Das Inlandsgeschäft verzeichnete bei einem Wert von 2,22 Milliarden Euro ein Minus von 7,3 Prozent. Das internationale Geschäft brach um 11,7 Prozent ein, der Auslandsumsatz sank damit auf 2,04 Milliarden Euro. Die Auswirkung der schwachen Umsatzentwicklung auf die Beschäftigtenzahl war erfreulicherweise gering. Sie lag mit rund 20.300 Mitarbeitern um etwa 1,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Eine aufgrund der Krise stärkere Marktkonsolidierung hält der Verband jedoch für möglich.
Die erhöhten Sehanforderungen im Homeoffice konnten den Negativtrend nicht aufhalten. Die in Abhängigkeit von der Verkaufsfläche geltende Kundenbegrenzung aufgrund der Corona-Hygieneregeln sowie eine insgesamt spürbare Kaufzurückhaltung belasteten die Branche dabei nicht nur im vergangenen Jahr, sondern setzten sich auch zum Jahresanfang fort. In bestimmten, weniger beratungsintensiven Produktbereichen profitierte der Onlinehandel von der Stay-at-Home-Empfehlung. Den Effekt der niedrigeren Mehrwertsteuer schätzt der Verband als eher gering ein.
„Nicht nur als Folge, aber stark beschleunigt durch Corona gewinnt die Digitalisierung von Marketing und Vertrieb immer mehr an Bedeutung, sowohl mit der Zielrichtung Handel und Messen, als auch mit Blick auf die Endkunden“, betont der Vorsitzende des Branchenverbandes, Josef May. Dieses Potenzial müsse noch stärker genutzt werden. Neben dem Einsatz von Social Media, Videokonferenzen und virtuellen Veranstaltungskonzepten wird auch die Beratung zunehmend technischer, wobei sogar Künstliche Intelligenz (KI) Einzug hält. So wird die KI zum Beispiel Netzhauterkrankungen früher erkennen lassen. Auch wird die KI zukünftig praktische Unterstützung bei der Auswahl der richtigen Brillenfassung für das eigene Gesicht bieten.
Die Erwartungen der Unternehmen an das laufende Jahr sind gedämpft optimistisch. „Die Menschen verbringen jetzt noch mehr Zeit am Bildschirm, was die Augen in besonderer Weise herausfordert und stark belasten kann. Fehlsichtigkeiten können aufgrund von mehr Homeoffice-Arbeit mittelfristig weiter ansteigen“, betont May. Die Geschäftsentwicklung ist allerdings untrennbar mit den Fortschritten bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Fallzahlen und Lockdowns verbunden. Entsprechend hoch ist die Spannbreite der Prognosen: Im Best Case wird 2021 im Inland von einem Plus von 11 Prozent, im Worst Case von lediglich einem Prozent ausgegangen. Beim internationalen Geschäft wird im Best Case ein Zuwachs von 12 Prozent und im Worst Case ein Minus von einem Prozent für möglich gehalten. Positiv stimmt die Erwartung hinsichtlich der Beschäftigten, die mehrheitlich von einer unveränderten oder wieder steigenden Mitarbeiterzahl ausgeht.
SPECTARIS ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik erzielten im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von über 73 Milliarden Euro und beschäftigten rund 328.0000 Menschen.
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