Diese Art von Türmen prägte in Italien seit jeher die Silhouette vieler Städte und Dörfer sowie der Metropolen. Dabei handelt es sich um die „piezometrischen Türme“, besser bekannt als Wassertürme, nach dem hydrostatischen Prinzip arbeitende Vorrichtungen, die auf Pylonen aus Stahlbeton oder Eisen hoch über dem Boden stehen, durch eine Pumpe am Sockel mit Wasser gefüllt werden und die Wasserversorgung einer bestimmten Region sicherstellen.
Heute werden die meisten von ihnen nicht mehr benutzt, da sie durch modernere und effizientere Pumpsysteme ersetzt wurden. Darum ist ihr Abriss in vollem Gange. In Brianza, einer Region nahe Mailand, stand in Vimercate der letzte Wasserturm, nachdem man jene in Seveso, Barlassina, Bovisio Masciago und Varedo schon abgerissen hatte. Er wurde von dem in Brescia ansässigen Unternehmen Nitrex Explosives Engineering Ltd. gesprengt, das sich für die Aufräumungsarbeiten dann der hydraulischen Abbruchzange CC 1600 U von Epiroc bediente.
Florin Pasca, Standortleiter bei Nitrex Ltd., erklärt: „Der Vimercate-Wasserturm wurde bereits in den 1960er Jahren außer Betrieb genommen. Der Koloss war 32 Meter hoch und ruhte auf einer Tragekonstruktion aus sechs Stahlbetonsäulen. Nach der vollständigen Trennung vom öffentlichen Wassernetz und nachdem der Zahn der Zeit schon heftig an ihm genagt hatte, entschied sich BrianzAcque für den Abriss des Turms", fährt Pasca fort. „Angesichts seines besonderen Standorts zwischen bebautem Gebiet und landwirtschaftlichen Nutzflächen, war es möglich, ihn einfach zu sprengen. Eine Abrisstechnik, die sich für diesen Zweck gut eignete, da sie zahlreiche Vorteile hat: Sie ist kostengünstig und natürlich um Vieles schneller als ein mechanischer Abbruch, sowohl was die tatsächliche Ausführung als auch die anschließende Räumung des Standorts betrifft, und dieses Abrissverfahren hat auf die Umgebung und Bevölkerung nur minimale Auswirkungen.“
Nitrex, ein Unternehmen, das auf Dienstleistungen im Bereich der Sprengstofftechnik spezialisiert ist und über mehr als 30 Jahre Erfahrung verfügt, koordinierte den Abriss mit der örtlichen Polizei und Präfektur, die auf Anraten eine einstündige Evakuierung einiger Familien, die in Häusern im Umkreis von 70 Metern um den Wasserturm wohnen, anordnete.
Pasca erklärt: „Obwohl keine wirkliche Gefahr bzw. physische Gefahr für die Häuser bestand, gingen wir auf Nummer sicher, auch weil die psychologischen Faktoren bei so einem Abriss nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Obwohl dieser Abriss für uns eine Routineaufgabe war, wie es viele andere Abbrüche auch sind, haben wir uns trotz der Sprengung zuerst auf unser Fachwissen besonnen und der Bauwissenschaft zu Rate gezogen: Die Kenntnis der Struktur und der Mängel in der Struktur können schon einen Unterschied machen. So wies der Wasserturm von Vimercate aufgrund des seinerzeitigen kostengünstigen Baus und der vielen Jahre in Wind und Wetter geschwächte Betonteile und verrostete Bewehrungsstäbe auf, d. h. einige strukturelle Mängel, auf: Der Abriss musste daher mit einer gewissen Sorgfalt und Achtsamkeit angegangen werden, auch die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen wurden ergriffen“.
Im Fall von Vimercate war der Turm in nur sieben Sekunden gefallen: Die Sprengladungen wurden in alle sechs Säulen eingesetzt, die mit speziellen Netzen umwickelt wurden, damit durch die Explosion keine Betonstücke weggeschleudert werden konnten.
Pasca führt genauer aus: „Der Turm fiel und und es blieb nichts außer Eisen und Steinen übrig, natürlich gab es etwas Lärm und Staub und eine kleine Druckwelle. Nachdem die Struktur zusammengefallen war, setzten wir unsere Arbeit mit der hydraulischen Abbruchzange CC 1600 U von Epiroc fort. Die Abbruchzange ist ein außergewöhnliches Gerät, das es uns ermöglichte, die Struktur innerhalb von anderthalb Tagen für den Shredder vorzubereiten, was Teile von rund 20 cm Größe bedeutete, auch das Eisen konnte problemlos vom Beton getrennt werden. Es handelte sich um etwa 150 Kubikmeter Schutt.“
Der CombiCutter CC 1600 von Epiroc hat drei verschiedene Zangenarmvariante – gekennzeichnet durch drei Buchstaben, die ihre charakteristischen Merkmale zusammenfassen: das U (Universal) steht für alle Arten von Beton und Bewehrung, das P (Pulverisierer) für das Pulverisieren von Abbruchschutt und das S (Stahl) für das Schneiden von Stahl.
