☛ Photovoltaik erzeugt günstigen und klimafreundlichen Strom
☛ Erhöhte Einspeisevergütung und Wegfall der EEG-Umlage seit Juli 2022 machen PV-Anlagen attraktiver
☛ PV-Erträge fallen mit Sonneneinstrahlung von Süden nach Norden
☛ Volleinspeiser erhalten Zuschläge
☛ Vorab prüfen, ob sich eine Solaranlage auf dem eigenen Dach lohnt
☛ Photovoltaikanlage idealerweise an individuellen Bedarf anpassen
☛ Mit Stromspeicher Eigenverbrauchsanteil erhöhen
☛ Attraktive staatliche und regionale Förderungen für Photovoltaikanlage nutzen
☛ E-Auto und Wärmepumpe teils mit eigenem Solarstrom betreiben
Zur Beantwortung der Frage, ob sich eine Photovoltaikanlage lohnt, gehören mehrere Aspekte:
- Ertrag durch Sonneneinstrahlung
- Wie viel Ertrag ist pro Kilowattpeak (kWp) möglich?
- Einspeisevergütung vs. Einsparung durch Eigenverbrauch: Lohnt sich der parallele Betrieb von zwei Photovoltaikanlagen?
- Mehr Strom mit Stromspeicher flexibel nutzen
- Sinkende Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen und Amortisation der Anlage
- Staatliche Förderung für Solarstromanlagen
- Kosten-Nutzen-Verhältnis im individuellen Fall
- Wie viel Cent pro Kilowattstunde (kWh) Einspeisevergütung?
Zur Beschleunigung der Energiewende beschloss die Bundesregierung das EEG 2023, das zu großen Teilen bereits seit dem 30. Juli 2022 gilt. Es beinhaltet eine deutlich höhere Einspeisevergütung, die zunächst bis Januar 2024 fix war und bis dahin keiner Degression unterlag. Seit Februar 2024 ist die halbjährliche Degression um je ein Prozent in Kraft. Weiterhin gibt es Zuschläge für Anlagen, die voll einspeisen. Je kleiner die Anlage, desto höher der Zuschlag.
☛ Beispiel: Eine Anlage mit einer Nennleistung von bis zu 10 kWp erhält ab August 2024 eine Einspeisevergütung von 8,03 Cent pro kWh. Wird sie mit Volleinspeisung betrieben, sind es 12,73 Cent für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom.
Wer nun angesichts schwankender Strompreise dauerhaft vor allem selbst erzeugten Strom verbrauchen möchte, kann neben der einspeisenden PV-Anlage auch noch eine weitere für den Eigenverbrauch installieren. Hierfür sind lediglich zwei parallel betriebene Wechselrichter notwendig.
☛ Wechsel zwischen Volleinspeisung und Überschusseinspeisung möglich
Das EEG 2023 ermöglicht eine gewisse Flexibilität in der Nutzung der eigenen Photovoltaikanlage: Sie können jährlich zwischen Volleinspeisung und Eigenverbrauch mit Einspeisung des Überschusses wechseln. Damit rentiert sich eine Photovoltaikanlage jetzt immer angepasst an Ihre Lebens- und Familiensituation.
Was bedeutet das für unsere Eingangsfrage, ob Photovoltaik sich noch lohnt?
Mit einer eigenen Photovoltaikanlage erzeugen Sie heute Strom preisgünstiger, als wenn Sie den Strom von Ihrem Netzbetreiber für rund 35 Cent pro Kilowattstunde (Verivox, Stand August 2024) beziehen: Pluspunkt für die Photovoltaik-Technologie!
Jedoch war die Einspeisevergütung mit zuletzt circa 6 Cent pro kWh so gering, dass eine Volleinspeisung so gut wie keine Renditen mehr erwirtschaftete. Bis zur Einführung des EEG 2023 galt also: Sie erzeugen den Strom zu Preisen von rund 10 Cent pro kWh und verkaufen ihn wieder für 6 Cent pro kWh und weniger. Diese Rechnung ging also längst nicht mehr auf. Mit dem Wegfall der EEG-Umlage und der verbesserten Einspeisevergütung seit dem 30. Juli 2022 hat sich diese Situation zum Glück der Betreiber*innen neuer PV-Anlagen wieder geändert.
