Neue SPECTARIS-Studie zum Gesundheitsmarkt in Ostafrika: Steigende Chancen für deutsche Hersteller

Der Gesundheitsmarkt in Ostafrika bietet zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen. Heute importieren die Länder Ostafrikas zwölf Prozent ihrer Medizintechnik und 21 Prozent ihrer Labortechnik aus Deutschland. Aufgrund der wachsenden heimischen Produktionskapazitäten im einfachen Marktsegment konzentrieren sich die Importe künftig noch stärker auf Hightech-Produkte. Gleichzeitig steigt jedoch der Konkurrenzdruck aus Asien und speziell aus China weiter an. Zu diesen und vielen weiteren Ergebnissen kommt die neue Studie „The Medical and Laboratory Equipment and Technologies Market in East Africa“, die der Deutsche Industrieverband SPECTARIS zusammen mit seinem Projektpartner East African Health Platform (EAHP) veröffentlicht. Im Unterschied zu export-orientierten Marktstudien nimmt diese Untersuchung die Import-Perspektive ein und zeigt dadurch die große Bedeutung der deutschen Lieferanten für die Gesundheitsversorgung Ostafrikas auf.

Auf über 100 Seiten und mit 70 Grafiken analysiert die Unternehmensberatung africon die Märkte und Gesundheitssysteme der Länder Kenia, Uganda, Tansania inklusive Sansibar und Ruanda. Anhand makroökonomischer Kennzahlen werden die Chancen, Trends und Herausforderungen für deutsche Anbieter von Medizin- und Laborgeräten verglichen. Hierfür befragte africon Fachhändler sowie Experten der Gesundheitsdienstleister, Regulierungsbehörden und Regierungsstellen. Ferner analysierten die Unternehmensberater Branchenberichte und Handelsdaten.

Die Studie zeigt, dass westliche Länder in der Summe sowohl den Medizintechnik- als auch Labortechnik-Markt dominieren. Während im Bereich Medizintechnik die Volksrepublik China mit 32 Prozent Gesamtanteil noch vor Deutschland auf dem ersten Platz liegt, ist Deutschland bei der Labortechnik stärkster Lieferant nach Ostafrika. Die Position Chinas in beiden Marktsegmenten hat sich in den vergangenen Jahren massiv verstärkt. Sie ist vor allem durch die hohe Preissensitivität in Ostafrika erklärbar – der Preis ist sowohl bei der Medizin- als auch bei der Labortechnik der wichtigste Entscheidungsfaktor beim Einkauf.

„Damit sich deutsche Unternehmen auf Dauer gegen die asiatische Konkurrenz durchsetzen können, müssen sie vor Ort präsent sein“, betont Jörg Mayer, Geschäftsführer des Deutschen Industrieverbands SPECTARIS. „Gesicht zu zeigen, erhöht die Markenbekanntheit und stellt vertrauensvolle Beziehungen zu Händlern und Kunden vor Ort her. Gute Kontakte zu Einkaufsgemeinschaften vereinfachen den Einstieg in die fremden Marktstrukturen spürbar.“ Da die Beschaffungsprozesse im öffentlichen Sektor vergleichsweise langsam sind, sollten sich deutsche Unternehmen beim Markteinstieg zunächst auf den privaten Sektor konzentrieren.

Gute Chancen können sich deutsche Hersteller vor allem im Bereich bildgebender Verfahren und Diagnostik ausrechnen. Die Mehrheit der befragten Krankenhäuser und Laboratorien sehen dieses Marktsegment als das am schnellsten Wachsende an, noch vor der Labor- und Intensivstation-Ausstattung. Auch E-Health wird immer relevanter, da die Regierungen begonnen haben, in diesem Feld zu investieren. Bisher werden E-Health-Systeme hauptsächlich für die Digitalisierung von Patientenakten genutzt. Daneben eröffnen sich den deutschen Unternehmen vor allem Möglichkeiten in der Telemedizin, der Beschaffung, dem Rechnungswesen oder auch dem Kapazitätsmanagement in Krankenhäusern.

Hier finden Sie die komplette Studie sowie hier eine Präsentation, welche die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst.

Über den SPECTARIS – Deutscher Industrieverband für optische,medizinische und mechatronische Technologien e.V.

SPECTARIS ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 400 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik erzielten im Jahr 2020 einen Gesamtumsatz von rund 72 Milliarden Euro und beschäftigten rund 327.0000 Menschen.

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