Claudio Cossu, Area Sales Manager bei Epiroc, erklärt: „Der Unterschied zwischen diesen drei Varianten ist sehr gering, das ist auch die Stärke dieser Schneidwerkzeuge: Sie repräsentieren eine gewisse Spezialisierung und Flexibilität zugleich. Bei der Ausrüstung, die an Nitrex geliefert wurde, haben wir uns für eine CC 1600 U entschieden, eine 1600 kg schwere hydraulische Abbruchzange, die für Bagger von 13 bis 23 Tonnen geeignet ist. Die Abbruchzange sollte auf einem 13-Tonnen-Bagger, einem CAT 313 Next Gen, montiert werden. Der U-Arm ist 330 Millimeter breit und verfügt über eine doppelte Zahnreihe, wodurch sich das Anbaugerät perfekt für den primären Abbruch von stark armiertem Beton eignet.“
Darüber hinaus“, setzt Cossu fort, „erweisen sich alle drei Modelle U, P und S als besonders produktiv. Da sie über eine Doppelzylinder-Konfiguration verfügen, sind sie sehr stark, können ihre Schneidkraft sehr gut auf das Material übertragen und sind sehr schnell: Dank des Speed Valves, das das Aus- oder Einfahren der Zylinder beschleunigt, sprechen wir von einem Öffnungs-/Schließzyklus von 1,3 Sekunden. Vor allem möchte ich betonen, dass bei Abbruchzangen mit zwei Zylindern die Schneidkraft effektiver übertragen wird, da die beiden Zangenarme unabhängig voneinander durch ihre jeweiligen Zylinder aktiviert werden und es keine Querkomponente gibt, die einen gewissen Kraftwiderstand darstellt. Einzelzylinder-Layouts neigen zum Biegen des Baggerarms, das schafft einerseits Probleme für den Bagger selbst, weil mechanische Belastungen verursacht werden, was auf Dauer zu erhöhtem Verschleiß und Schäden führt. Dass die Schneidkraft selbst verringert ist, haben wir da noch gar nicht erwähnt. Eine Zange mit zwei Zylindern hält von der maximalen Öffnung bis zum vollständigen Schließen außerdem die volle Schließkraft aufrecht, während ein Einzylinder-Schneidergerät im Gegensatz dazu bis zu 40 Prozent an Energie verliert."
Die Anbaugeräte von Epiroc werden im ehemaligen Krupp-Werk in Essen, Deutschland, aus hochwertigsten Materialien gefertigt. Cossu erklärt: „Wir profitieren vom historischen Know-how des Unternehmens, das Epiroc sehr gelegen kommt, da gerade an der Weiterentwirklung von Geräten mit hohen Betriebsdrücken wie der CC 1600 U gearbeitet wird. Diese Zange läuft mit 350 bar hydraulischem Versorgungsdruck im Öffnungs- und Schließkreislauf, die Kräfte, die entwickelt werden, sind also wirklich erheblich. Wir sprechen von 197 Tonnen am innersten Teil der Messer und einer maximalen Schneidkraft von 57 Tonnen an den Zahnspitzen, was in Bezug auf die Öffnungs- und Schließzeiten eine sehr gute Leistung darstellt.“
Ausgezeichnete Leistung stellt somit sicher, dass der Ausführung der Aufgabe besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Im Falle des Wasserturms von Vimercate haben wir dazu beigetragen, Flächen freizumachen, die nun für die Neuentwicklung und städtische Wiederverwendung zur Verfügung stehen.
Epiroc ist ein führender weltweiter Produktivitätspartner für die mit Bergbau und Infrastruktur befassten Industrien. Mit modernster Technologie entwickelt und produziert Epiroc innovative, sichere und nachhaltige Bohrausrüstung, Maschinen für Gesteinsgewinnung und Bau sowie Werkzeuge. Das Unternehmen bietet ergänzend dazu erstklassigen Service sowie Lösungen für Automatisierung, Interoperabilität und Elektrifizierung an. Epiroc hat seinen Hauptsitz in Stockholm, Schweden. Im Jahr 2022 hat das Unternehmen einen Umsatz von 50 Milliarden SEK erzielt und beschäftigt rund 17.000 Mitarbeiter, die mit Leidenschaft Kunden in mehr als 150 Ländern unterstützen und mit ihnen zusammenarbeiten. Erfahren Sie mehr unter www.epirocgroup.com.
Die Division Tools & Attachments entwickelt, produziert und vertreibt Gesteinsbohrwerkzeuge und hydraulische Anbaugeräte. Die Produkte werden im Gesteinsabbau, Bergbau, Bauwesen, Abbruch und Recycling eingesetzt. Auch damit verbundene Dienstleistungen werden durch die Division angeboten. Die Produktionsstandorte befinden sich auf sechs Kontinenten, wobei die Betriebsstätten in Schweden und Deutschland zu den wichtigsten zählen. Mehr Informationen finden Sie unter www.epiroc.com.
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