Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2021 der Bau von 380.914 Wohnungen genehmigt. Zum Vorjahr ein Plus von 3,3 Prozent. Es heißt: “Im längeren Zeitvergleich befand sich die Zahl genehmigter Wohnungen damit weiter auf einem hohen Niveau: Mehr genehmigte Wohnungen in einem Jahr hatte es zuletzt 1999 mit 437 084 gegeben”, Pressemitteilung DESTATIS vom 10.03.2022. Ebenfalls wird berichtet, dass im vergangenen Jahr das Bauen deutlich teurer geworden sei. Die Preise für die am meisten verwendeten Baustoffe, nämlich Holz, Stahl und Stahlbeton, hätten sich enorm verteuert, so das Statistische Bundesamt. Alleine die Preise für Stahl und Stahlbeton waren von Januar 2021 bis Juni 2021 um 32,6 Prozent gestiegen.
Peter Kuntze und Christoph-Martin Mai beschäftigten sich mit dem Zusammenhang von Arbeitsproduktivität und Digitalisierung. Dabei kamen die beiden Forscher zu dem Ergebnis, dass gerade im Baugewerbe vorhandene Digitalisierungspotenziale bislang kaum ausgeschöpft wurden. Für andere Wirtschaftsbereiche wurde konstatiert, dass mit der Digitalisierung keine signifikanten Produktivitätsfortschritte einhergehen müssen. Dieses Produktivitätsparadoxon basiert auf drei Thesen:
- es ist überhaupt kein (zusätzliches) Produktivitätswachstum durch die Digitalisierung zu erwarten;
- das mit der Digitalisierung verbundene Produktivitätswachstum ist vorhanden, aber gesamtwirtschaftlich nicht sichtbar;
- es braucht mehr Zeit, bis die Erfolge sichtbar werden. Auch könnten die positiven Effekte der Digitalisierung durch andere Faktoren überlagert und somit unsichtbar werden.
Die Forschungsinitiative Zukunft Bau kam 2019 zu dem Ergebnis: “Die Bauwirtschaft investiert bislang wenig in Digitalisierungsprojekte, die sich dann oftmals auf den Einsatz einfacher und grundlegender digitaler Lösungen beschränken”. Die Handlungsempfehlung der Experten lautete: “Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien und in Digitalisierungsprojekte in der Bauwirtschaft finanziell fördern und dazu entsprechende bestehende oder geplante Programme gezielter kommunizieren und unbürokratisch zugänglich machen” (Bertschek und andere, 2019).
Eine Möglichkeit zur Förderung der Digitalisierung des Baugewerbes stellt die Forschungszulage dar. Dieses steuerliche Anreizprogramm für Forschung und Entwicklung umfasst sämtliche Wirtschaftsbereiche und nahezu alle Unternehmensformen. Somit können auch die Baubranche, Rohstoffhersteller, Baumaschinenhersteller, Baulogistikunternehmen mit innovativen Ansätzen sich einen Teil der F&E-Personalkosten im Zuge der Steuererklärung erstatten lassen.
Einer der Pioniere im Bereich Forschungszulage und Digitalisierung der Baubranche ist das Berliner Jungunternehmen Flexcavo. Das Unternehmen bekommt für seine Projekt-Forschungen für mehr Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der Baubranche bis 2025 insgesamt 2,5 Millionen Euro, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 23. März 2022. Hierbei handelt es sich um einen Bruchteil der F&E-Personalkosten – in der Gesamthöhe ca. 11 Millionen Euro.
Was macht und will Flexcavo? Es ist im Bereich Vermietung von Baumaschinen und -geräte an Bauunternehmen tätig. Hierfür entwickelt es eine cloudbasierte Software, mit der sich ganze Fuhrparks sowie Bauprojekte und -prozesse effizient verwalten lassen. Über API-Schnittstellen ermöglicht es den Austausch von Maschinen- und Logistikdaten zwischen neuen und bestehenden IT-Systemen, um ein neuartiges Ökosystem für Baumaschinen und Baustellen zu erschaffen. Laut Angabe von Flexcavo entwickelt es “(…) Modelle für automatisierte, intelligente Baustellen, um nicht nur die Digitalisierung im Bau zu beschleunigen, sondern auch den ökologischen Fußabdruck von Bauunternehmen zu verringern und digitale Zwillinge von den Maschinen zu erstellen”.
Flexcavo ist ein positives Beispiel dafür, dass junge Unternehmen mit innovativen Ideen in der Baubranche die neue steuerliche Forschungszulage nutzen können, um einen Teil der F&E-Personalkosten gefördert zu bekommen. Der große Vorteil der Forschungszulage ist, dass ein einmal anerkanntes Projekt nicht jedes Jahr neu eingereicht werden muss, sondern nur die damit verbundenen Kosten in der Steuererklärung aufgeschlüsselt werden müssen, um die Förderung zu erhalten.
Literatur:
Bertschek, Irene; Niebel Thomas und Ohnemus, Jörg (2019): Zukunft Bau: Beitrag der Digitalisierung zur Produktivität in der Baubranche, Forschungsinitiative Zukunft Bau, ein Forschungsprogramm des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI), Mannheim.
Kuntze, Peter und Mai, Christoph-Martin (2020): Arbeitsproduktivität – Nachlassende Dynamik in Deutschland und Europa, Wiesbaden.
Wir beraten steuerpflichtige Unternehmen in Deutschland ausschließlich zur neuen Forschungszulage und haben eigene Experten für die Hauptkategorien. Informationen zur Forschungszulage und der steuerlichen Forschungsförderung finden Sie auf unserer Homepage (Vergleich zu ZIM, zu EU-Programmen und Frankreich). Unsere Kompetenzen richten sich auf die Antragstellung, Forschungsdokumentation und den Gesamtprozess des zweistufigen Antragsverfahrens (Bescheinigungsstelle Forschungszulage, kurz BSFZ, und Finanzamt). Wir verfügen über mehrjährige Kompetenz mit der Forschungsprämie – dem ähnlichen Programm aus Österreich. Herr Robert Schwertner, Gründer und Geschäftsführer, gibt regelmäßig Webinare zur Forschungszulage und zählt zu den Experten auf dem Gebiet der steuerlichen Forschungsförderung im DACH-Raum. Gerne beantworten wir Ihre Fragen zur Forschungszulage. Wir freuen uns auf Sie und die innovativen kleinen und großen Forschungsprojekte.
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