So rechnet sich die Photovoltaik wieder. Um herauszufinden, ob sich heute eine PV-Anlage lohnt, sollten Sie folgende Parameter gegenüberstellen:
- Einsparung durch Eigenverbrauch (zumal bei höheren Strompreisen)
- Photovoltaik-Förderung und Senkung des Kaufpreises
- Sinkende Anschaffungskosten der PV-Anlage
- Eigenverbrauch erhöhen mit Batteriespeicher
- Verbrauch von E-Auto und Wärmepumpe einbeziehen
- Zwei Photovoltaikanlagen parallel betreiben: Eine für die Eigenversorgung und eine als Volleinspeiser – sinnvoll?
Hinzu kommen folgende Vorteile, die für Photovoltaik in Verbindung mit dem Stromverbrauch im eigenen Haushalt sprechen:
- Geringerer Strombezug von öffentlichen Versorgern und einhergehende Ersparnis
- Unabhängigkeit von unsteten, steigenden Strompreisen
- Umweltfreundlicher, selbst produzierter Strom
Entscheiden Sie sich für den Betrieb einer PV-Anlage, deren Stromerträge voll eingespeist werden, gelten diese Vorteile:
- Relativ sichere Prognose darüber, wann die Anlage sich amortisiert haben wird, da kein eventuell schwankender Eigenverbrauch kalkuliert werden muss
- Jedes Jahr ist ein Wechsel in die Betriebsform mit Eigenverbrauch möglich
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Ab wie viel kWp lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Ab wie viel qm lohnt sich eine Solaranlage? Ab welcher Größe eine Photovoltaik-Anlage rentabel ist, hängt vom individuellen Strombedarf der Hausbewohner ab. Die Grundlage für die Anlagenplanung ist daher immer der Durchschnittsverbrauch an Strom. Hinzu kommt die Fragestellung, wie hoch Ihr gewünschter Eigenverbrauchsanteil ist.
Viele Eigenheimbesitzer möchten, dass ihr persönlicher Stromverbrauch mithilfe der PV-Anlage gedeckt werden sollte. Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie beträgt etwa 4.000 kWh. Die Durchschnittsgröße einer Photovoltaikanlage für ein Einfamilienhaus liegt daher etwa bei 4 bis 10 Kilowatt Peak. Damit lassen sich ca. 4.000 bis 10.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen.
In Anbetracht der erhöhten Einspeisevergütung lohnt sich auch eine Photovoltaikanlage, deren Größe den Eigenverbrauch deutlich übersteigt. Zudem ist zu bedenken, dass Hausbesitzer ohne Speicher nur maximal etwa 30 Prozent des selbst erzeugten Stroms selbst verbrauchen können.
Wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Unter dem Klimagedanken lohnt sich eine Solaranlage vom ersten Tag an: Denn sie erzeugt umweltfreundlichen Strom mit der Kraft der Sonne. Die Gesamtrendite wiederum, bzw. der Photovoltaik-Ertrag oder Überschuss, wird erst nach einer Laufzeit von 20 Jahren bemessen. Für eine Anlage mit 10 kWp, die ab dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurde, liegt dieser Überschuss ohne Speicher und vor Steuern bei rund 7.900 Euro. Die gleiche Anlage, aber mit PV-Speicher, generiert einen Überschuss von etwa 9.200 Euro.
- Einsparung durch Eigenverbrauch könnte in der Praxis dabei etwa so aussehen: Erzeugen Sie 1 kWh Strom zu Gestehungskosten von etwa 10 Cent, und kostet 1 kWh Haushaltsstrom etwa 40 Cent, so sparen Sie für jede Kilowattstunde selbst verbrauchten Strom rund 30 Cent.
Der Wegfall der EEG-Umlage seit dem 01. Juli 2022 bietet weiteres Einsparpotenzial. Damit entfällt auch die EEG-Umlage auf Eigenverbrauch. Das erhöht die Rentabilität von Solaranlagen langfristig – damit rechnet sich Photovoltaik umso mehr.
