Vorhandene Wärme clever nutzen

Welche Chancen bieten Abwärme-, Abwasser- und Umwelt-Energie für die Energieeinsparung und CO2-Reduzierung? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Seminar im aquatherm Campus im südwestfälischen Attendorn.

Rund 60 Gäste erfuhren vor Ort von fünf Referenten, wie Gebäude und Quartiere nachhaltig betrieben werden können. Zahlreiche weitere Zuhörer schalteten sich digital zur Veranstaltung. Das Planungsbüro Weidemann, die Prior1 GmbH, BE-Cologne – Building Equipment, die Helmut UHRIG Straßen- und Tiefbau GmbH und die aquatherm GmbH hatten zu dem Seminar eingeladen.

Los ging es mit Tobias van der Heydt, Geschäftsführer der Prior1 GmbH, die auf die Planung, den Bau und die Ausstattung von Rechenzentren und Serverräumen spezialisiert ist. Er sprach darüber, wie moderne Rechenzentren einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Denn: Die Abwärme, die in Rechenzentren entsteht, kann zur lokalen Wärmeversorgung genutzt werden. Entweder im Gebäude selbst, zum Beispiel im Verwaltungstrakt, oder durch Wärmenetze für angrenzende Gebäude oder Quartiere.  

Mit Energie aus Abwasser befasste sich Hans Joachim Schmidt von der Helmut Uhrig Straßen- und Tiefbau GmbH in seinem Vortrag. Das Unternehmen hat ein Produkt entwickelt, das in Abwasserrohre eingesetzt wird. Das Prinzip: Abwasser fließt über ein Wärmetauschersystem, das kontinuierlich Wärmeenergie in Verbindung mit einer Wärmepumpe liefert – ohne Einfluss auf den Betrieb des Abwasserkanals.

Individuelle Lösungen statt Schubladendenken

Frank Euteneuer, Geschäftsführer der Metternich Haustechnik GmbH, berichtete über ein System bestehend aus Eis-Energiespeicher, Solar-Luft-Kollektoren, Wärmepumpe und Hydraulikmodulen für hybride Quellensysteme. Diese Module werden von der BE-Cologne, einem Tochterunternehmen von Metternich Haustechnik, vorgefertigt und einbaufertig für verschiedene Anlagengrößen angeboten. Das Gesamt-System sei aktuell eines der energiesparendsten und nachhaltigsten Möglichkeiten für die Beheizung und Kühlung von Gebäuden.

Malte Weidemann vom Planungsbüro Weidemann griff die Abwärme-Nutzung aus Sicht des TGA-Fachplaners auf. Diese berge aus seiner Sicht ein erhebliches Potential. Er stellte Beispiele mit Eis-/Erd-Energiespeichern, Wärmepumpen und Wärmenetzen vor und plädierte für individuelle Lösungen statt Schubladendenken.

Als letzter Redner der Veranstaltung zeigte aquatherm Geschäftsführer Dirk Rosenberg nachhaltige Produkt- und Lösungsansätze von Kunststoff-Rohrleitungssystemen auf. Unter anderem ging er auf Nah- und Fernwärmenetze, nachhaltiges Heizen und Kühlen über Flächensysteme und die Kühlung von Photovoltaikanlagen zur Effizienzsteigerung und gleichzeitiger Nutzung der Abwärme zur Beheizung ein.    

Die Vorträge stießen auf reges Interesse und führten zu einem intensiven Dialog zwischen den Teilnehmern der Veranstaltung und den Referenten. Im Anschluss blieb Zeit für einen gemeinsamen Austausch.  

Über die aquatherm GmbH

aquatherm ist der weltweit führende Hersteller von Kunststoff-Rohrleitungssystemen aus Polypropylen für den Anlagenbau und die Haustechnik. Zu den Einsatzgebieten zählen Trinkwasseranwendungen, Heizungsanlagenbau, Brandschutz-Sprinklersysteme, Klima- und Kältetechnik sowie Flächenheiz- und Kühlsysteme. Das Sortiment umfasst mehr als 17.000 Artikel in sechs Produktlinien.

Um die weltweite Verfügbarkeit der Produkte zu garantieren und lokalen Service zu bieten, arbeitet aquatherm rund um den Globus in mehr als 70 Länder eng mit langjährigen Partnern zusammen. Das Unternehmen beschäftigt ca. 500 Mitarbeiter in Deutschland, Italien, England, USA und Kanada. Produziert wird ausschließlich an den deutschen Standorten in Attendorn (Hauptsitz), Radeberg und Ennest. Daher können sich Kunden in aller Welt auf innovative und sichere PP-R Rohrleitungssysteme höchster Qualität „100% Made in Germany“ verlassen. Geleitet wird das Familienunternehmen heute in der zweiten Generation von den Brüdern Christof, Dirk und Maik Rosenberg.

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