AUGSBURG. Erstmalig fand am 12. Oktober 2022 das SIAT Symposium – Learn, Dine & Connect im Technologiezentrum Augsburg statt. Rund 45 HR-Verantwortliche und GeschäftsführerInnen aus den unterschiedlichsten Branchen tauschten sich aktiv zu Themen rund um Personalentwicklung, Innovation und Agilität aus. „Die Mischung aus den Vorträgen, interaktiven World-Cafés begleitet durch leckeres Essen hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Symposium-Teilnehmenden“ fasst Sven Blanck, Geschäftsführer von MAI Carbon, seine Eindrücke zusammen.
Die SIAT-Initiative wurde im Frühjahr 2021 von den drei Projektpartner MAI Carbon des Composites United e.V., der Steinbeis Augsburg Business School und The Knowledge Company gegründet. SIAT wird mit einer Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und verfolgt das Ziel, einen agilen Weiterbildungsverbund aufzubauen. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen.
SIAT: DAS BILDUNGS-UND PERSONALNETZWERK
SIAT steht für Shared Innovation and Training und unterstützt Unternehmen dabei, Personalentwicklung ressourcenschonend und erfolgreich zu optimieren.
Die SIAT-Mitglieder profitieren von einem umfangreichen Mehrwerteportfolio. Dazu zählt der Zugang zu einer professionellen und intuitiven Online-Plattform. Dort können z.B. Weiterbildungen absolviert und vergünstigt eingekauft werden, Ausschreibungen und Stellenausschreibungen eingestellt oder auch passende Experten gefunden werden.
Neben einem Shared Service Center und individueller PE-Beratung werden den SIAT-Mitgliedern auch exklusive Austauschformate angeboten, so z.B. das SIAT Symposium Learn, Dine & Connect. Weitere Informationen zu SIAT unter www.siat-netzwerk.de.
OPEN INNOVATION DURCH WISSENSTRANSFER
Dass Wissenstransfer zu Innovationen führen kann, erläuterte Dr. Wolfgang Biegel vom Lehrstuhl Material Resource Management der Universität Augsburg und Projektkoordinator des WiR-Projekts – Wissenstransfer Region Augsburg zu Beginn des Symposiums. „Im WiR-Projekt möchten wir die Transferstrukturen und -aktivitäten der Universität Augsburg in die Region, die Gesellschaft und den Unternehmen intensivieren“, beschreibt Dr. Biegel die Ziele des Projekts. Der Wissenstransfer in die Gesellschaft wurde beim SIAT Symposium direkt live vor Ort vollzogen, denn die Teilnehmenden konnten exklusiv das Innovationslabor des WiR-Projekts im Technologiezentrum Augsburg besichtigen. Mithilfe von Mixed Reality Brillen erwachten die im Labor befindlichen Robotern zum Leben und veranschaulichten dadurch die sog. robotergestützte Komponentenprüfung, welche u.a. Forschungsfokus im WiR-Projekt ist.
AUFBRUCH IN DIE WEITERBILDUNGSREPUBLIK
Live zugeschaltet aus Berlin vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) war Herr Florian Köhler, Referent für Grundsatzfragen der Weiterbildungspolitik und Nationale Weiterbildungsstrategie. Er teilte interessante Insights aus dem Ministerium mit den Symposium-Teilnehmenden und arbeitete die Wichtigkeit, Weiterbildung in einem Verbund gemeinsam zu gestalten, heraus. Denn nur so können Unternehmen zukunftsgewandt den anstehenden Wandel, wie z.B. die Digitalisierung oder auch die ökologische Transformation, begegnen, ihre Resilienz stärken und letzten Endes neue, innovative Wege gehen.
„4ABETTER FUTURE“ ALS ANTWORT AUF DEN ARBEITSKRÄFTEMANGEL
Geeignetes Personal für die eigene Organisation zu finden, ist heute schwieriger als je zuvor. Das weiß auch Ben Schneider, Geschäftsleitung Bader Metallbau GmbH, und stellte das Programm „4abetterfuture“ als möglichen Lösungsansatz vor. Mit „4abetterfuture“ werden motivierte, junge Arbeitskräfte von den Philippinen in drei einfachen Schritten zu voll einsatzbereiten Mitarbeitenden ausgebildet und knapp vier Jahre vom Steinbeis IFEM begleitet. „Die neuen Mitarbeitenden, die wir mit 4abetterfuture gewonnen haben, sind unfassbar motiviert und haben sich vom ersten Tag an perfekt im Unternehmen integriert. Unglaublich imponiert hat mir auch die Leistung und das Engagement unserer neuen KollegInnen.“, beschreibt Ben Schneider seine Erfahrungen mit dem Programm.
