Nach drei Jahren coronabedingter Pause trafen sich Gesellschafter der EUROBAUSTOFF Fachgruppe Dach&Fassade wieder in Präsenz zu ihrer alljährlichen Herbsttagung Ende November in Frankfurt am Main. Mit 100 Teilnehmern, die zugleich einen neuen Beteiligungsrekord bedeuteten, war das Interesse der Fachgruppenmitglieder dementsprechend groß. Insgesamt umfasst die Fachgruppe aktuell 49 Spezialisten mit insgesamt 580 Standorten. Dabei tätigen die Fachgruppenmitglieder rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes im Fachbereich Dach&Fassade, der in den ersten zehn Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Plus von 19, 9 Prozent erreichte. Darüber hinaus konnte Volkmar Debus, Bereichsleiter Dach&Fassade/Baumetalle in seinem Begrüßungsvortrag erfreuliches zur zukünftigen Mitgliederentwicklung berichten. „Zum 1. Januar 2023 werden die Dachspezialisten Wilhelm Sievering (Steinheim, Paderborn), Päffgen (Kaarst-Holzbüttgen, Düsseldorf), DBS Dachbaustoffe (Lübeck, Stockelsdorf und Schwerin) sowie Ravensberger Baustoffe-Vertrieb August Kreft (Bielefeld, Minden) der EUROBAUSTOFF beitreten und die Fachgruppe mit ihrer Kompetenz verstärken“, führte Debus in Frankfurt aus. Im Anschluss fasste der Bereichsleiter die wichtigsten Punkte aus dem aktuellen Dachkonvent des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) zusammen, um die Fachgruppe über die momentane Situation im Dachhandwerk zu informieren, bevor er eine erste Prognose für den Steil- und Flachdachmarkt in 2023 abgab. „Durch eine absinkende Bautätigkeit in den nächsten Monaten und tendenziell viel Ware im Markt, die noch nicht verarbeitet ist, werden sich die Lieferzeiten in großen Teilen wieder deutlich reduzieren“, führte Debus dazu unter anderem aus.

Als nächstes standen weiterführende Mitteilungen aus den angrenzenden Sortimentsbereichen Baumetalle, Trockenbau und Dämmstoffe sowie aus dem Fachbereich Holz auf dem Tagungsprogramm. Hier ließ sich aus den Berichten der EUROBAUSTOFF-Referenten tendenziell eine leichte Marktberuhigung in den genannten Segmenten ablesen.

Den ersten Themenblock schloss Gastreferent Alexander Schuh ab. In seiner Funktion als Leiter Verbandsmanagement des Heiz-, Lüftungs- und Klimatechnik-Spezialisten Vaillant informierte er das Plenum über die zukünftigen Herausforderungen für den Bedachungsfachhandel und das Dachdeckerhandwerk. Dabei stieg er den Teilnehmern im  übertragenen Sinne aufs Dach und erläuterte dem Plenum, welche Chancen und Risiken die vielen Neuregelungen und Gesetzesänderungen rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bereithalten. Beispielsweise sei bei einem Austausch der Gasheizung durch eine Luft-Wärmepumpe, das Dach der ideale Standort für die notwendige Außeneinheit. „Vor diesem Hintergrund entsteht ein völlig neuer Markt und das Dach wird sich zukünftig auch mit Blick auf die Photovoltaik zunehmend vom Schutz- zum Nutzdach entwickeln“, prognostizierte Schuh.

Im zweiten Themenblock berichtete Debus aus der aktuellen Fachgruppenarbeit und stellte weitere Informationen aus dem Warenbereich Dach&Fassade/Baumetalle zusammen. Dazu zählte auch sein Bericht über potenzielle Geschäftsfelder, die sich beispielsweise aus dem aktuellen Energiethema ergeben, wie im bereits angesprochenen Photovoltaik-Segment.

Abschließend berichtete er über geplante Marketing und Vertriebsaktivitäten für das nächste Jahr und gab Auskunft über die aktuellen Schulungs- und Seminartermine für den Warenbereich Dach&Fassade.

Fachgruppen-Abend mit reger Beteiligung der Industriepartner

Zum anschließenden Fachgruppen-Abend begrüßte Hartmut Möller, Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung, neben den Fachgruppen-Mitgliedern traditionell auch wieder die Vertreter aus der Industrie in der großen Runde mit über 300 Gästen. In seiner Ansprache ließ Möller zunächst die letzten Jahre Revue passieren, die trotz aller damit verbundenen Herausforderungen für die EUROBAUSTOFF und die Branche besser verlaufen seien, als erwartet. Im laufenden Geschäftsjahr sorge die Parallelität der Ereignisse von Materialengpässen über die kritische Energieversorgung bis hin zu steigenden Zinsen und Lohnkosten, die zu steigenden Preisen und damit große Unsicherheit im Markt führen, beschrieb Möller die aktuelle Lage für die Baubranche.

„Wir erleben derzeit eine vielschichtige Krise, die weiterhin Chancen für die Branche bietet, wenn es uns allen in der Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette Bau gelingt, wieder auf Vertrauen, Fairness und Dialogbereitschaft zu setzen. Diese Verlässlichkeit in den geschäftlichen Abläufen ist die für den Erfolg in unruhigen Zeiten wie diesen unerlässlich“, sagte Möller in Frankfurt.

Die in den vergangenen Jahren stets erfolgte Lieferantenprämierung wird in diesem Jahr auch für die Fachgruppe Dach&Fassade aufgrund der angespannten Lage für alle Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette Bau analog weiterer Fachgruppen der EUROBAUSTOFF ausgesetzt.

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