Die gängigsten Betrugsversuche umfassen Handyschäden, fingierte oder übertrieben dargestellte Einbruchdiebstähle, die Überschätzung der Werte versicherter Gegenstände und das Verschweigen von Vorschäden. Betrüger sind heutzutage auch im digitalen Raum aktiv, indem sie Online-Abschlüsse auf nicht existierende Kunden vortäuschen. Es ist wichtig zu betonen, dass dies keinesfalls als Kavaliersdelikt betrachtet werden kann, da die Versichertengemeinschaft aufgrund solcher Betrügereien höhere Beiträge zahlen muss, um die finanziellen Verluste der Versicherer bei schweren Schäden auszugleichen.
Die Schadenregulierer der Versicherungen haben bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt und ein Gespür für Betrugsfälle entwickelt. Statistiken zeigen, dass etwa jede zehnte Schaden- und Unfallmeldung ein Betrugsversuch ist. Von den jährlich rund 24 Millionen gemeldeten Schadenfällen haben 2,4 Millionen nie tatsächlich stattgefunden, sondern waren lediglich der Versuch, sich zu bereichern. Betrüger unterschätzen jedoch oft die raffinierten Methoden, mit denen Schadenmeldungen auf ihre Rechtmäßigkeit überprüft werden.
Ein Beispiel für ein Betrugserkennungstool ist FRISS, das interne Daten einer Versicherung nutzt, um mögliche Betrugsfälle zu identifizieren. Zudem verwendet die Branche seit über zehn Jahren eine gemeinsame Datenbank namens "Hinweis- und Informationssystem" (HIS), um betrügerische Aktivitäten datenschutzkonform zu erkennen und den Austausch mit anderen Versicherern zu ermöglichen. Das System sammelt Daten von Versicherungsnehmern, Geschädigten, versicherten Personen, Zeugen, Fahrzeugen und Gebäuden. Es werden voraussichtlich über fünf Millionen Daten im HIS gespeichert, darunter Informationen über bereits entlarvte Versicherungsbetrüger.
Die Versicherer prüfen die Angaben in den Versicherungsanträgen unter Einhaltung aller Datenschutzauflagen. Manchmal handelt es sich dabei um einfache Fehler oder Unvollständigkeiten, jedoch treten auch häufiger absichtliche Falschangaben und gezielte Manipulationen auf.
Das System ist gut durchdacht. Die internen Ermittler klären zunächst, ob der anfängliche Verdacht auf Unregelmäßigkeiten begründet ist. Dazu nutzen sie bereits vorhandene Informationen über den Antragsteller. Sie überprüfen eingereichte Unterlagen, Verträge, Vorschäden, Vertragsänderungen, Schadenunterlagen, Schadenanzeigen, Belege, Rechnungen und das Zahlungsverhalten. Viele Betrüger werden bereits in dieser Phase entlarvt. Moderne Software und künstliche Intelligenz unterstützen dabei, aus jedem erkannten Betrugsfall zu lernen und die Betrugserkennung zu verbessern.
Besondere Aufmerksamkeit gilt Versicherungsverträgen, die innerhalb der letzten sechs Monate vor dem Schadenfall abgeschlossen wurden. Dies gilt auch, wenn der Antragsteller keine vollständigen oder schlüssigen Informationen zum Schadenhergang liefern kann.
Im nächsten Schritt der Ermittlungen wird die Plausibilität des gemeldeten Schadens überprüft. Die Skepsis steigt, wenn nur wenige Informationen oder falsche Belege vorliegen. Dies gilt auch, wenn die beschädigte Sache schnell zerstört oder entfernt wurde.
In diesem Stadium setzen die Experten ihr detektivisches Know-how ein. Sie prüfen beispielsweise, ob eingereichte Rechnungen gefälscht sind. Spezielle Farb- und Infrarot-Video-Bildsysteme können schneller als ein Betrüger Manipulationen an Dokumenten erkennen.
Die Versicherungen werden dabei von Dienstleistern wie Prüfdienstleistern und Sachverständigen unterstützt, die vielfältige Prüfmechanismen wie Bilderkennung und KI-Checks einsetzen. Professionelle Hilfe spielt auch in diesem Bereich eine wichtige Rolle.
Bestätigt sich der Verdacht auf Betrug, ermitteln die Experten der Versicherung, ob die am Schaden beteiligten Personen einander bekannt sind, obwohl dies nicht angegeben wurde. Sie prüfen auch, ob der verdächtige Kunde häufig den Versicherungswechsel nach einer Schadenmeldung vornimmt und Vorstrafen hat. In einigen Fällen werden auch Detektive hinzugezogen.
Jeder, der einen Versicherungsvertrag abschließt oder einen Schaden meldet, ist gesetzlich dazu verpflichtet, ehrliche Antworten auf alle Fragen zu geben. Lügen haben ernste Konsequenzen. Wenn ein Versicherungsbetrug aufgedeckt wird, kann die Versicherung Strafanzeige erstatten und zivilrechtliche oder strafrechtliche Maßnahmen einleiten.
Die Folgen sind drastisch. Wenn sich der Betrugsversuch bestätigt, kann die Versicherung nicht nur die Zahlung verweigern, sondern auch bereits geleistete Zahlungen und entstandene Kosten vom Betrüger zurückfordern. Zudem verliert der Betrüger seinen Versicherungsschutz und wird strafrechtlich verfolgt. Bei einer Verurteilung drohen empfindliche Geldstrafen oder Haftstrafen von fünf bis zehn Jahren. Der vermeintlich schnelle Gewinn wird somit zu einem hohen Preis.
Die Versicherungsbranche ist nicht nur mit den Tricks der Betrüger vertraut, sondern kombiniert auch erfolgreich Erfahrung und Technologie, um Betrugsversuche aufzudecken und zu bekämpfen.
von Oliver Ponleroy, Fachjournalist
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