"Eine Kombination von aus Ölen und Fetten hergestelltes SAF mit neueren, effizienteren Flugzeugen und mehr Turboprops für kurze Strecken würde uns große Emissionsreduzierungen ermöglichen mit Technologien, die heute schon erprobt sind ", erklärt Lukas Kaestner, Mitbegründer vom Sustainable Aero Lab. "Wenn wir dies durch Anreize für die Kraftstoffhersteller zur Entwicklung und zum Bau neuer Anlagen noch unterstützen ergibt sich ein attraktiver – da realistischer – Weg zur Erfüllung des Versprechens, bis 2050 klimaneutral zu werden ", so Kaestner weiter.
Die Flugzeuge, die im Jahr 2035 fliegen, werden die gleichen sein wie die heutigen
Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass neue Flugzeugtypen, die beispielsweise mit Wasserstoff betrieben werden, frühestens in 15 Jahren flächendeckend zum Einsatz kommen werden, so dass diese Technologie kurzfristig die Klimawirkung der Luftfahrt nicht wird bremsen können. "Die wichtigste Überlegung ist, dass die derzeitige Generation von Flugzeugen mit mehr als 100 Sitzen auch im Jahr 2040 noch fast die gesamte Flotte ausmachen wird. Wir haben einen Blick in die Zukunft geworfen, um zu sehen, wie ein typischer Mittel- oder Langstreckenflug aussehen wird und welche Flugzeuge dann am Himmel sein werden. Das Ergebnis: Es wird aller Voraussicht nach kein Wasserstoffflugzeug sein und auch keine andere Art von Flugzeug, die heute nicht fliegt. Das heißt: Wir müssen die Emissionen für die derzeitige Flugzeuggeneration reduzieren, und der einfachste technologisch und wirtschaftlich machbare Weg, dies zu erreichen, ist die Steigerung der Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen (SAF) ", sagt Lukas Kaestner.
Weitere dringende Empfehlungen des Papiers sind:
- Subventionen für Flottenerneuerungen: In der Vergangenheit haben Regierungen unter anderem private Autobesitzer subventioniert, die auf Elektrofahrzeuge umgestiegen sind – ein möglicher Präzedenzfall für die Unterstützung von Fluggesellschaften bei der Anschaffung neuer Flugzeuge, die die Emissionen im Vergleich zu älteren Generationen um über 10% senken können
- Mehr sparsame Turboprop-Flugzeuge auf Kurzstrecke: Kleinere Jets haben einen geringeren Treibstoffverbrauch, was die Emissionen senkt.
- Bau neuer SAF-Anlagen: Die Politik muss neue Anreize schaffen, um es für Kraftstoffunternehmen attraktiver zu machen, zeitnah deutlich mehr SAF herzustellen und gleichzeitig PtL-Kapazitäten aufzubauen
"Unsere Empfehlungen zielen darauf ab, die Technologien zu nutzen, die jetzt schon technisch ausgereift sind, und gleichzeitig solche wie PtL und Wasserstoff weiterzuentwickeln, um ihre Vorteile später nutzbar zu machen", kommentiert Kaestner. "Wenn wir diese Möglichkeiten nicht nutzen, verschärfen wir das Problem. Nicht nur, weil wir dem Klimawandel nicht entgegenwirken, sondern auch, weil wir den Menschen das Gefühl geben, dass wir uns nicht genug um diese Themen kümmern. Die Luftfahrtindustrie kann und muss sich ändern. Unsere Empfehlungen sind ein wichtiger und realistischer Schritt in die richtige Richtung", so Kaestner weiter.
About Sustainable Aero Lab
Founded in December 2020, Sustainable Aero Lab is the world’s leading fast-track program dedicated to accelerating companies in sustainable aviation. The Lab does this by globally identifying and bringing together promising startups with experienced mentors and investors in live sessions and one-to-one coaching, opening doors and finding customers, new projects, and partners. Participation in the Lab is free to all startups, and admissions are rolling without deadlines. In the first two years since its inception, over 40 companies have been accelerated in the program, with numerous collaborations and investments made. Mentors are highly recognized individuals from aviation, industries, and venture capital who are motivated to share their experience and help companies build a new ecosystem of sustainable aviation. In addition, Sustainable Aero Lab serves as a platform to publicly discuss and promote zero-emission aviation technologies, including developments such as SAF and hydrogen, without any specific preconditioning or sponsors. www.sustainable.aero
Mit mehr als 40.000 hochqualifizierten Fachkräften ist Hamburg Aviation einer der größten Standorte der zivilen Luftfahrtindustrie weltweit. Neben den beiden Branchenriesen Airbus und Lufthansa Technik sowie dem Hamburg Airport tragen mehr als 300 Zulieferer sowie vielfältige technologisch-wissenschaftliche Institutionen zum Know-how bei. Um ihren Standort zu fördern, haben sich Unternehmen, Hochschulen, Verbände, Wirtschaftsbehörde und weitere Partner zum Cluster Hamburg Aviation zusammengeschlossen. Gemeinsam verfolgen sie ein Ziel: mit vernetzter Forschung und Entwicklung hochwertige Produkte und Dienstleistungen für die Luftfahrt der Zukunft auf den Markt bringen, die gut für Passagiere sind und Maßstäbe in Sachen Ressourcenschutz setzen. 2008 wurde Hamburgs Luftfahrtcluster vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Spitzencluster gekürt. Seit 2014 ist Hamburg Aviation von der ECEI-Initiative der Europäischen Kommission mit dem GOLD Label als eines der am besten gemanagten Cluster Europas ausgezeichnet. 2016 kürte die Initiative „Land der Ideen“ das Netzwerk Hamburg Aviation zu den „100 Ausgezeichneten Orten“ in Deutschland.
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