MorphoSys präsentiert vorläufige Ergebnisse der Phase 1/2-Studie mit Tulmimetostat (CPI-0209), die das Potenzial für die Anwendung bei einer Vielzahl von fortgeschrittenen Tumoren unterstreichen

Die MorphoSys AG (FSE: MOR; NASDAQ: MOR) gab heute vorläufige Ergebnisse der laufenden Phase 1/2-Studie (NCT04104776) mit Tulmimetostat (CPI-0209) als Monotherapie bei stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen bekannt, die in fünf Kohorten mit auswertbaren Patienten ein Ansprechen auf die Behandlung bzw. eine Stabilisierung der Krankheit zeigen. Tulmimetostat ist ein oraler, in der Entwicklung befindlicher, selektiver dualer Inhibitor von EZH2 und EZH1 der nächsten Generation. Durch eine höhere Wirksamkeit, eine längere Verweildauer am Zielort und eine längere Halbwertszeit wird erwartet, dass er die Ansprechraten von EZH2-Inhibitoren der ersten Generation übertreffen kann. Die Daten wurden im Rahmen von Posterpräsentationen auf dem 34. Symposium zu Molecular Targets and Cancer Therapeutics vorgestellt, das von der European Organisation for Research and Treatment of Cancer (EORTC), dem National Cancer Institute (NCI) und der American Association for Cancer Research (AACR) in Barcelona, Spanien, veranstaltet wurde.

„Diese frühen Daten unterstützen die weitere Untersuchung des breiten therapeutischen Potenzials von Tulmimetostat bei stark vorbehandelten Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen“, sagte Dr. Charles Drescher, Gynäkologischer Onkologe und Medical Director for Gynecologic Cancer Research am Swedish Cancer Institute in Seattle, Washington, USA. „Patienten mit fortgeschrittenem Krebs, deren Erkrankung nach vorherigen Therapien weiter fortschreitet, haben einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Behandlungsoptionen und könnten von einem zielgerichteten Ansatz mit einem EZH2-Inhibitor profitieren. Wir erwarten mit Spannung zusätzliche Erkenntnisse im weiteren Verlauf der Studie.“

Zum Datenstichtag (16. Juli 2022) hatten 51 von den 52 in die Phase-2-Expansionsphase der Studie aufgenommen Patienten mindestens eine Dosis Tulmimetostat in den folgenden Kohorten erhalten: Metastasierender kastrationsresistenter Prostatakrebs, Lymphom, BAP1-mutiertes Mesotheliom, ARID1A-mutiertes Klarzellkarzinom des Eierstocks, ARID1A-mutiertes Endometriumkarzinom und ARID1A-mutiertes Urothelkarzinom sowie andere metastasierende solide Tumore. Bei Studienbeginn waren 68% der Patienten mit mindestens drei vorherigen Therapien behandelt worden. Die Patienten wurde einmal täglich mit 350 mg Tulmimetostat oral behandelt.

Von den zehn auswertbaren Patienten mit Klarzellkarzinom des Eierstocks zeigten vier ein teilweises Ansprechen (Partielle Remission) und drei eine Stabilisierung der Erkrankung („Stable Disease“). Von den acht auswertbaren Patienten mit metastasierendem kastrationsresistentem Prostatakrebs hatten fünf eine stabile Erkrankung. Von den vier auswertbaren Patienten mit Endometriumkarzinom hatten zwei ein teilweises Ansprechen, von denen einer nach dem Datenstichtag ein vollständiges Ansprechen erreichte (Komplette Remission), und zwei hatten eine stabile Erkrankung. Zwei der drei auswertbaren Patienten mit peripherem T-Zell-Lymphom hatten ein vollständiges Ansprechen. Bei den neun auswertbaren Patienten mit Mesotheliom erreichten zwei Patienten ein teilweises Ansprechen und vier wiesen eine stabile Erkrankung auf.

Das Sicherheitsprofil von Tulmimetostat entsprach dem Wirkmechanismus der EZH2 Inhibition. Zu den häufigsten Nebenwirkungen, die bei der Behandlung auftraten und die möglicherweise mit Tulmimetostat in Zusammenhang standen, gehörten Thrombozytopenie (47,1%), Durchfall (37,3%), Übelkeit (29,4%), Anämie (27,5%), Müdigkeit (25,5%), Neutropenie (17,6%), Geschmacksstörung (17,6%), Haarausfall (15,7%) und Erbrechen (15,7%). Bei 16 Patienten (31,4%) erfolgte eine Dosisreduzierung und bei 33 Patienten (64,7%) eine Unterbrechung der Behandlung. Sieben Patienten (13,7%) brachen die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab.

„Tulmimetostat wurde konzipiert, um sowohl die EZH2-vermittelte Tumorprogression als auch die überlappende Aktivität von EZH1 langanhaltend und mit hoher Wirksamkeit zu unterdrücken. Darüber hinaus weist Tulmimetostat zusätzliche pharmakokinetische Verbesserungen gegenüber früheren EZH2-Inhibitoren auf, die möglicherweise zu einer verbesserten Anti-Tumor-Aktivität bei zahlreichen Krebsarten führen könnten“, sagte Dr. Tim Demuth, Chief Research and Development Officer von MorphoSys. „Die vorläufigen Daten aus der laufenden Phase 2-Studie zeigen eine Anti-Tumor-Aktivität bei verschiedenen Krebsarten und unterstützen unser Bestreben, das volle Potenzial der EZH2-Hemmung zu erschließen. Diese Ergebnisse sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Wirksamkeitsnachweis (Proof-of-Concept), während wir unterschiedliche Dosierungen von Tulmimetostat zur Bestimmung des optimalen Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils untersuchen.“

Auf dem Symposium wurden außerdem aktualisierte Ergebnisse aus dem Phase 1-Dosis-Eskalationsteil der Studie präsentiert, in dem 41 Patienten mit einer oralen Dosierung von 50 mg bis 375 mg Tulmimetostat täglich behandelt wurden. Von den teilnehmenden Patienten zeigten 15 Patienten in verschiedenen Tumorarten ARID1A-Mutationen und alle Mesotheliom-Patienten hatten BAP1-Mutationen. Bei der höchsten Dosierung trat bei einem Patienten eine Thrombozytopenie des Grades 4 als dosislimitierende Toxizität auf. Die Krankheitskontrollrate (vollständiges und teilweises Ansprechen + Krankheitsstabilisierung) bei 375 mg betrug 66,7%. Krankheitskontrolle wurde bei allen Dosierungen außer bei 137,5 mg beobachtet. Bei drei von sechs Patienten in der 100 mg Kohorte wurde eine Krankheitsstabilisierung erreicht. Von den sieben Patienten in der 225 mg Kohorte verzeichneten vier eine Krankheitsstabilisierung und ein Patient mit BAP-1-mutierten Mesotheliom ein teilweises Ansprechen. Ein weiteres teilweises Ansprechen wurde bei einem ARID1A-mutierten Endometriumkarzinom bei 375 mg festgestellt. Diese ersten Ergebnisse bestätigen die Patientenauswahl in der laufenden Phase 2-Expansionsstudie auf Grundlage von ARID1A- und BAP1-1-Mutationen.

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