Ein gutes Beispiel für eine kreative Flächennutzung ist das Fahrradparkhaus am Mainzer Hauptbahnhof, dass unter einer Brücke entstand. Es geht auf eine Projektidee von Schoyerer Architekten SYRA aus dem Jahre 2004 zurück. Die Besonderheit des Vorschlags lag darin, die vorhandenen baulichen Gegebenheiten auf der Rückseite des Bahnhofs, nämlich die ca. 2.000 Quadratmeter große Brachfläche unter der Hochstraße am Binger Schlag umzunutzen und auf diesem Wege, ein extrem wirtschaftliches und städtebaulich sinnvolles Fahrradparkhaus zu realisieren.
Seit der Erstellung der Hochstraße im Jahr 1969 diente dieser Unort bis zum Bau des Fahrradparkhauses bestenfalls als Lager für Müll und Unrat. Die Nutzung des Unortes vereinigt gleich mehrere Vorteile. Die ohnehin um den Hauptbahnhof knapp dimensionierten Flächen werden nicht für ein Fahrradparkhaus gebraucht. Durch die vorhandene Hochstraße ist schon eine Dachfläche für ein potentielles Fahrradparkhaus vorhanden, so dass lediglich leichte Seitenwände fehlten, um eine sichere Unterbringung von ca. 1000 Fahrrädern zu gewährleisten. Zudem wird der vorhandene Unort zu einem Raum mit Aufenthaltsqualität.
Das Fahrradparkhaus mit insgesamt 1000 Fahrradstellplätzen beherbergt einen Zahlbereich für ca. 400 Fahrräder mit Spinden und Ladestationen für E-Bikes und einen kostenlos nutzbaren Bereich für etwa 600 Fahrräder sowie einen räumlich abgeschlossenen Bereich zur Unterbringung von Fundrädern. Den Auftakt des etwa 135 Meter langen Fahrradparkhauses bildet die Service-Station mit dem großen Schaufenster direkt am West-Zugang des Hauptbahnhofes.
Aus konstruktiver Sicht zeichnet sich das Parkhaus durch eine offene Bauweise aus feuerverzinkten Stahlstützen aus, deren feuerverzinkte Streckmetall-Bekleidung eine ständige Querlüftung sichert. Im vorderen Bereich wurde eine feuerverzinkte Rahmenkonstruktion mit einer darüber befindlichen Wartungsebene aus feuerverzinkten Gitterrosten ausgeführt, die für die vielbefahrene Hochstraße als Wartungsdeck für die regelmäßig stattfindenden Brückenprüfungen dient. Die feuerverzinkte Streckmetall-Bekleidung hat eine Materialdicke von 2 Millimeter mit einem freien Querschnitt von mindestens 37%. Dieser Querschnitt wird aus brandschutztechnischer Sicht benötigt, um für das als offene Konstruktion ausgeführte Parkhaus eine ausreichende Querlüftung sicherzustellen. Darüber hinaus trägt die transparent gestaltete Fassade positiv zur Belichtung bei und erhöht die soziale Kontrolle und das Sicherheitsempfinden. Zur Sicherstellung eines einheitlichen Fassadenbildes ist das vorgelagerte Servicegebäude ebenfalls mit vorgehängten feuerverzinkten Streckmetallflächen verkleidet. Das große Schaufenster sowie die Haupteingangstür werden von feuerverzinkten Stahlblechen eingerahmt und bilden so einen räumlich gestalteten Abschluss der Fassadenelemente. Zum Abstellen der Fahrräder wurden feuerverzinkte Doppelstockparker und feuerverzinkte Fahrradbügel für Sonder- und Lastenräder vorgesehen. Die Norm DIN 79008-1 „Stationäre Fahrradparksysteme“ macht diesbezüglich die Anmerkung, dass feuerverzinkter Stahl nach DIN EN ISO 1461 als korrosionsbeständig gilt und damit für „Stationäre Fahrradparksysteme“ sehr gut geeignet ist.
Mehr erfahren unter: www.feuerverzinken.com/fahrradparken
Der Industrieverband Feuerverzinken e.V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland mehr als 2 Mio. Tonnen Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Zunehmend wird das Feuerverzinken auch aufgrund seiner Brandschutzeigenschaften eingesetzt. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.
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