„Die deutschen Seehäfen müssen durch das Heben von Synergien im harten internationalen Wettbewerb gestärkt werden, damit sie ihrer zentralen Funktion für unsere Außenhandelsnation noch besser nachkommen können“, betonte Prof. Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Aktuell liegt der Fokus der hafenpolitischen Debatte auf einem möglichen Zusammengehen der beiden großen Containerterminal-Betreiber Eurogate und HHLA. Dies führt aber nicht zwingend zu einer Steigerung der Produktivität, vielmehr müssen unabhängig davon die effizienzsteigernden Wirkungen des Wettbewerbs genutzt werden. Eine direkte politische Einflussnahme würde einen Eingriff in marktwirtschaftliche Mechanismen bedeuten. Unabhängig davon können die norddeutschen Seehafenstandorte in weiteren Themenfeldern ihre Kooperation ausbauen, zum Beispiel beim stärkeren gemeinsamen Lobbying für norddeutsche Infrastrukturprojekte, gemeinsamer Vermarktung der norddeutschen Seehäfen und der Stärkung der Rolle der Häfen bei der Co2-neutralen Ausrichtung der Wirtschaft.”
Die Handelskammern Bremen und Hamburg sehen vor allem eine Dringlichkeit darin, die Effizienz und die Produktivität, insbesondere beim Umschlag, zu steigern sowie insgesamt die preisliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, um bereits verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Eduard Dubbers-Albrecht, Präses der Handelskammer Bremen, sagte: „Nur durch gemeinsame Kraftanstrengungen können die norddeutschen Seehäfen im schärfer werdenden Wettbewerb Marktanteile zurückgewinnen und Beschäftigung sichern. Dazu gehören dringend Maßnahmen zur weitgehenden Automatisierung der Prozesse beim Hafenumschlag. Die Senkung der Hafenanlaufkosten ist dabei ein wichtiger Hebel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen. Außerdem brauchen wir dringend eine durchgreifende Reform bei der Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer hin zu einem echten Verrechnungsmodell nach Vorbild unserer europäischen Nachbarn.“
Eine entscheidende Bremse sehen beide Wirtschaftsvertretungen im aktuellen Planungsrecht. „Der Bau von Infrastrukturprojekten darf nicht zu einer Generationenaufgabe anwachsen“, so Präses Dubbers-Albrecht: „Hier entscheidet sich, wer den Wettbewerb gewinnt. Projekte wie die A20, die A26, der weitere Ausbau der Schieneninfrastruktur zur Stärkung der Hafenhinterlandanbindung und die Fahrrinnenanpassung der Weser sind Grundvoraussetzung für den Hafenstandort Norddeutschland.“
Die beiden Präsides betonen: „Unsere Seehäfen erfüllen eine wichtige Funktion für den Außenwirtschaftsstandort Deutschland. Wir erklären daher ausdrücklich die Unterstützung unserer beiden Handelskammern bei der Erarbeitung der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankerten ‚Nationalen Hafenstrategie‘“.
Das gemeinsames Positionspapier zur norddeutschen Hafenkooperation der Handelskammern Bremen und Hamburg finden Sie unter: www.hk24.de/hafenkooperation
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