
Die Entscheidung über die diesjährigen Preisträger „BEST PRODUCT“ ist gefallen. Aus mehr als 120 eingegangenen Bewerbungen wählte die unabhängige Jury aus Wissenschaftlern und Journalisten drei innovative Produkte, die die Wettbewerbsbedingungen Produktivitätssteigerung, Kostenersparnis und Rationalisierung in besonderer Weise erfüllen. Der Preis wurde am Vormittag des ersten Messetages im Rahmen der feierlichen Messeeröffnung am zentralen Veranstaltungsort im Atrium Eingang Ost, der LogiMAT Arena, an die Unternehmensvertreter der ausgezeichneten Produkte übergeben. Die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Ordinarius des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik der Technischen Universität München.
In der Kategorie „Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik“ entschied die Jury sich für die Produktneuheit AeroBot der österreichischen KNAPP AG (Halle 3, Stand 3B03).
Das innovative, flexibel skalierbare AeroBot-System ist ein intelligentes Systemdesign für roboterbediente Kompaktlagerung und feiert auf der LogiMAT 2025 Premiere. Die AeroBots bilden eine neue Generation an Lagerrobotern, die das Angebot des Technologieunternehmens im Bereich der automatisierten Lagersysteme komplementiert. Innovatives Merkmal der Autonomen mobilen Roboter (AMR) ist die Friction Drive-Technologie. Unterstützt von moderner Lidar-Technologie können sich die Robots in drei Dimensionen bewegen. Das ist bislang einzigartig in der Branche. Zudem erfüllt die Neuentwicklung damit in besonderer Weise die aktuellen Marktanforderungen nach hoher Flexibilität und Skalierbarkeit im Lagerdesign. Die AeroBots bewegen sich unter dem Regalsystem sowie vertikal entlang der Regale bis zum vorgegebenen Stellplatz. Dort übernimmt ein kleiner Bot Satellit, der sich direkt auf dem AeroBot befindet, das Ein- und Auslagern der bis zu vierfachtief gelagerten Systembehälter, den sogenannten Aeroboxen, mit einem Gewicht von bis zu 35 Kilogramm. Weiteres Plus: Mit den Systembehältern können die AeroBots unterschiedliche Ladehilfsmittel aufnehmen. Dadurch lassen sich unterschiedlichste Warengruppen zusammen in einem System lagern. Das Kompaktlager ermöglicht Bauhöhe von bis zu 12 Metern mit unterschiedlichen Regalhöhen in einem System und bietet höchstmögliche Lagerdichte. Prozesssteuerung und die Orchestrierung der AeroBots und SatBots sowie die Integration der mechanischen Komponenten in überlagernde Softwaresysteme übernimmt die KNAPP-Software KiSoft.
In der Kategorie „Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung“ ging der Preis an die RFID Reader Generation 4 der KATHREIN Solutions GmbH (Halle 2, Stand 2A17).
Die neueste, vierte RAIN RFID Reader Generation von KATHREIN Solutions, die auf der LogiMAT 2025 vorgestellt wird, verfügt über zahlreiche Innovationen, die neue prozessoptimierte logistische Anwendungen ermöglichen. Die neue Reader Generation verfügt über zwei Gerätevarianten: ein ARU (Antenna Reader Unit mit integrierter Antenne und 3 Ausgängen für externe Antennen) und ein RRU (Reader Unit mit 4 Ausgängen für externe Antennen). Die integrierte Antenne im ARU Gen4 ist ein zirkular polarisiertes „Phased-array“-Antennensystem, das drei skalierbare Antennenbeams hat. Zwei dieser Beams sind breit und nach links und rechts ausgerichtet, das dritte Beam ist schmal und geradeaus ausgerichtet. Mit dieser Technologie können Daten auch in komplexen Umgebungen zuverlässig erfasst werden. Auf einem Gabelstapler positioniert, kann das Gerät alle Transponder auf einer Palette sicher und gezielt auslesen. Auf diese Weise kann etwa eine Echtzeit-Inventur der auf einer Palette angebrachten Transponder noch während der Bewegung erfolgen – und über die integrierten Wireless Konnektivitäten (WLAN und/oder 5G) des Kathrein Gen4 Readers an das ERP-System gemeldet werden. Wenn Gabelstaplern einen Lkw mit Paletten be- oder entladen oder Paletten ihre Position im Lager wechseln, werden die mit RFID-getaggten Produkte automatisch gelesen und ihre Bewegung registriert. Mit der Echtzeitvernetzung entfallen zeit- und kostenintensive Erfassungsprozesse. Auch zusätzliche Erfassung von Transpondern durch RFID-Gates ist nicht mehr erforderlich. Überdies wurden die Leistungsaufnahme um 40 Prozent reduziert und der Footprint an Rohmaterialen um 50 Prozent gesenkt. Damit verursachen die Gen4 Reader der vierten Generation nicht nur niedrigere Betriebskosten, sondern unterstützen auch den Nachhaltigkeitsgedanken.
