Donnerstag, 13. März 2025
10:00 – 10:50 Uhr
LogiMAT Arena | Atrium Eingang Ost
In den internationalen Supply Chains nimmt die Komplexität der Thematik Zoll- und Außenwirtschaft immer mehr zu. Eine detaillierte Prozessanalyse zeigt, dass diese Anforderungen viele Bereiche im Unternehmen betreffen und bei Zollbeauftragten zusammenlaufen sollten. Die Qualität, aber auch die Flexibilität einer Supply Chain hängen stark von der Effizienz und Verlässlichkeit der Zoll- und Außenwirtschaftsprozesse ab. Bisher wurden diese Abläufe in Unternehmen wenig zielgereichtet entwickelt. Im Forum wird eine systematische Vorgehensweise gezeigt und Optimierungsmöglichkeiten diskutiert.
Moderation
Prof. Dr. Michael Krupp
Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Logistik und Supply Chain Management (SCM) | Technische Hochschule Augsburg (THA)
Die gesetzlichen Anforderungen aus dem Bereich Zoll und Außenwirtschaft steigen nicht erst seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den damit einhergehenden Sanktionsauflagen ständig an. Auch die Volatilität des politischen Umfelds sowie die Notwendigkeit der Umsetzung des GreenDeals der EU sorgen für Änderungen, Anpassungen und Ausweitungen der Regelwerke.
Bis dato fehlt überraschenderweise bei der Erarbeitung effizienter Zollprozesse die wissenschaftlich gesicherte Grundlage: es gibt bis dato keine nennenswerte Forschung im Bereich der angewandten Wissenschaften hinsichtlich prozessualer Effizienz im Zoll- und Außenwirtschaft.
Es zeigt sich aber wie erläutert eine große Notwendigkeit einer Orientierungshilfe, um die Zoll- und Außenwirtschaftsgesetzgebung ordnungsgemäß in die Prozessstruktur der Supply Chains einzubetten. Gerade bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen wird dabei ein strukturiertes Vorgehen oft vernachlässigt, Lernkurven können sich bei einer sehr situativen Bearbeitung der Herausforderungen nicht nachhaltig etablieren. An dieser Stelle setzt das Forschungsprojekt REZA an, in welchem die jeweiligen IST-Prozesse der teilnehmenden Partnerunternehmen im Bereich Zoll- und Außenwirtschaft aufgenommen und anschließend übereinandergelegt und verglichen werden. Auf diese Weise entsteht ein Referenzprozess, der alle Abläufe widerspiegelt.
Die Zwischenergebnisse werden regelmäßig mit den Projektpartnern diskutiert. Unternehmen bekommen zudem individuelle Einschätzungen zu ihren Abläufen. Parallel dazu findet ein regelmäßiger Austausch zu den Erkenntnissen mit dem Arbeitskreis Zoll der IHK Schwaben statt.
Aber wozu dient dieser Referenzprozess Er bietet die Grundlage sowohl für eine strukturierte interne und unternehmensübergreifende Diskussion als auch für die Ausrichtung der eigenen Abläufe im Bereich Zoll und Außenwirtschaft. Damit werden Benchmarkingaktivtäten auf unterschiedlichem Detaillierungsgrad ermöglicht und die wesentliche Voraussetzung zur zielgerichteten Optimierung, Standardisierung und Digitalisierung dieser Abläufe geschaffen. Ganz nebenbei ist der Referenzprozess Grundlage für die transparente Verortung von Forschungsfragen. Zudem ist er der erste Meilenstein bei der Etablierung eines Zoll- und Außenwirtschaft –Forschungsbereichs an der TH Augsburg. Hier wird aktuell eine Community aus Zollbeauftragten aus regionalen Unternehmen etabliert. In dieser Gruppe werden Forschungsfragen anhand des Referenzprozesses diskutiert, definiert und gemeinsam mit der THA_ops bearbeitet.
Wir freuen uns sehr darauf, im Logimat Expert Forum über die ersten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt zusammen mit den Referenten und einer interessierten Zuhörerschaft zu diskutieren.
LogiMAT Messe und Kongress-GmbH
Joseph-Dollinger-Bogen 7
80807 München
Telefon: +49 (89) 32391-259
Telefax: +49 (89) 32391-246
https://www.logimat-messe.de
Leitung Marketing
Telefon: +49 (89) 32391-249
Fax: +49 (89) 32391-246
E-Mail: xenia.kleinert@euroexpo.de