Es gibt für den Photovoltaik-Eigenverbrauch zwei relevante Kenngrößen:
1. Autarkiegrad: Dieser gibt den Anteil des Solarstroms am eigenen Stromverbrauch an. Je höher dieser Wert ist, desto weniger Strom muss hinzugekauft werden.
2. Eigenverbrauchsanteil: Diesen Anteil der solaren Erträge nutzen Verbraucher im eigenen Haus. Je höher der Eigenverbrauchsanteil ist, desto weniger Energie wird ins öffentliche Netz eingespeist. Vor allem bei kleinen PV-Anlagen wird prozentual mehr Strom selbst genutzt.
Tipp: Wer das Modell der Überschusseinspeisung nutzen möchte, sollte für seinen ganz persönlichen Bedarf berechnen, wie sinnvoll ein hoher Eigenverbrauchsanteil ist. Dieser ist grundsätzlich umso sinnvoller, je höher der Strompreis ist.
Eigenverbrauchsanteil erhöhen und selbst erzeugten Strom effizient nutzen
Um möglichst viel des erzeugten Solarstroms selbst zu verbrauchen, ist ein Stromspeicher notwendig. Mit einem PV-Speicher ist der selbst erzeugte Strom auch dann verfügbar, wenn die Sonne gerade nicht scheint. Damit erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten Stroms. Das ist bereits bei einer kleinen Speicherleistung spürbar. Dennoch ist es ratsam, dass die Speicherkapazität der Leistung der PV-Anlage entspricht.
Wann lohnt sich Photovoltaik mit Speicher? Sie können den gespeicherten Strom auf vielfältige Weise nutzen. Neben dem direkten Eigenverbrauch können Sie auch den Strom für den Eigenverbrauch aus dem Speicher beziehen, eine Batterie laden (zum Beispiel die eines Elektroautos) oder den ungenutzten Stromanteil als Überschusseinspeisung ins Netz einspeisen.
Photovoltaik lohnt sich besonders, wenn Sie eine Wärmepumpe nutzen. Denn auch diese kann mit dem selbst erzeugten Strom betrieben werden. Eine Wärmepumpe mit Photovoltaik kann eine lohnende Kombination sein.
Fazit: Lohnt sich Photovoltaik?
Die Antwort ist ein klares Ja, und zwar in vielerlei Hinsicht. Vor allem das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) 2023 stärkt die Rentabilität von Photovoltaikanlagen. Denn die Einspeisevergütung ist erhöht worden: Für die Überschusseinspeisung gibt es pro Kilowattstunde mehr Geld – und noch mehr für die Volleinspeisung. Bei letzterer Variante entfällt jedoch die Einsparung an Stromkosten. Daher lohnt sich Photovoltaik für Eigenverbrauch auf ihre Weise ebenfalls.
Wie die obigen Tabellen zeigen, lässt sich zudem sagen: Auch eine PV-Anlage mit Speicher lohnt sich. Bei einer ansonsten gleichen Photovoltaikanlage ist die Rendite nach 20 Jahren mit Speicher höher als ohne. Je höher der Strompreis steigt, desto mehr an Kosten lassen sich durch Eigenverbrauch einsparen.
Weiterhin rentiert sich Photovoltaik mehr, je größer die Anlage ist – ob mit oder ohne Speicher. Hier spielt die höhere Vergütung für die Überschusseinspeisung eine wichtige Rolle. Denn erstmals seit langem erhalten Anlagenbetreiber für ihre eingespeisten Kilowattstunden wieder einen – im Verhältnis zu den Anschaffungskosten der PV-Anlage – ernstzunehmenden Betrag. Auch Stiftung Warentest rechnet vor, dass nach 20 Jahren Photovoltaik-Renditen von drei bis sechs Prozent möglich sind.
Der nächste, sehr wichtige, Punkt ist der Klimaschutz: Eine PV-Anlage erzeugt Strom, ohne dabei CO₂ zu emittieren. Das ist klimafreundlicher, als Strom aus Kohle- oder Gasverstromung zu nutzen. Darüber hinaus macht jede Kilowattstunde regenerativ erzeugte Energie uns unabhängiger von den Entwicklungen durch außenpolitische Spannungen.
- Kurzum: Photovoltaik lohnt sich wirklich. Und das auf vielfache Weise.
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