Der Innovation Hub CCUBIO dient als neue zentrale Anlaufstelle im Land, um CO2-Recycling mit biologischen Technologien weiter voranzubringen und die Transformationschancen für emissionsintensive Unternehmen in Baden-Württemberg zu fördern. Durchgeführt wird die Kick-off Veranstaltung von Umwelttechnik BW mit Vorträgen aus und für die Praxis mittelständischer Unternehmen.
Unternehmen können heute mit innovativer Biotechnologie zur industriellen Nutzung von Kohlenstoffdioxid einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Rohstoffversorgung der Zukunft leisten. In den vergangenen 150 Jahren sicherte die Energie fossiler Kohlenstoffverbindungen unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Wachstum. Auch wenn dies heute teilweise noch so ist: Die nachhaltige Transformation der Energieversorgung und des Kohlenstoffkreislaufs ist unumgänglich und langfristig auch ökonomisch attraktiv.
Wie dies möglich ist, erfahren Unternehmen bei der Kick-off Veranstaltung "Biologisches CO2-Recycling" des Netzwerkes "Innovation Hub CCUBIO", bei dem baden-württembergische Unternehmen durch enge Zusammenarbeit mit Forschung und Industrie zur großtechnischen Umsetzung eines biotechnologischen CO2-Recyclingprozesses angeregt werden sollen. Mit der Initiative möchte das Land Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltige Bioökonomie einnehmen.
Neue Wertstoffe aus Klimagas
Ziel ist, Kohlenstoff als Rohstoff- und Energiequelle zukünftig aus Punktquellen oder der Atmosphäre abzuscheiden und in einem neuen industriellen Kohlenstoffkreislauf zu halten. So entstehen neue Wertstoffe aus Klimagas. Technologien, die hier etwa zum Einsatz kommen können, basieren auf mikrobiologischen Katalysatoren wie Algen, Bakterien oder Archaeen.
Diese Mikroorganismen arbeiten äußerst energie- und ressourceneffizient und können in der Anwendung skaliert werden, um im industriellen Maßstab Wertstoffe zu liefern. Wird zum Beispiel ein Algenreaktor direkt an einem Industrie-Schornstein angeschlossen, können Algen mit CO2-Abgasen kultiviert werden und helfen, den urbanen Kohlenstoffkreislauf zu schließen und Emissionen in der Atmosphäre zu verringern. Die Produkte solcher Prozesse können auch zu Lebensmitteln verarbeitet werden oder zu Biokraftstoffen, Futtermittel, Textilfasern und Ausgangsstoffen für die chemische Industrie.
Vom Klimakiller zum umweltfreundlichen Rohstoff: CCUBIO hat langfristiges Potential
Auch wenn die Technologien zur Rückgewinnung von Klimagas aus Abgasströmen energieintensiv und derzeit auch noch kostenintensiv sind, langfristig gesehen sind sie ökonomisch attraktiv.
Physikalisch-chemische Power-to-X-Verfahren sind bereits in industriellen Maßstäben verfügbar und haben einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht. CCUBIO-Verfahren sind, mit wenigen Ausnahmen, häufig noch weniger weit entwickelt und stehen bisher hauptsächlich im Labormaßstab zur Verfügung. Die größere Widerstandsfähigkeit gegenüber schwankenden Abgas-Zusammensetzungen von CCUBIO-Verfahren sowie die Perspektive der Herstellung von wesentlich hochwertigeren und vielfältigeren Produkten verdeutlichen das langfristige Potenzial biotechnologischer CO2-Recyclingtechnologien.
Informationen zur Veranstaltung mit Referenten-Übersicht
„Abgas-Raffinerie mit biologischen und hybriden Technologien mit Schwerpunkt auf CO2-Recycling aus CO2-Punktquellen”
Umwelttechnik BW ist die Landesagentur für Umwelttechnik, Ressourceneffizienz und industriellen Klimaschutz in Baden-Württemberg. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit weit gefächerten Informationsangeboten, Schulungen, Veranstaltungen und der Durchführung von Förderprogrammen ist Umwelttechnik BW seit 2012 für Unternehmen und Greentech Start-ups vorrangig aus Baden-Württemberg aktiv. Ziel ist es, Unternehmen auf dem Weg zu nachhaltigen, zukunftsfähigen Businessmodellen zu begleiten.
Die Umwelttechnik BW GmbH wird zu 100 Prozent aus Mitteln der öffentlichen Hand finanziert. Der Aufsichtsrat der Landesgesellschaft, der von Vertreterinnen und Vertretern des Staatsministeriums, des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus sowie des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst besetzt wird, kontrolliert strategische Ausrichtung und Finanzen der Landesagentur.
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