„Die Zeit des Zögerns ist vorbei“: Fünf-Punkte-Sofortprogramm zur Zukunftsicherung der Schlüssel- und Gesundheitsindustrien in Deutschland

Ob Ukrainekrieg, Lieferkettenprobleme, Inflation oder Energiemangel: Die deutschen Hightech-Industrien stehen vor existenzbedrohenden Herausforderungen. In einem Fünf-Punkte-Sofortprogramm an die Bundesregierung zeigt der Deutsche Industrieverband SPECTARIS dringende Handlungsempfehlungen für die Forschungs,- Außen,- Mittelstands- und Arbeitsmarkpolitik auf. Ziel ist es, langfristige negative Folgen für die deutsche Wirtschaftsstruktur abzuwenden. „Die Zeit des Zögerns ist vorbei. Gezielte Sofortmaßnahmen müssen jetzt die nötige Schubkraft entfalten, um in der multiplen Krisenlage die Entwicklung der deutschen Schlüssel- und Gesundheitsbranchen zu fördern,“ appelliert SPECTARIS-Vorsitzender Ulrich Krauss.

Besonders schwer wiegt für den deutschen Industriestandort ein sich zuspitzender Fachkräftemangel, angetrieben durch den demographischen Wandel. Dabei gilt es wesentliche Barrieren für eine qualifizierte Migration zu beseitigen, so Krauss: „Ein im europäischen Ausland erworbener Berufsabschluss muss auf dem deutschen Arbeitsmarkt schneller und auf unbürokratischem Wege als gleichwertig anerkannt werden. Ziel es jetzt, die Attraktivität Deutschlands als Einwanderungs- und Karriereland effektiv zu steigern.“

Darüber hinaus brauche es eine verstärkte Forschungsförderung. „Statt wie im aktuellen Bundeshaushalt vorgesehene Budgetkürzungen für bewährte Förderprogramme ist für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des innovativen Mittelstands eine anpackende Forschungspolitik notwendig, wie es schon der Koalitionsvertrag versprach“, erklärt Krauss. Neben einer Erhöhung der Quote der steuerlichen Forschungszulage von 25 auf 40 Prozent fordert SPECTARIS, die Begutachtungsprozesse von Förderanträgen für innovationsorientierte Forschung und Entwicklung deutlich zu beschleunigen, denn: „In den multiplen Krisen der heutigen Zeit ist Innovationskraft essentiell um Krisen in Zukunft klüger zu bewältigen.“

Um den steigenden Bearbeitungszeiten für genehmigungspflichtige Ausfuhren, Auskünfte zur Güterliste und Empfängeranfragen entgegenzuwirken, fordert das Sofortprogramm auch mehr Personal in den beteiligten Referaten des zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Durch technische Verbesserungen und Prozessoptimierungen sollen administrative Belastungen zusätzlich verringert werden.

Als eine zentrale außenpolitische Sofortmaßnahme sieht SPECTARIS die Umsetzung einer selbstbewussten Strategie gegenüber China als Deutschlands wichtigsten Handelspartner. Reziprozität für ausländische Unternehmen in China ist dabei maßgebend: „Deutschland muss sich im Umgang mit China für wechselseitig gleiche Regeln einsetzen. Freier Zugang hier bedeutet freier Zugang dort. Protektionistischen Tendenzen und einer wettbewerbsverzerrenden Beschaffungspolitik gilt es sich gemeinsam mit unseren strategischen Partnern entgegenzustellen“, betont Krauss. Mutige Sofortmaßnahmen fordert SPECTARIS auch auf EU-Ebene, um einen soliden und vorhersehbaren Rechtsrahmen im Zuge der Umsetzung der Medizinprodukteverordnung zu schaffen.

Basis des Fünf-Punkte-Sofortprogramm ist eine mittel- und langfristige sichere und bezahlbare Versorgung mit Energie. SPECTARIS schließt sich daher den geforderten Maßnahmen der Wirtschaftsorganisationen und -verbände DIHK, BDI, BVMW oder VBW zur Versorgungssicherheit, Kostendämpfung und Finanzhilfen vor allem für den Mittelstand an. Das Sofortprogramm finden Sie über den jeweiligen Link als Kurzfassung und Langfassung zum Download.

Über den SPECTARIS – Deutscher Industrieverband für optische,medizinische und mechatronische Technologien e.V.

SPECTARIS ist der Deutsche Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik mit Sitz in Berlin. Der Verband vertritt 450 überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Unternehmen. Die Branchen Consumer Optics (Augenoptik), Photonik, Medizintechnik sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik erzielten im Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von über 73 Milliarden Euro und beschäftigten rund 328.0000 Menschen.

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