- Kleine Unternehmen derzeit besonders hart getroffen: Jimdo-ifo Index auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung.
- Der Index der Soloselbstständigen rutscht um 0,7 Punkte auf einen neuen Tiefstwert von -12,8 Punkten.
- Soloselbstständige bewerten ihre aktuelle Lage deutlich schlechter als die breiter aufgestellte Gesamtwirtschaft.
Inflation, Energiepreise, Ukraine-Krieg – diverse Faktoren beeinträchtigen derzeit die Weltwirtschaft massiv. Dies spiegelt sich im allgemeinen Geschäftsklima wider. Deutlich dramatischer ist die Situation jedoch für kleine Unternehmen in Deutschland. Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, erklärt: „Das Geschäftsklima für Soloselbstständige und Kleinstunternehmen hat sich erneut verschlechtert. Dies war vor allem der schlechteren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage geschuldet.” Der Jimdo-ifo Index misst die Situation der kleinen Unternehmen seit über einem Jahr separat. Die Geschäftserwartungen erholen sich zwar leicht um 0,9 Punkte auf -27,7 Punkte, müssen aber richtig eingeordnet werden: „Die Erwartungen hellen sich leicht auf, bleiben aber von Pessimismus geprägt”, sagt Wohlrabe.
Schere zwischen kleinen Unternehmen und Gesamtwirtschaft
Auffällig ist nach wie vor der Unterschied zwischen den kleinen Betrieben und der Wirtschaft insgesamt: Bei der Bewertung der aktuellen Geschäftslage geht die Kluft zwischen Gesamtwirtschaft und Soloselbstständigen weiter auseinander. Während die Gesamtwirtschaft die Lage mit 22,1 Punkten (Rückgang um 0,6 Punkte) noch positiv bewertet, setzt sich der Negativtrend der Soloselbstständigen der letzten 3 Monate fort und bemisst im August noch 3,4 Punkte (Rückgang um 2,5 Punkte).
Soloselbstständige und kleine Unternehmen bekommen Rezession und Energiekrise zu spüren
„Die kleinen Unternehmen haben schon durch Corona am stärksten gelitten und bekommen jetzt die Auswirkungen der Rezession und Energiekrise als erste zu spüren", so Matthias Henze, CEO von Jimdo.
Denn, eine Umfrage von Jimdo bei Selbstständigen bestätigt die schlechte Stimmung der Solo- und Kleinstunternehmer*innen. Über die Hälfte der Teilnehmer*innen bewertet die Geschäftslage im August schlechter als noch im Juli. In Interviews berichten diese insbesondere von reduzierten Umsätzen, da ihre Kunden zögerlicher konsumierten.
Constanze Lux, Inhaberin von LaDouce Catering, sagt: „Es gibt auch viele Ängste. Ich habe schlaflose Nächte, das blockiert mich mental sehr. Teils reguliere ich auch, wie viel Nachrichten ich noch gucke!, so die Hamburgerin. „Von der Politik wünsche ich mir mehr Aufmerksamkeit für die Sorgen von uns Kleinstunternehmer*innen. Durch Krieg, Inflation und Krise geraten wir als die, die es echt hart trifft, oft in Vergessenheit.!
Moritz Metzler, Bäckerjugend-Weltmeister aus 2021 und Teil des Kleinstunternehmens Bäckerei Metzler, sagt: „Natürlich sind die Energiekosten bei einer Bäckerei ein großer Kostenblock, wir haben einen hohen Energieverbrauch sowohl für die Öfen als auch die Kühlung. Der Hauptkostenpunkt sind allerdings bei uns, und wahrscheinlich bei vielen Kleinstunternehmen, die Personalkosten. Die Inflation verschärft die Lohnsituation, denn wir werden unsere Mitarbeiter*innen finanziell unterstützen, wo es nur geht.“
Eine weitere Jimdo Nutzerin berichtet: „Weniger Luxusgüter werden bezogen, und unsere Kunden wirken verhaltener. Im Ladenlokal merkt man, dass die Kunden die Produkte häufiger in die Hand nehmen, länger überlegen und ihre Kaufentscheidung länger dauert. Wir sehen dies auch bei unserem Webshop. Wir haben online zwar die gleiche Anzahl an Kunden wie im Vormonat. Aber die Umsätze sind weniger, die Leute kaufen zögerlicher. Ich denke, dass die Kunden jetzt doppelt hinterfragen, wofür sie in der Krise Geld ausgeben.“ Hinzu kämen dann auch noch die eigenen Belastungen: „Unsere Heizölbestellung war jetzt schon doppelt so teuer wie letztes Jahr.!
Matthias Henze resümiert daher: „Wir müssen unglaublich aufpassen, dass wir die Kleinen nicht wieder ins Messer laufen lassen.“
Politik ist jetzt gefordert
Dr. Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender des VGSD e.V. (Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland) stellt deutliche Forderungen an die Politik: „Die politisch Verantwortlichen müssen deutlich machen, dass sie die enorm schwierigere Lage der Solo- und Kleinstunternehmer*innen verstanden haben und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen. 2020/21 ging die Zahl der Selbstständigen unter dem Strich um 300.000 zurück. Das darf sich nicht wiederholen, denn damit geht die von ihnen getragene regionale und kulturelle Vielfalt verloren. Mit ihrem Spezialwissen, das sie verschiedensten Auftraggebern zur Verfügung stellen, sind Solo- und Kleinstunternehmen unverzichtbar für die Digitalisierung, die Transformation der Energieversorgung und gegen den Fachkräftemangel. Diesen Beitrag zu leisten muss der Staat einfacher machen, statt immer komplizierter und bürokratischer."
Mehr Infos zum ifo-Schnelldienst: https://www.ifo.de/…
Über das ifo Institut
Die Forschung am ifo Institut verbindet akademische Exzellenz mit wirtschaftspolitischer Relevanz. Fünf Handlungsfelder sind die Grundlage für diesen Brückenschlag: Forschung, Politikberatung, Information und Service, Beteiligung an öffentlichen Debatten, Nachwuchsförderung. In all diesen Bereichen möchten das Institut exzellente Leistungen erbringen. Die fünf Handlungsfelder sind eng miteinander verzahnt: Forschung ist die Grundlage der Politikberatung. Und auf Basis neu gewonnener Erkenntnisse kann das ifo Institut sich an öffentlichen Debatten beteiligen.
Jimdo ist ein Anbieter von Online-Tools, die speziell auf die Bedürfnisse von Selbstständigen und kleinen Unternehmen abgestimmt sind. Das Ziel: Die Kraft und den Ideenreichtum der kleinen Unternehmen zu entfesseln und ihnen zu mehr Erfolg zu verhelfen. Mit dem Website-Baukasten von Jimdo wurden bis heute mehr als 32 Millionen Seiten und Onlineshops erstellt. Hauptsitz von Jimdo ist Hamburg, weltweit beschäftigt das Unternehmen 320 Mitarbeiter*innen. CEO Matthias Henze ist Mitgründer und seit der ersten Stunde dabei. Er hat die Jimdo GmbH 2007 gemeinsam mit zwei Partnern gegründet.
Statista und Capital kürten Jimdo 2022 zu einem der fünf innovativsten deutschen InternetUnternehmen und vergaben volle Punktzahl.
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