MIT Technology Review über mehr Wildnis und Biodiversität

Rewilding ist ein Konzept, das mit dem traditionellen Naturschutz bricht. Es geht darum, die Wildheit der Natur zurück in die Fläche zu bringen. Am Oder-Delta an der deutsch-polnischen Grenze liegt das einzige deutsche Rewilding-Gebiet. Das Motto dort: Die Natur einfach mal machen lassen. Warum mehr Wildnis und Biodiversität so überlebenswichtig sind, beleuchtet das Innovationsmagazin MIT Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe 5/22.

In der öffentlichen Wahrnehmung gehe es bei ökologischen Debatten oftmals ‚nur‘ um die Klimakatastrophe, dabei sei eine andere Krise laut Experten noch gefährlicher: die schwindende Biodiversität. Das schreibt Luca Caracciolo, Chefredakteur von Technology Review in seinem Editorial und mahnt: „Die Folgen sind fatal. Denn wir brauchen intakte Ökosysteme, um unser Überleben auf der Erde zu sichern.“ Daher rückt Technology Review auf fast 40 Seiten die wichtigen Zukunftsthemen Artensterben, Mikroben, Moore und neue Formen der Aquakultur sowie klimafitter Forst und auch mehr Wildnis in den Fokus.

Rewilding beispielsweise hat sich zu einem Modebegriff entwickelt, der den Nerv der klimagebeutelten und an Biodiversität verarmenden Welt trifft. Einheitlich definiert ist der Begriff jedoch nicht: Rewilding kann im Garten stattfinden, wenn der Rasen nicht mehr gemäht und Äste und Steine zu Haufen aufgeschichtet werden. Rewilding kann der Pleistozän-Park in Sibirien sein, in dem Nikita und Sergey Zimov versuchen, die Arktis wieder in eine Steppe zu verwandeln, indem sie mit Megaherbivoren die Verbuschung zurückdrängen und den Bo­den verdichten wollen.

Das Gebiet, in dem die Initiative Rewilding Oder-Delta (ROD) die Wildnis voranbringen möchte, ist ein Mix aus traditionellen Schutzgebieten und ungeschützter, dünn besiedelter Kul­turlandschaft. Es ist das einzige Rewilding-Projekt in Deutschland unter dem Dach von Rewilding Europe. Die Organisation vereint derzeit neun Rewilding-Gebiete in ganz Europa. Die Idee ist, der Natur in möglichst großen zusammenhängenden Landschaftskomplexen Raum für Wildheit zu geben. „Die Voraussetzungen am Oder-Delta sind gut, aber das funktioniert natürlich nicht überall“, sagt Johannes Schiller vom Helmholtz Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. „Eine Eins-zu-eins-Übertragung auf andere Regionen wird nicht funktionieren, dazu sind die Systeme zu heterogen. Rewilding allein wird nicht die Welt retten, aber es hat Strahlkraft.“ Allerdings müsse man sich auch im Klaren sein: Rewilding hat wenig mit Naturromantik zu tun: Allianzen schmieden, mit Behörden sprechen und Strippen ziehen und die Themen auf politischer Ebene präsent machen seien unerlässlich.

Interessierten Journalisten stellen wir auf Anfrage gern ein Rezensionsexemplar zur Verfügung.

Über die Heise Gruppe GmbH & Co KG

Technology Review ist das Innovationsmagazin im Spannungsfeld von Wissenschaft und Wirtschaft und erscheint acht Mal im Jahr. Als deutsche Ausgabe des berühmten "MIT’s Magazine of Innovation" berichtet es über neueste technologische Trends, die das Potenzial haben, unsere Gesellschaft und unser Leben zu verändern. Es identifiziert Marktchancen und den Nutzen von Innovationen vor allem aus Informations-, Bio- und Nanotechnologie, Energie, Verkehr, Raumfahrt, Medizintechnik und Materialforschung.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Heise Gruppe GmbH & Co KG
Karl-Wiechert-Allee 10
30625 Hannover
Telefon: +49 (511) 5352-0
Telefax: +49 (511) 5352-129
http://www.heise-gruppe.de

Ansprechpartner:
Sylke Wilde
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (511) 5352-290
E-Mail: sy@heise.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel