Corona hat auch in der Paderstadt, ähnlich wie in vielen anderen Kommunen, die Infrastruktur-Schwächen aufgezeigt: Viele Unternehmen stöhnen über zu langsame Internetanbindungen, MitarbeiterInnen quälen sich durch nicht ganz ruckelfreie Videokonferenzen und SchülerInnen und LehrerInnen können teilweise nicht einmal Mails auf ihrer extra dafür eingerichteten Plattform austauschen. So geschehen, als im Herbst der zweite Lockdown verhängt wurde. Mit ihm setzte auch die zur digitalen Modellregion Paderborn gehörende Bildungsplattform „Lernstatt Paderborn“ teils ihren Dienst aus. Dort sind in 37 Schulen über 17.000 SchülerInnen und 2000 LehrerInnen vernetzt, um in digitalen medialen Lernräumen miteinander in Kontakt zu kommen oder Hausaufgaben auszutauschen. Die vielen Zugriffe aus dem Homeschooling und zudem heftige Cyber-Attacken machten in der „Lernstatt“ das Lernen im Winter teils nur schwer möglich.
Unterstützung kam Mitte Januar dann überraschend aus ungewohnter Richtung: Der Windkraft-Betreiber WestfalenWIND stellte über eine Tochterfirma kurzerhand eine eigene sehr schnelle und breitbandige Glasfaseranbindung bereit.
„Als wir von den Leitungs-Problemen und den Hacker-Angriffen auf die Server der Lernstatt erfuhren, haben wir direkt zum Telefon gegriffen und Kontakt mit der GKD aufgenommen“, erläutert Fiete Dubberke, Mit- Geschäftsführer bei WestfalenWIND IT. Die GKD ist der kommunale IT-Dienstleister, der wiederum die Lernstatt-Technik betreut.
Schnell sei klargeworden, dass man helfen könne und so habe man innerhalb von knapp 3 Tagen eine Leitung aufgebaut, die 440mal so schnell ist wie ein durchschnittlicher Haushalts-Internetanschluss. Nach kostenfreier Anbindung und 10 Test-Tagen wurde aus der Not-Hilfe dann auch eine dauerhafte Zusammenarbeit. Die Stadt Paderborn hat einen längerfristigen Vertrag mit dem Windkraft-Glasfaseranbieter geschlossen. Dadurch ist die GKD jetzt auch in der Lage, die massiven Hackerangriffe noch besser als bisher abzuwehren.
Dass sich ein Windkraftbetreiber um Glasfaseranbindungen kümmert, scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, ist aber leicht zu erklären:
„Seit 2017 setzen wir auch auf echte Green IT“, sagt Dubberke. Will sagen: „Wir bauen Rechenzentren in unsere Windkraftanlagen, weil fast alles da ist, was man zum Betrieb braucht: das Gebäude, der Ökostrom aus dem Windrad und meist auch schon eine gute Glasfaseranbindung.“ Weil die Firma mit Zattoo, einem der größten TV-Streamingdienst-Anbieter in Europa, einen Kunden betreut, der richtig viel Bandbreite benötigt, hat sich WestfalenWIND IT eine eigene Glasfaser-Direktanbindung zum weltweit größten Knotenpunkt nach Frankfurt gesichert. „Und diese unsere Leitung endet im Paderborner Technologiepark, dort, wo die GKD einen Sitz hat“, freut sich Dubberke.
Gemeinsam mit der Stadt und dem kommunalen IT-Dienstleister überlege man jetzt, wie diese Glasfaser-Direktverbindung weiter zum Vorteil der digitalen Modellregion Paderborn genutzt werden kann. Technisch machbar und auch kurzfristig umsetzbar seien zum Beispiel direkte Anbindungen von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, aber auch Gewerbegebieten.
WestfalenWIND IT mit Sitz in Paderborn bietet neben den Glasfaseranschlüssen auch den Betrieb von Rechenzentren in Windkraftanlagen, sowie weitere IT-Dienstleistungen wie managed services etc. an.
Die WestfalenWIND GmbH projektiert und betreibt Bürgerwindparks vor allem im Kreis Paderborn und achtet darauf, dass möglichst viel der Wertschöpfung in der Region bleibt. Die Tochterfirma WestfalenWIND Strom vertreibt vor Ort den regional erzeugten Strom und legt dabei auch besonders günstige Tarife auf. In Regionen mit besonders vielen Windkraftanlagen zahlen Haushalte und Gewerbetreibende deutlich weniger als in anderen Regionen.
WestfalenWIND hat zudem die Energiestiftung Sintfeld ins Leben gerufen, die Vereine und Ehrenamt aus Windkraftgeldern unterstützt, als auch die Genossenschaft Bürgerwind Westfalen eG. Die über 1100 Mitglieder haben sich an verschiedenen Windkraftanlagen beteiligt und profitieren von den Erträgen.
Darüber hinaus mischt sich WestfalenWIND auch politisch ein: Zum Beispiel wenn es darum geht, die Rahmenbedingungen für eine gerechte Energiewende zu verbessern, die notwendige Sektorenkopplung voranzutreiben oder eine allgemeine CO²-Steuer zu fordern. Unter anderem finanziert WestfalenWIND auch Forschungsprojekte mit, die eine Einbindung erneuerbaren Stroms in den Wärmemarkt und den Verkehrssektor untersuchen.
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