell klar, dass es sich beim Internet um ein fragiles und komplexes Konstrukt handelt, das auf der Zusammenarbeit vieler verschiedener Serviceanbieter basiert. Daher mussten sich Unternehmen im vergangenen Jahr mit einer Vielzahl von Störungen auseinandersetzen, von denen einige durch BGP-Hijacking verursacht worden sind.

Der folgenschwerste Ausfall in 2020, der einen Großteil des globalen Datenverkehrs beeinträchtigte, hatte allerdings andere Ursachen. Die Störung basierte auf einer versehentlich falschen Bekanntgabe von Routen des Service Providers CenturyLink/Level 3. Dies hatte weitreichende Ausfälle zur Folge.

„Im Jahr 2021 werden Fachkenntnisse über das Internet und seine Struktur zu einer gefragten Kompetenz von IT-Spezialisten“, erklärt Angelique Medina. „Nur mithilfe dieser Kompetenzen werden Unternehmen in der Lage sein, Ausfälle und Störungen schnell zu identifizieren und zu beheben. Insbesondere dadurch, dass Unternehmen zunehmend von Problemen betroffen sind, deren Ursache nicht in unternehmensinternen Netzwerken liegen, sind diese wichtiger denn je. Dadurch können die entstehenden Risiken und potentiellen Ausfallzeiten reduziert werden.“

SD-WAN-Lösungen gewinnen an Bedeutung – auch für das Homeoffice

Im kommenden Jahr wird die Arbeit im Homeoffice fester Bestandteil der neuen Arbeitsumgebung vieler Mitarbeiter bleiben, einige Unternehmen werden die Zahl ihrer Standorte reduzieren und SD-WAN wird den Einzug in das Homeoffice finden.

„Bereits im Jahr 2020 lag ein starker Fokus von SD-WAN-Anbietern auf dem Thema Security“, berichtet Angelique Medina. „Da Unternehmen immer stärker skalierbarere SD-WAN-Lösungen verlangen, die auch im Homeoffice eingesetzt werden können, geraten die Anbieter zunehmend unter Druck.“

Unternehmen werden sich im kommenden Jahr weniger auf VPN-Umgebungen verlassen, die den gesamten Netzwerk- und Internetverkehr ihrer Standorte und der Homeoffice-Umgebungen in das Firmennetz und Data Center leiten. Sie werden dazu übergehen, Lösungen zu implementieren, bei denen zentrale Policies den Datenverkehr sicher und mit optimaler Performance direkt zum gewünschten Ziel routen.

Tech-Giganten werden auch 2021 die Konnektivität verbessern

Im Jahr 2020 haben große Tech-Unternehmen wie Facebook, AWS und Google erneut signifikant in Internet- und Infrastruktur-Projekte wie die Tiefseekabel 2Africa und Grace Hopper investiert. Auch in den kommenden Jahren werden störungsfreie und zuverlässige Internetverbindungen essentiell für Unternehmen und Konsumenten bleiben. Die großen Tech-Unternehmen werden ihr Engagement daher weiter ausbauen, um den Zugang zu ihren Services zu gewährleisten. Dieser Umstand gewinnt auch dadurch an Bedeutung, dass die Dienstleistungen dieser Unternehmen zunehmend zur Grundlage für die digitale Welt werden.

API als wichtiges Monitoring-Objekt

Technologische Innovationen wie Sprachsteuerungen und kontaktloses Bezahlen lagen 2020 besonders stark im Trend und werden von immer mehr Menschen im täglichen Leben genutzt. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen. Backend-Systeme, auf denen diese Services basieren, müssen daher in das Monitoring-Konzept einbezogen werden.

Die Leistungsfähigkeit von IoT-Anwendungen und smarten Endgeräten hängt maßgeblich auch von der Erreichbarkeit von Drittanbieter-APIs und von den Netzwerken der Cloud Provider ab. Im Jahr 2021 werden daher tiefgehende End-to-end-Monitoring-Funktionen immer wichtiger, um die reibungslose Funktionalität der Systeme sicherstellen zu können.

Netzwerke von Hyperscalern werden zu beliebten Mietobjekten

Auch im Jahr 2020 hat sich das Internet als die Lebensader für essentielle Anwendungen vieler Unternehmen erwiesen. Dabei handelt es sich beim Internet um ein komplexes Konstrukt unabhängiger und zugleich miteinander vernetzter Anbieter, von denen jeder Einzelne die Nutzererfahrung einer Website oder Anwendung beeinträchtigen kann. Cloud Provider und Anbieter von Content-Delivery-Netzwerken (CDN) bieten daher Zugang zu privaten Backbones an und versprechen damit bessere Performance und Zuverlässigkeit – selbstverständlich gegen Bezahlung.

„Für Unternehmen ist die reibungslose Verfügbarkeit und ununterbrochene Bereitstellung ihrer Dienste zu einer wichtigen Voraussetzung für den Geschäftserfolg geworden“, konstatiert Angelique Medina. „In der Folge werden wir 2021 einen Anstieg der Unternehmen sehen, die die Unzulänglichkeiten des öffentlichen Internets umgehen, indem sie für ihr eigenes privates Internet bezahlen.“

Mit der Einführung jeder neuen As-a-Service-Lösung wird die Zusammenarbeit über IT-Bereiche hinweg zunehmen

„Cloud-basierte Dienste sind allgegenwärtig und mit jeder neuen As-a-Service-Lösung rückt die Zusammenarbeit zwischen früher üblicherweise isolierten IT-Teams weiter in den Fokus“, erklärt Medina. „Dies lässt sich auch dadurch erklären, dass Unternehmen die Kontrolle über die Qualität ihrer digitalen Angebote behalten wollen. Werden Anwendungen und Dienstleistungen in die Cloud migriert, muss auch eine Reihe komplexer Services mit externen Abhängigkeiten übernommen werden, in die Unternehmen kaum Einblicke haben.“

Kollaborative Zusammenarbeit diverser Akteure, wozu unter anderem Netzwerkingenieure, Anwendungsentwickler und Sicherheitsexperten zählen, rückt daher immer weiter in den Fokus, um diese Lösungen zu betreiben und zu verwalten.

„Da die Zusammenarbeit innerhalb von IT-Teams der Schlüssel zum Erfolg ist und diese Kollaboration ungeachtet der jeweiligen Funktionen stattfinden muss, wird eine gemeinsame operative Betriebssprache im Jahr 2021 zunehmend an Bedeutung gewinnen“, erklärt Angelique Medina. „Monitoring-Systeme zur systemübergreifenden Sichtbarkeit in interne und externe Umgebungen werden in Zukunft ein essentieller Bestandteil des IT-Betriebs werden. Internen IT-Teams und sogar externe Serviceanbietern wird es durch diese Technologien ermöglicht, problemlos und schnell einen gemeinsamen Nenner zu finden, um Fehleridentifizierung und -behebung zu optimieren und beschleunigen.

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