LEARN & DINE: ÜBER AGILITÄT UND CULTURE CHANGE IN UNTERNEHMEN
Eingebettet in ein gemeinsames Abendessen rundeten zwei Impulsvorträge das SIAT Symposium ab. Prof. Dr. Verena Utikal referierte zum Thema „Culture Change“ und Dr. Philipp Rodrian berichtete von fünf Thesen aus der Praxis, wann Agilität in Unternehmen der falsche Weg ist.
Frau Utikal ist Beraterin, Speakerin, Trainerin und Professorin an der Universität Ulm und blickt auf über zehn Jahre Erfahrung in der Verhaltens- und Entscheidungs-forschung zurück. Warum Change-Prozesse in Unternehmen oftmals nur schleppend voran gehen, führt Verena Utikal auf den sog. „Action-Intention-Gap“ zurück, d.h. Menschen möchten gerne etwas tun, tun es aber nicht (z.B. mehr Sport treiben). Ein häufiges Hindernis bei Change-Projekten in Unternehmen sei der Present Bias, welcher besagt, dass Menschen dazu neigen, unmittelbare Belohnungen im Vergleich zu längerfristigen Belohnungen zu bevorzugen. Beim Change sei es deshalb umso wichtiger, größere, längerfristige Vorteile besonders attraktiv zu gestalten. Die passende Lösung dafür sieht Frau Utikal im Gamification-Ansatz. Sofortiges Feedback, Belohnungen, Spielelemente oder auch Wettbewerbs-Situationen können den gewünschten Erfolg herbeiführen, wenngleich Gamification keine Garantie für einen Change-Erfolg sei.
Dr. Philipp Rodrian leitet die Inhouse Programme bei der Steinbeis Augsburg Business School. In seinem Impulsvortrag teilte er fünf Thesen aus der Praxis, wann Agilität der falsche Weg ist, mit den Teilnehmenden des Symposiums anhand des sog. „Agilen Piloten“. Der Agile Pilot adressiert fünf Themenfelder, welche die Agilität in Unternehmen maßgeblich bestimmen und beeinflussen. „Das ist zum einen das Problem an sich, dann das Team und das Management und als vierten und fünften Bereich die Bereitschaft zu Veränderungen und zum Lernen“, erklärt Dr. Rodrian. Agilität könne beispielsweise schnell der falsche Weg sein, wenn es kein klares Commitment des Managements gibt oder die Bereitschaft neue Dinge zu lernen, fehle.
MAI Carbon ist der Spitzencluster des Composites United e.V. (CU) und für dessen Mitglieder in Bayern zuständig. MAI Carbon entstand im Rahmen der Spitzenclusterförderung des BMBF und wird noch heute durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. MAI Carbon vereint über 120 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und anderen Organisationen.
Die Mitglieder sind in allen Branchen des Technologiefeldes Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe aktiv, mit besonderem Fokus auf carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK). Schwerpunkte liegen auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie Maschinen- und Anlagenbau.
Durch seine intensiven Aktivitäten im Forschungs- und Entwicklungsbereich ist es MAI Carbon mit seinen Partnern gelungen, die Region zu einem global sichtbaren Innovationstreiber im Bereich Faserverbundleichtbau zu entwickeln, der international gut vernetzt ist.
MAI Carbon deckt, wie alle Abteilungen des CU, die gesamte Wertschöpfungskette der CFK-Technologie und des multimaterialen Leichtbaus ab. So unterstützen wir unsere Partner dabei, in diesen Schlüsseltechnologien an die Spitzenposition auf dem Weltmarkt zu gelangen. Zudem ist MAI Carbon sehr aktiv im Aus- und Weiterbildungsbereich.
Spitzencluster MAI Carbon
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