Mit dem Preis in der Kategorie „Software, Kommunikation, IT“ wurde die PSIwms AI der PSI Software SE | Business Unit Logistics (Halle 4, Stand 4D41) ausgezeichnet.
Automatisierung und Prozessoptimierung prägen das Lösungsangebot der PSIwms AI. Mit der KI-Plattform stellt PSI Kunden ein völlig neuartiges Tool zur Analyse, Planung und Optimierung von Logistikprozessen im Lager zur Verfügung. Die KI-Lösung analysiert stündlich tausende von Lagerbetriebsszenarien und gibt Optimierungsempfehlungen. Grundlage ist ein digitaler Zwilling des realen Lagers, der Daten generiert, die für das Training von Machine-Learning-Modellen (Algorithmen) verwendet werden. Dieses virtuelle Testlager ist mit dem WMS verbunden und repräsentiert das reale Lager, indem es alle relevanten Prozesse und Merkmale widerspiegelt. Auf diese Weise kann nicht-invasiv getestet werden, wie sich die Ausprägung der wichtigsten KPIs bei Anpassungen im Lager verändert. In einem Referenzprojekt hat die Plattform die relevanten Prozesse eines Distributionszentrums mit 750.000 Lagerplätzen und mehr als 700 Mitarbeitern analysiert. Infolge konnten die Prozesse derart optimiert werden, dass die Kommissionierwege um etwa 31 Prozent verkürzt und die Effizienz des gesamten Kommissionierprozesses um etwa 23 Prozent gesteigert wurden. Die KI-Plattform wird über eine Schnittstelle direkt mit dem Warehouse Management System PSIwms verbunden. Dadurch werden Änderungen im physischen Lager automatisch und in Echtzeit in einen digitalen Zwilling übernommen und bei der Analyse berücksichtigt. Als Alleinstellungsmerkmal werden auch Änderungen im WMS-Prozess oder eine Neukonfiguration des Systems automatisch in der KI-Plattform einbezogen. Die KI-Plattform wird in Stuttgart anhand eines Showcases vorgeführt.
Der Preis „BEST PRODUCT“ wurde vom Veranstalter der LogiMAT initiiert, um auf die Spitzenleistungen der Aussteller, von denen viele aus dem Mittelstand kommen, aufmerksam zu machen. Seitdem werden innovative Produkte ausgezeichnet, die wesentlich zur Rationalisierung, Kostenersparnis und Steigerung der Produktivität in der innerbetrieblichen Logistik beitragen. Die Auszeichnung „BEST PRODUCT“ wird in drei Kategorien verliehen:
∙ Software, Kommunikation, IT
∙ Kommissionier-, Förder-, Hebe-, Lagertechnik
∙ Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung
Die Preisträger werden von einer unabhängigen Jury gekürt, die die eingereichten Bewerbungen kritisch nach den genannten Gesichtspunkten im Vorfeld der Messe sondiert. Zu den Jurymitgliedern zählen Vertreter aus Wissenschaft und Medien. Der Preis hat sich mittlerweile als eine der begehrtesten Auszeichnungen in der Intralogistik-Branche etabliert. Die Sieger des Wettbewerbs werden im Rahmen der feierlichen Eröffnung der LogiMAT mit einer Urkunde und einer Medaille ausgezeichnet.
Der Fachjury für den Preis „BEST PRODUCT“ gehören an:
Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik, Technische Universität München (Vorsitz)
Jan Kaulfuhs-Berger, Fachzeitschrift Technische Logistik
Prof. Dr.-Ing. Alice Kirchheim, Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen, TU Dortmund und Institutsleiterin am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
Matthias Pieringer, Fachzeitschrift LOGISTIK HEUTE
Prof. Dr.-Ing. Wolf-Michael Scheid, VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (VDI-GPL)
Prof. Dr.-Ing. Robert Schulz, Universität Stuttgart, Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT)
Tobias Schweikl, Fachzeitschrift LOGISTRA
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