Zur Therapie von Erkrankungen der Augenoberfläche haben sich zunehmend Augentropfen aus Eigenserum bewährt. Bei diesen sogenannten autologen Serumaugentropfen handelt es sich um Augentropfen, die aus dem eigenen Blut des Patienten gewonnen werden. Als Benetzungsmittel mit biologisch aktiven Inhaltsstoffen eignen sie sich besonders, um die Wundheilungsvorgänge des Hornhautepithels zu unterstützen. Diese Art der Behandlung kommt bei den verschiedensten Augenoberflächenerkrankungen zum Einsatz. So können Serumaugentropfen sowohl bei trockenen Augen (Dry Eye Syndrome) und Hornhautgeschwüren als auch bei transplantierten Hornhäuten angewendet werden. Sie können prinzipiell zum Einsatz kommen, wenn die oberflächliche Schicht der Hornhaut kleine Defekte aufweist, die nicht gut verheilen wollen.
Die autologen Serumaugentropfen stellen eine Alternative bei sonst therapieresistenten Hornhautproblemen dar. Sie fördern die Regeneration der Hornhaut und beschleunigen so das Abheilen von Geschwüren, befeuchten die Augen mit körpereigenen Substanzen und pflegen die Hornhaut. Das herkömmliche Verfahren zur Herstellung dieser Augentropfen ist jedoch aufwendig und kostenintensiv. Üblicherweise müssen derartige Medikamente in einem Reinstraum abgefüllt werden, damit sie nicht mit Schmutz, Staub, Bakterien oder Ähnlichem kontaminiert werden. Der Betrieb eines Reinstraumes ist teuer und überdies sind Reinsträume nicht überall vorhanden.
Vor diesem Hintergrund haben die Gießener Forscher ein Verfahren entwickelt, mit welchem Eigenserum in Augentropfenbehälter abgefüllt werden kann, ohne dass dafür Reinstraumlaboratorien benötigt werden. Durch die innovative Methodik im geschlossenen System ist bei der Befüllung der Einzelapplikatoren jederzeit ein steriler und sicherer Prozess gewährleistet. Dabei kann die Füllung der Applikatoren in einem einfachen Prozess vor Ort bei der Blutbank in der Nähe des zu behandelnden Patienten erfolgen. Dementsprechend ermöglicht das neuartige Verpackungssystem eine sichere, schnelle und kostengünstige Herstellung von autologen Serumaugentropfen.
„Wir freuen uns sehr über den anhaltenden Erfolg des innovativen ESAT-Systems, das so vielen betroffenen Menschen das Leben erleichtert“, betont Dr. Peter Stumpf, Geschäftsführer der TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH. „Nach der vor etwa zwei Jahren erfolgten Zulassung in Großbritannien sowie insbesondere dem damit verbundenen zentralen Vertrieb der ESAT-Sets über den National Health Service (NHS), bedeutet die nun vereinbarte Erweiterung des Lizenzgebietes unter anderem bis auf den australischen Kontinent einen weiteren Meilenstein für den umfassenden Einsatz und die weltweite Verbreitung dieses effizienten Medizinprodukts.“
Die TransMIT GmbH erschließt und vermarktet im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft seit 1996 mit rund 160 Angestellten das Innovations-Potenzial zahlreicher Wissenschaftler aus mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens. Direkt aus den drei Gesellschafterhochschulen der TransMIT GmbH (Justus-Liebig-Universität Gießen, Technische Hochschule Mittelhessen und Philipps-Universität Marburg) bieten mehr als 160 TransMIT-Zentren unter professioneller wissenschaftlicher Leitung innovative Produkte, Technologien, Dienstleistungen sowie Weiterbildungsveranstaltungen aus nahezu allen Fachrichtungen an. Der Geschäftsbereich Patentverwertung identifiziert und bewertet im Kundenauftrag Produktideen und Forschungsergebnisse und bietet diese international für Lizenzierung oder Kauf an. Das betreute Portfolio umfasst dabei alle Technologiefelder deutscher Hochschulen. Ergänzt wird dieses Angebot durch Leistungen für das komplette Innovationsmanagement von der Idee bis zum marktreifen Produkt im Geschäftsbereich Managed Innovation Services (MIS), insbesondere Fördermittelberatung und Projektmanagement für kleine und mittelständische Unternehmen. Darüber hinaus initiiert und betreut das Geschäftssegment Kooperationsnetzwerke & Neue Märkte Netzwerke zwischen KMU, die sich proaktiv weiterentwickeln wollen. Die TransMIT GmbH hat bei mehreren Rankings im Auftrag verschiedener Bundesministerien jeweils den 1. Platz unter den 21 größeren Technologietransfer-Unternehmen in Deutschland erreicht und ist autorisierter Partner des BMWi-Programms „go-Inno“ sowie der Innovationsberatung des BAFA. Referenzprojekte sind u. a. das Museum „mathematikum“, das Clustermanagement für die Medizinwirtschaft „timm“ und die BMWi-Projekte „SIGNO KMU-Patentaktion“ und „-Erfinderfachauskunft“ sowie „WIPANO Unternehmen“. Aktuell ist die TransMIT GmbH federführender Partner der EU-Initiative KETBIO (Key Enabling Technologies in Biotechnology) und gehört zum Projektkonsortium des europäischen Programms zur Förderung der Biotechnologie als einer von sechs bedeutenden Schlüsseltechnologien (KETs) des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation Horizont 2020 (https://www.ketbio.eu/).
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