Autonomer Nahverkehr – der nächste Schritt

  • Hamburg, HOCHBAHN und ZF starten Innovationspartnerschaft
  • Ziel: Fahrerlose elektrische Verkehrssysteme für den ÖPNV-Regelbetrieb
  • Kundenzentrierte Mobilität als wichtiger Baustein im Hamburg-Takt

Fahrerloses Fahren kann und soll künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer modernen, konsequent auf Kundenbedürfnisse ausgerichteten Mobilität leisten. Gleichzeitig gilt: Bei allen weltweit zu beobachtenden Fortschritten sind bis zu einem vollständig autonomen Betrieb im urbanen Umfeld noch viele anspruchsvolle Herausforderungen zu meistern. Hamburg hat nicht zuletzt im Rahmen des ITS-Weltkongresses im November 2021 bewiesen, dass hier mit Hochdruck an Lösungen für eine intelligente und vernetzte Mobilität gearbeitet wird.

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und die ZF Friedrichshafen AG (ZF) planen mit Unterstützung der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) in den kommenden Jahren gemeinsam die Herausforderungen an einen Realeinsatz autonomer Verkehrssysteme im öffentlichen Nahverkehr anzugehen und entsprechende Lösungen für einen Regelbetrieb weiter zu entwickeln. Dazu haben die HOCHBAHN und ZF eine entsprechende Innovationspartnerschaft vereinbart. Fahrerlose Verkehrssysteme sollen an den realen Bedarfen der Fahrgäste und des Verkehrsanbieters ausgerichtet werden, um eine nachhaltige, bedarfsgerechte, zukunftsgerichtete und kundenzentrierte Mobilität in Hamburg zu gestalten.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: „Das HEAT-Projekt, das wir im letzten Jahr erfolgreich auf dem ITS-Kongress vorgestellt haben, war ein wichtiger erster Schritt, mit dem wir zeigen konnten, dass autonome Shuttle den Nahverkehr ergänzen können. Jetzt gilt es in einem hochkompetenten Netzwerk den nächsten Schritt zu tun und ein System zu entwickeln, das wir im alltäglichen Regelbetrieb einsetzen können. Also vom Showcase zur Kundenlösung.“

Gegenstand der Innovationspartnerschaft ist unter anderem die Identifizierung möglicher Einsatzgebiete, auf denen dann emissionsfreie autonome Shuttle im Regelbetrieb eingesetzt werden können. Die Partner streben mehrere Einsatzgebiete an, um ein möglichst umfassendes Bild für die nutzer- und betreiberseitige, technologische und regulatorische Weiterentwicklung hin zu einem fahrerlosen Verkehrssystem zu gewinnen.

Torsten Gollewski, Leiter Autonome Mobilitätssysteme bei ZF: „Leise, emissionsfrei, pünktlich und ohne Stress am Stau vorbei durch die Stadt: autonome Shuttle sind das ideale Nahverkehrsmittel, um mit den Passagieren die Verkehrs- und Energiewende voranzubringen. Hamburg und die Hochbahn sind für uns perfekte Partner, um Fragen urbaner und suburbaner Mobilität in Großstädten zu beantworten. Gemeinsam wollen wir das Mobilitätsangebot weiter entwickeln, das in Städten und Gemeinden eine Lücke im Fahrplan schließen wird.“

Die elektrischen ZF-Shuttle bieten Platz für bis zu 22 Personen, können auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden oder später auch autonom im Straßenverkehr mitschwimmen. Dabei bietet ZF nicht nur das Level-4-fähige Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit, begleitet Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme, bietet Schulungen für Mitarbeiter und Werkstätten und unterstützt mit einem Rundum-sorglos-Paket bei Service und Reparatur.

Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Wir wollen in der Hansestadt den Hamburg-Takt umsetzen, mit dem die Menschen binnen fünf Minuten einen niedrigschwelligen, bedarfsgerechten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsmittel erhalten – egal ob zu Bus-, Bahn-, Fähr-, StadtRad- oder On-Demand-Angebot. Um den Hamburg-Takt insbesondere in den Regionen der äußeren Stadt, in denen der ÖPNV noch weiter verbessert werden muss, zu ermöglichen, können autonome, elektrisch betriebene, nachhaltige Angebote perspektivisch einen wichtigen Beitrag leisten und in den ÖPNV-Regelbetrieb integriert werden – etwa autonome Kleinbusse, die die Menschen im Umland bedarfsgerecht ans Schnellbahnsystem anbinden. Hierfür arbeiten wir mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen, um verlässliche, sichere Systeme zu entwickeln, die an den Bedarfen der Fahrgäste ausgerichtet sind. Ich freue mich daher über die Innovationspartnerschaft der Stadt mit der Hochbahn und ZF.“

Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, durch ihr Vorhaben einen wirkungsvollen und nachhaltigen Beitrag zum Hamburg-Takt zu leisten.  Bis zum Jahre 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten auf ein hochwertiges öffentliches Mobilitätsangebot zurückgreifen können.

Hamburger Hochbahn AG

Die 1911 gegründete HOCHBAHN befördert mit ihrem eigenen Fahrzeugpark aus mehr als 250 U-Bahnen und 1.100 Bussen über 1,2 Millionen Fahrgäste täglich. Dabei bedient die HOCHBAHN als einer von 34 Partnern im Hamburger Verkehrsverbund (hvv) über 1.400 Haltestellen und ist das größte Verkehrsunternehmen im hvv-Einsatzgebiet. Mehr als 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bei der HOCHBAHN rund um die Uhr für einen attraktiven öffentlichen Personennahverkehr und eine komfortable und zukunftsorientierte Mobilität in Hamburg.

Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) hält die Stadt Hamburg mobil und will gleichzeitig die klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor durch eine umfassende Mobilitätswende reduzieren. Unter der Leitung von Senator Anjes Tjarks arbeitet die BVM daran, die allgemeine Verkehrssituation zu verbessern und die gesellschaftliche Teilhabe durch individuelle Mobilität mit der Verbesserung der Lebensqualität in Hamburg in Einklang zu bringen. Zum Verantwortungsbereich der BVM gehören auch der Landesbetrieb Verkehr (LBV) und der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG).

Über die ZF Friedrichshafen AG

ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern und liefert Systeme für die Mobilität von Pkw, Nutzfahrzeugen und Industrietechnik. ZF lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln: In den vier Technologiefeldern Vehicle Motion Control, integrierte Sicherheit, automatisiertes Fahren und Elektromobilität bietet ZF umfassende Produkt- und Software-Lösungen für etablierte Fahrzeughersteller sowie für neu entstehende Anbieter von Transport- und Mobilitätsdienstleistungen. ZF elektrifiziert Fahrzeuge unterschiedlichster Kategorien und trägt mit seinen Produkten dazu bei, Emissionen zu reduzieren, das Klima zu schützen und die Mobilität sicherer zu machen.Im Jahr 2021 hat ZF mit weltweit rund 157.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 38,3 Milliarden Euro erzielt. Das Unternehmen ist an 188 Produktionsstandorten in 31 Ländern vertreten. Weitere Presseinformationen sowie Bildmaterial finden Sie unter: press.zf.com

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