Und der Plan ging auf: Als Katharina Lennig im Jahr 2017 als Koordinatorin der akademischen Nachwuchsförderung beim BV KSI ihre Mission startete, besuchte sie alle 76 deutschen Hochschulen und Universitäten, an denen Architekten und/oder Bauingenieure ausgebildet werden. Zahlreiche Seminare, Veranstaltungen, Workshops und Vorträge rund um das Thema Kalksandstein folgten und erfreuten sich großer Beliebtheit. Das im Jahr 2020 gegründete Dr.-Anton-Bernhardi-Master-Förderprogramm, benannt nach dem Erfinder des Kalksandsteins, sowie die individuelle Betreuung von Abschlussarbeiten durch die Kalksandsteinindustrie runden das Angebotsportfolio ab. „Sehen, Anfassen, Verstehen – das ist das Motto bei unseren Unterstützungsangeboten, mit denen wir Studierenden den Mauerwerksbau näherbringen möchten. Und das funktioniert am besten, wenn Theorie und Praxis miteinander verbunden werden“, erklärt Katharina Lennig.
Wie das aussehen kann, zeigt ein neues Angebotsformat in der akademischen Nachwuchsförderung: Erstmalig veranstalten der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V., der Bundesverband Porenbetonindustrie e.V. und der Verband Bauen in Weiß e.V. eine „Akademische Frühjahrstour“, um das Hochschulangebot um ein weiteres Highlight zu erweitern. „Für uns war die Ergänzung unseres Angebots für den akademischen Nachwuchs um den Baustoff Porenbeton eine logische Konsequenz. Zusammen betrachtet sind beide Produkte marktführend im Mauerwerksbau“, so Roland Meißner, Geschäftsführer beim BV KSI.
„Gemeinsam die akademische Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto stehen von April bis Juni 2022 deutschlandweit an fünf Terminen die Türen von fünf Kombi-Werken (Kalksandstein und Porenbeton) für Studierende und Lehrende aller umliegenden Universitäten und Hochschulen offen. Am 27. April 2022 fiel der Tour-Startschuss im niedersächsischen Marklohe: Die Schlamann KG lud zur Besichtigung ihrer Werke ein und rund hundert Studierende aus dem Norden Deutschlands folgten diesem Aufruf. Carsten Schlamann, Geschäftsführer der Schlamann KG, freute sich über das große Interesse. „Wir sind ein familiengeführtes, mittelständisches Unternehmen der Bauzulieferindustrie und blicken auf mehr als 65 Jahre Erfahrung zurück. In dieser Zeit haben wir so viel Erfahrung gesammelt, wie es auf unserem Gebiet nur möglich ist, und wir nutzen sie intensiv. Nicht nur in der Herstellungstechnik, sondern auch in der Beratung, im Service und in der Logistik.“
Und davon konnten sich die Besucher vor Ort überzeugen. In kleinen geführten Gruppen durften die Studierenden „Werksluft schnuppern“ und sich über die Herstellung und Produktionsverfahren der beiden Baustoffe informieren. Während der geleiteten Tour wurde schnell deutlich, dass die Schlamann KG in ihrem unternehmerischen Handeln ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und Ökologie setzt. Neben E-Ladesäulen für den betriebseigenen Fuhrpark beeindruckten vor allem die werkseigenen Solar- und Windkraftanlagen.
„Bei der Herstellung brauchen wir Hitze und Strom, und die gewinnen wir mit unseren eigenen Solar- und Windkraftanlagen. Ungefähr zwei Drittel unseres Bedarfs stellen wir so umweltfreundlich selbst her. Für die deklarierten Umweltziele sind Investitionen in neue Verfahren und Technologien notwendig. Dabei will unsere Industrie ihre Baustoffe bis 2045 nicht nur klimaneutral, sondern auch klimapositiv herstellen.
Aber nicht nur die Produktionsanlagen und -verfahren werden in der Kalksandstein- und in der Porenbetonindustrie permanent weiterentwickelt. Auch die Baustoffe selbst sollen noch klimafreundlicher werden. So erfuhren die Teilnehmenden in einem Vortrag, wie nachhaltig und natürlich Kalksandstein- und Porenbetonprodukte bereits heute sind und wie beide Baustoffe durch fortlaufende Optimierungen auch zukünftig zum nachhaltigen Bauen beitragen werden.
Neben etwas Theorie stand jedoch bei der Akademischen Frühjahrstour ganz viel Praxis auf dem Programm: In kleinen Teams durften die Architekten und Bauingenieure in spe ihr Können auf ungewohntem Terrain unter Beweis stellen und hatten sichtlich Spaß dabei. Erfahrene Mitarbeiter der Schlamann KG standen beim Mauern mit klein- und großformatigen Steinen mit Rat und Tat zur Seite. Anschließend durften alle Teilnehmer auf ihrer selbst gemauerten Wand unterschreiben.
„Unser Start der „Akademischen Frühjahrstour 2022“ war ein voller Erfolg! Rund 100 Teilnehmer sind mit vielen neuen Informationen, wertvollen Erkenntnissen und Sichtweisen wieder in ihre Universitäten und Hochschulen zurückgekehrt. Unsere Architekten und Bauingenieure von morgen haben heute erfahren, dass Porenbeton und Kalksandstein für nachhaltiges Bauen stehen – und zwar von der Rohstoffgewinnung bis zum Ende ihres Produktlebenszyklus. Sie sind ausgesprochen langlebige und in ihren Anwendungsbereichen sehr gut belastbare Baustoffe mit besten bauphysikalischen Eigenschaften in Kategorien wie Brandschutz, Wärmespeicherung bzw. Wärmedämmung, Schallschutz und architektonische Flexibilität. Als rein mineralische Baustoffe enthalten Porenbeton und Kalksandstein keine Schadstoffe, die in die Umgebungsluft abgegeben werden könnten, und sind daher eine hervorragende Basis für wohngesundes Bauen. Meine Überzeugung ist, dass Porenbeton und Kalksandstein hervorragende Noten verdienen – genauso wie unsere heutigen Teilnehmenden“, resümiert Roland Meißner am Ende der Veranstaltung.
Der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. (BV KSI) mit Sitz in Hannover vertritt die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen von 76 Kalksandsteinwerken im Bundesgebiet. Mit einem Organisationsgrad von über 95 Prozent ist er das Sprachrohr der zweitgrößten deutschen Mauersteinindustrie. Das wirtschaftspolitische Aufgabenspektrum reicht von wirtschaftlichen über technische bis hin zu rechtlichen Themen. So arbeitet der BV KSI beispielsweise in zahlreichen Gremien im Normungsbereich mit. Sozialpolitisch stehen die Zusammenarbeit mit den Berufsgenossenschaften sowie die Unterstützung bei Tarifverhandlungen im Vordergrund. Seit der Gründung ist es das Ziel des Verbandes, die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen zu bündeln, zu unterstützen sowie neue Perspektiven zu eröffnen.
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